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Autonomes Luftfahrzeug im Prager Zentrum vorgestellt

Ein Expert*innenteam, unter der Leitung des Prager Forschungs- und Prüfinstituts für Luftfahrt arbeitet an einem Prototyp für ein autonomes Luftfahrzeug, das als Lufttaxi fungieren soll. Ein entsprechendes Modell wurde bereits den Journalist*innen vorgestellt und wird derzeit getestet. Darüber hinaus wurde ein Entwurf für eine Lufttaxistation im Stadtzentrum präsentiert, von der aus die Lufttaxis starten könnten. Der städtische Verkehr mit KI-gesteuerten fliegenden Fahrzeugen sei, nach Ansicht von Forscher*innen, die Zukunft. Er könne die überlasteten Straßen entlasten, den freien Luftraum nutzen und den Zeitaufwand für den Personentransport in den Städten auf ein Minimum reduzieren. Die Fahrzeuge sollten künftig von allen genützt werden, es handele sich keinesfalls um ein VIP-Transportmittel. Den Expert*innen zufolge könnte beispielsweise die Strecke vom Prager Stadtzentrum zum Flughafen in unglaublichen vier Minuten zurückgelegt werden, nach Karlsbad wären es 26 Minuten. Das Lufttaxi kann vier Passagier*innen beziehungsweise 400 Kilogramm Fracht bei einer Reichweite von etwa 300 Kilometern und eine Reisegeschwindigkeit von etwa 300 Stundenkilometern, befördern. Es könnte in Korridoren von 300 bis 3.000 Metern über dem Boden das Straßen- und Schienennetz überfliegen, womit die Wohngebiete nicht belastet würden. Das Lufttaxi wird vollständig elektrisch betrieben, mit Strom aus den eigenen Batterien oder dem eigenen Stromgenerator. Der Prototyp könnte bis zum Ende dieses Jahrzehnts bereits zum Einsatz kommen, der Serienbetrieb dann im folgenden Jahrzehnt.​

8.11.2023
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Erster Straßenbahnverkehr auf Prager Wenzelsplatz seit 43 Jahren

Der Straßenbahnverkehr auf dem Prager Wenzelsplatz wurde im Jahr 1980 eingestellt, weil unter ihm eine neue U-Bahnlinienverbindung in Betrieb genommen worden war und ein paralleler Betrieb als überflüssig erachtet wurde. 43 Jahre später musste die Stadt feststellen, dass die Kapazität der Prager U-Bahn dermaßen ausgelastet ist, dass die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahn die Öffis dort spürbar entlasten würde. Schon die Prager Stadtregierung unter dem ehemaligen Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piratenpartei) entschied, dass der Straßenbahnbetrieb auf dem Platz wiederaufgenommen werden sollte. Der Prager Verkehrsbetrieb (DP) erhielt nach einer öffentlichen Ausschreibung für die Fertigstellung der neuen Verbindung 15 Angebote, darunter vier aus dem Ausland. Der geschätzte Wert des öffentlichen Auftrags für den Auftragnehmer betrug 50,3 Millionen Euro und die Bauzeit wurde für maximal vier Jahre festgelegt. Der DP bewertete die eingegangenen Angebote nach ihrem wirtschaftlichen Vorteil auf Grundlage des günstigsten Verhältnisses zwischen Angebotspreis und Ausführungstermin. Der Angebotspreis wurde mit 80 Prozent und der Ausführungstermin mit 20 Prozent gewichtet. Die Entscheidung fiel am 4. November 2023 auf das Unternehmen Eurovia CS, das die Bauarbeiten binnen drei Jahren fertigstellen soll. Auch der Termin des Baubeginns wurde festgelegt. Die Bauarbeiten, die auch das Aussehen des Platzes verändern werden, sollen im Frühjahr 2024 beginnen.

