Transparenz und keine Vetternwirtschaft in der Politik – das ist das Leitmotiv der tschechischen Piratenpartei. Leider traf dieses Motto nicht auf die Prager Vizeoberbürgermeisterin und Stadträtin für Umwelt und Klimaplan Jana Komrsková (Piratenpartei) zu. Komrsková stellte nämlich ihren Lebenspartner Petr Beneš (Piratenpartei) in einem "offenen und transparenten" Auswahlverfahren als ihren Berater ein. Es handle sich hierbei nicht um Vetternwirtschaft, daher sehe sie auch kein Problem, so Komrsková. Ihr Partner sei für die Stelle der beste Kandidat gewesen – mit der besten Expertise und Erfahrungen. Das Verhalten von Komrsková sorgte in den Medien jedoch für Aufsehen und stellte die Glaubwürdigkeit der Piratenpartei in Frage. Auch die Opposition kritisierte das Auswahlverfahren. Nach etwa zwei Wochen gab Beneš bekannt, auf die Berater*innenstelle bei seiner Lebensgefährtin zu verzichten. Als Grund nannte er den Druck, der auf seine Partnerin ausgeübt worden sei. Die Stelle wird nun erneut ausgeschrieben. Die Parteiführung der Piraten kommentierte die Situation nicht.