4.11.2023
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Pläne für Prags erstes Supergrätzl veröffentlicht

Im Prager Petersviertel, einem klar geografisch abgegrenzten Abschnitt des 1. Bezirks zwischen den Straßen Revoluční, Hybernská, Na Florenci und der Hauptverkehrsstraße Boulevard Na Poříčí, steht eine umfangreiche Umgestaltung bevor. Das Projekt "Beruhigung des Petersviertel" will das Gebiet als Ganzes betrachten und mit Hilfe von Bewohner*innen, örtlichen Vereinen, Unternehmer*innen und Architekt*innen über Verbesserung diskutieren. Geplant ist eine Beruhigung und Begrünung des Viertels, sodass vor Ort ein Stadtteil für Anrainer*innen und nicht für die Autofahrer*innen entsteht, um den Weg in die Prager Altstadt zu verkürzen. Prag nimmt sich in dieser Hinsicht Wien und Barcelona als Vorbild und will in diesem Stadtteil das erste Prager Supergrätzl errichten. Ziel ist, den Durchgangsverkehr zu vermeiden und das ganze Wohngebiet den Bewohner*innen zurückzugeben. Das vor kurzem​ ausgearbeitete Projekt umfasst die Verbreiterung der Gehsteige, die Anpflanzung von Bäumen und anderen Grünpflanzen, sowie eine Landschaftsgestaltung, die eine effektive Bewässerung der Grünflächen mit Regenwasser gewährleistet. Auch sollen Trinkbrunnen, Nebelmaschinen und Bänke aufgestellt werden und insgesamt die Hauptstraße Na Poříčí zu einem Ort werden, an dem sich die Einwohner*innen gerne aufhalten. Die Umgestaltung der Na Poříčí-Straße wird durch die große Anzahl von Interessengruppen erschwert, die sich zu der Umgestaltung äußern möchten. Das Rathaus plant, sich Ende Oktober mit allen Vertreter*innen zu treffen. Wenn ein Konsens erzielt werden kann, wird das Rathaus des 1. Bezirkes eine Baugenehmigung beantragen.​


14.10.2023
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Festival des deutschsprachigen Films in Prag beginnt

Von 19. bis 24. Oktober 2023 findet im Prager Kino Lucerna, von 30. Oktober bis 5. November 2023 im Brünner Kino Art und von 1. November bis 9. November 2023 in der Stadt Ostrava in Tschechien bereits zum 17. Mal "Das FilmFest" statt, das Festival des deutschsprachigen Films. Dem tschechischen Publikum wird erneut eine Auswahl an preisgekrönten und erfolgreichen Filmen von renommierten Filmemacher*innen und Erstlingswerken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentiert. Das aktuelle Programm bietet Komödien, Dramen und Dokumentarfilme, die einen originellen Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart werfen. Das Publikum kann sich auf Geschichten freuen, die auf wahren Begebenheiten beruhen und die Schicksale berühmter Persönlichkeiten und gewöhnlicher Menschen schildern, auf Verfilmungen preisgekrönter literarischer Werke, auf Filme, die komplexe zwischenmenschliche Beziehungen aufdecken und auf Filme, die beweisen, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen oder für seine Rechte zu kämpfen. Mehrere Filme feiern auf dem diesjährigen Festival ihre Premiere in Tschechien oder eine Vorpremiere. Das Festival wird traditionell vom Goethe-Institut, dem Österreichischen Kulturforum in Prag und der Schweizer Botschaft mitorganisiert. Aus Österreich kann sich das tschechische Publikum auf die Filme Alpenland, Der Fuchs, Alma und Oskar, Ein ganzes Leben, Eismayer, Mermaids don't cry, STAMS und Die Vermieterin freuen.

10.10.2023
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"Smarte" Parkkontrollen in Prag gescheitert

In Prag erfolgt die Überwachung der Parkgebühren und der sogenannten "blauen Zonen" für Anrainer*innen zurzeit mithilfe smarter Technologien. Speziell ausgerüstete Fahrzeuge mit Kameras patrouillieren auf den Straßen der Stadt und vergleichen die Nummernschilder der geparkten Autos mit Datenbanken. Diese Kontrollen scheinen jedoch nicht sonderlich effektiv zu sein. Im Durchschnitt wird jeder Prager Parkplatz im Monat nur zwölf bis 18 Mal im Monat kontrolliert, was aber nicht ausreichend ist. Dies wurde auch von dem städtischen Unternehmen "Technische Verwaltung der Straßen" bestätigt, das für die Kontrollen zuständig ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Betrüger*innen in Prag ertappt werden, ist daher relativ gering und immer mehr Fahrer*innen haben nicht länger Angst vor Bußgeldern. Anfang September 2023 wurde eine "alte Kontrolle" durchgeführt, die bis zum Zeitpunkt der Einführung der modernen Technologien im Einsatz war. Dabei wurde festgestellt, dass nur etwa 40 Prozent der im Prager Zentrum abgestellten Autos entweder eine Anrainer*innenberechtigung oder die Parkgebühren bezahlt hatten. Die herkömmliche Streifenpolizei, die Strafzettel unter den Scheibenwischer legt oder sofort eine Parkkralle anbringt, hatte sich in Prag als effektiver erwiesen, als die smarte Technologie. Dies wurde auch von einer Tageszeitung vor dem Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) angesprochen. Dieser gab zu, dass die Stadt sich ernsthaft mit diesem gravierenden Problem beschäftigen muss und daher auch intensiv mit der Prager Stadtpolizei erörtert wird.  ​

18.9.2023
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Lieferung der ersten XXL-O-Busse in Prag 2024

Im tschechischen Škoda-Betrieb in der Stadt Pilsen werden momentan die ersten von 20 Großraum-Oberleitungsbussen Škoda Solaris 24 (XXL-O-Busse) für die tschechische Hauptstadt fertiggestellt. Im ersten Quartal des kommenden Jahres sollen sie auf der Strecke der heute stark frequentierten Buslinie 119 fahren, die von den Prager Verkehrsbetrieben (DPP) elektrifiziert wird. Das erste Fahrzeug könnte bereits im November oder Dezember 2023 auf Testfahrten gehen. Der extra große dreiteilige O-Bus misst 24,7 Meter. Um das gleiche Streckenprofil wie heute kürzere Busse fahren zu können, hat er zwei Gelenke. Außerdem hat er zwei Motoren, um eine ausreichende Beschleunigung für steile Strecken mit vielen Gästen zu erreichen. Die Kapazität des Fahrzeugs beträgt 179 Fahrgäste, davon 54 Sitzplätze. Die O-Busse werden sogenannte "kombinierte Busse" sein. Das bedeutet, sie können einen Teil der Strecke mit Batteriebetrieb ohne Stromleitung zurücklegen. Die gesamte Strecke, für die sie vorgesehen sind, ist knapp 19 Kilometer lang. Etwa elf Kilometer werden unter der Oberleitung verlaufen, der Rest wird batteriebetrieben befahren. Prag wird die erste Stadt Tschechiens sein, die diese Oberleitungsbusse einsetzt. Der Auftrag für 20 Busse hatte einen Wert von 25,3 Millionen Euro. Der Prager Verkehrsbetrieb wird weitere 14,5 Millionen Euro, ohne Mehrwertsteuer, für die Elektrifizierung der Linie zahlen.​ 

17.9.2023
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Tausende protestierten gegen tschechische Regierung

Am Samstag, 16. September 2023, wurde der Prager Wenzelsplatz erneut zur Schaubühne von heftigen Protesten. Diesmal wurde die Kundgebung von der außerparlamentarischen populistischen Partei PRO (Recht Respekt Expertise) organisiert. Die Demonstration unter dem Motto "Tschechische Republik gegen die Regierung" dauerte etwa zweieinhalb Stunden. Die Demonstrant*innen zeigten tschechische Flaggen und regierungsfeindliche Transparente. Während der Demonstration wurde ein Mann verhaftet, da er ein T-Shirt mit dem verbotenen Logo der russischen Söldnergruppe Wagner trug. Ihm wird vorgeworfen, Verbrechen im Zusammenhang mit der Infragestellung, Billigung und Rechtfertigung von Völkermord begangen zu haben. Der Parteivorsitzende von PRO, Jindřich Rajchl, betonte: "Wir wollen keine EU-Regierung, keine amerikanische Regierung, keine ukrainische Regierung, keine russische Regierung und keine chinesische Regierung. Wir wollen eine Regierung für die Bürger*innen der Tschechischen Republik." Rajchl kritisierte zudem die im Vergleich zu Nachbarländern höheren Energiepreise und bemängelte, dass Tschechien das einzige Land in Europa sei, das wirtschaftlich noch nicht wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie erreicht habe. Rajchl erläuterte weiter, dass das tschechische Sozial- und Gesundheitssystem unter "einer Flut von Wirtschaftsmigrant*innen aus der Ukraine vor dem Platzen" stehe. Er kritisierte auch den Mangel an Medikamenten sowie Innenminister Vit Rakušan (STAN – Bürgermeister und Unabhängige) und dessen Absicht, den Euro einzuführen.

16.9.2023
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Preiserhöhungen in den Prager Öffis unvermeidlich

Die größte städtische Firma, der Prager Verkehrsbetrieb (DP), hat im vergangenen Jahr 145 Millionen Euro aus Fahrscheinverkäufen eingenommen. Die Hauptstadt musste seinen Fortbestand jedoch mit weiteren 673 Millionen Euro subventionieren. Sollten die Kosten für den Prager öffentlichen Verkehr weiterhin den größten Teil des Prager Stadtbudgets ausmachen, müssten demnächst die Fahrscheinpreise deutlich verteuert werden, so der Direktor von DP, Petr Witkowski. Im europäischen Vergleich sei die Situation nicht befriedigend. In den meisten Städten würden die Fahrscheinpreise einen viel höheren Anteil decken. Darüber hinaus müsse sich der Betrieb auf weitere Maßnahmen vorbereiten, wie beispielsweise auf die Streichungen von mehreren Linien, die nicht rentabel seien ​oder auf die Erhöhung der Intervalle, in denen die Verkehrsmittel verkehren. Die aktuellen Fahrscheinpreise seien nicht nachhaltig. Die Vorschläge des Direktors stießen jedoch auf deutliche Ablehnung seitens des Prager Verkehrsstadtrats Zdeněk Hřib (Piratenparte). Die Tarife für den öffentlichen Verkehr in Prag würden nicht vom Direktor des Verkehrsbetriebes, sondern von der Stadtverwaltung festgelegt, hieß es. Es sei eine politische Entscheidung. Zu dieser Problematik äußerte sich auch der Finanzstadtrat Zdeněk Kovařík (ODS – Bürgerdemokratische Partei), der Witowski Recht gab und eine Diskussion über die Fahrpreise nicht ausschloss. Der Prager öffentlicher ​Verkehr sei nämlich ein sozial-ökologisches Projekt, dessen Kosten nur steigen würden. Die Preise müssten dementsprechend angepasst werden. Der letzte deutliche Preisanstieg erfolgte 2021. Die Kosten für die Öffi-Jahreskarten sind jedoch seit 2015 unverändert.​​

24.7.2023
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LGBTQIA+-Community kritisiert Prag wegen mangelnder Unterstützung

Im August findet wieder das LGBTQIA+-Festival Prague Pride statt, allerdings sind die Organisator*innen verärgert, dass die Hauptstadt das Festival nicht wie in den vergangenen Jahren unter der Regierung der Piratenpartei unterstützt. Dieses Jahr habe die Stadt Prag nämlich nicht vor Regenbogenflaggen in den Straßen hissen, den Petřín-Turm mit Regenbogenfarben zu beleuchten, Zebrastreifen in Regenbogenfarben zu streichen oder das Hissen der Regenbogenfahne auf dem Gebäude des Rathauses feierlich zu eröffnen, so die Festivalvertreter*innen. Der Kritik schließt sich auch die ehemalige Kulturstadträtin Hana Třeštíková (Prag für sich) an und veröffentlichte ein Bild von sich selbst mit dem ehemaligen Oberbürgermeister, das sie beim Hissen der Regenbogenfahne auf dem Gebäude des Rathauses und bei ihrer Unterstützungserklärung des Festivals zeigt. Dieses Jahr werde es laut Třeštíková nichts geben und der Grund hierfür sei die Bürgerdemokratische Partei (ODS). Es sei traurig zu sehen, wie Prag unter der neuen Führung stagniere und Rückschritte mache, schrieb sie auf Twitter. Der regierende Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS) wies die Kritik von sich und gab an, dass die Fahnen wie jedes Jahr gehisst werden würden. Damit wolle die Prager Regierung zeigen, dass sie die Interessen aller ihrer Einwohner*innen einschließlich der Minderheiten​ respektiere. Die Initiative Prague Pride steht unter der Schirmherrschaft des Magistrats und ihre gemeinnützigen Aktivitäten werden finanziell gefördert. Kommerzielle Aspekte der Veranstaltung, wie bei jeder anderen Veranstaltung, werden vom Magistrat jedoch nicht unterstützt. Medien zufolge sei die Unterstützung der aktuellen Stadtregierung dennoch nicht so spürbar und präsent wie bei der vorherigen Stadtregierung unter der Federführung der Piratenpartei.​

22.7.2023
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Tourismus in Prag nicht mehr nachhaltig

Das städtische Unternehmen Prague City Tourism (PCT) bewirbt die Stadt mit dem neuen Motto "Machen wir Prag gemeinsam zu einer nachhaltigen Stadt". Doch je größer eine Stadt ist, desto komplexer wird ihr Weg zur Nachhaltigkeit. Für historische Städte wie die tschechische Hauptstadt ist die Situation noch viel schlimmer. Neben den rund 1,3 Millionen ständigen Einwohner*innen muss sich Prag täglich mit weiteren Zehntausenden von Menschen auseinandersetzen, die in der Metropole arbeiten sowie mit einer Vielzahl von in- und ausländischen Tourist*innen. Und jeder Mensch will die Gelegenheit nutzen, die Stadt zu sehen und zu genießen. "Dies muss jedoch in ausgewogener Weise geschehen, so dass die Interessen aller Beteiligten im Gleichgewicht sind. Prag hat alles getan, um rücksichtsvolle Tourist*innen anzuziehen, die eine Bereicherung für die Metropole sein wollen", heißt es in der Pressemitteilung von PCT. Prag wolle Kund*innen und Tourist*innen anlocken, die sich in der Metropole mit Respekt gegenüber den diversen historischen Denkmälern und den Einheimischen verhalten und gleichzeitig nachhaltig handeln. Die Suche nach verantwortungsvollen Tourist*innen war einer der Gründe, warum die neue Website namens Prague Sustainable ins Leben gerufen wurde. Prag versucht die Besucher*innen etwa davon zu überzeugen, keine Airbnb-Dienste in Anspruch zu nehmen, lokal produzierte Lebensmittel zu konsumieren und das Alltagsleben der Prager*innen und vor allem ihr Recht auf Nachtruhe zu respektieren. Das Tourist*innenaufkommen in Prag ist extrem hoch. Nach einer Untersuchung des Instituts für Planung und Entwicklung, das am Tourismuskonzept der Stadt Prag mitgewirkt hat, befinden sich auf einem Hektar des historischen Teils von Prag 257 Tourist*innen. Zum Vergleich: Wien, München, London oder Amsterdam haben mit einer Belastung von etwa 150 Tourist*innen pro Hektar zu kämpfen. Städte wie Berlin, Rom, Paris oder Barcelona kommen nicht mal auf hundert Tourist*innen pro Hektar. Und Mailand und Lissabon kommen gar auf weniger als 50 Tourist*innen pro Hektar.

11.6.2023
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Tschechiens Präsident zu erstem offiziellen Besuch in Österreich

Der tschechische Präsident Petr Pavel (parteilos) besuchte zum ersten Mal in seiner neuen Funktion als tschechisches Staatsoberhaupt Österreich. In Wien wurde er von Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfangen. Beide betonten, dass die Beziehungen zwischen Tschechien und Österreich derzeit außerordentlich gut seien, und waren sich einig, diese weiter ausbauen zu wollen. Pavel sprach unter anderem über die Notwendigkeit, Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Ländern zu verbessern. Auch lobte er die Unterstützung, die das militärisch neutrale Wien der sich verteidigenden Ukraine gewährt. Van der Bellen wies darauf hin, dass sich die Handelsbeziehungen beider Länder auf einem Allzeithoch befänden. Ihm zufolge belaufen sich die österreichischen Investitionen in Tschechien auf rund 17 Milliarden Euro. Pavel will nach weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie suchen und erwähnte insbesondere das Angebot Tschechiens, bei der Modernisierung der Ausbildungsstaffel des österreichischen Heeres zu helfen. Pavel hatte Van der Bellen bereits im März 2023, kurz vor seinem Amtsantritt, privat in Prag getroffen, als der österreichische Bundespräsident in den letzten Tagen der Präsidentschaft von Miloš Zeman (parteilos) zu einem Abschiedsbesuch nach Tschechien gekommen war. Pavel und Van der Bellen hatten sich auch Mitte Mai auf dem Gipfel des Europarats in Island miteinander ausgetauscht.

1.6.2023
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