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Verschärfungen in der deutschen Migrationspolitik

Nach langen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf eine Reihe von Maßnahmen zur Finanzierung von Flüchtlingen und die Reduzierung der Flüchtlingszahlen in Deutschland geeinigt. Ab 2024 zahlt der Bund pro Asylerstantragssteller*in eine jährliche Pauschale von 7.500 Euro. Mit einem weiteren Beschluss sollen Asylverfahren künftig deutlich schneller abgearbeitet werden. Die erste Entscheidung des deutschen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge soll demnach im Regelfall nach sechs Monaten vorliegen, ein Gerichtsverfahren in erster Instanz nach ebenfalls sechs Monaten abgeschlossen sein. Zudem sollen die Leistungen für Asylbewerber*innen, die seit mehr als eineinhalb Jahren in Deutschland sind, eingeschränkt werden. Ziehe sich ein Asylverfahren lange hin, sollen nicht 18, sondern 36 Monate lang Leistungen aus dem Asylbewerber*innenleistungsgesetz gezahlt werden. Die deutsche Regierung will zudem prüfen, ob Asylverfahren außerhalb Europas möglich sind. Medienberichte zitierten folgende Formulierung: "Die Bundesregierung wird prüfen, ob die Feststellung des Schutzstatus von Geflüchteten unter Achtung der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention zukünftig auch in Transit- oder Drittstaaten erfolgen kann." Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, soll ein breites gesellschaftliches Bündnis gemeinsam Lösungen zur Steuerung der Migration und zur Verbesserung der Integration mit dem Ziel der Bewahrung des gesellschaftlichen Friedens erarbeiten. Daran könnten zum Beispiel Kirchen und Gewerkschaften, Wissenschaftler*innen und auch Organisationen teilnehmen, die sich für die Belange von Asylbewerber*innen einsetzen, hieß es.

7.11.2023
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Teure Büroausstattung für den Berliner Senat

Angesichts geschätzter Gesamtkosten von mehr als 40 Millionen Euro für die Wahlwiederholung im Februar mögen die Zahlen banal erscheinen – und dennoch belasten sie den knappen Berliner Landeshaushalt zusätzlich. Mehr als 140.000 Euro wurden fällig, um alle Senator*innen der schwarz-roten Koalition mit Büros und Arbeitsmitteln zu versorgen. Das ist Ergebnis einer Tagesspiegel-Anfrage an die zehn Fachverwaltungen und die Senatskanzlei. Für den mit deutlichem Abstand größten Kostenblock sorgte Bildungsstaatssekretärin Christina Henke (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands). Die Einrichtung ihres Büros kostete laut Bildungsverwaltung 56.000 Euro. Kostenbewusst agierte hingegen die für die Landesfinanzen zuständige Finanzverwaltung unter Führung von Senator Stefan Evers (CDU). Gemeinsam mit seinen beiden Staatssekretär*innen Wolfgang Schyrocki und Tanja Mildenberger gab Evers 1.895 Euro aus. Laut Pressestelle wurden dafür unter anderem kleine Videokonferenzanlagen installiert. Laptops, Tablet-Computer und Mobiltelefone seien vom Leitungsbereich der Vorgängerregierung übernommen worden, hieß es. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verzichtete auf zusätzliche Anschaffungen und übernahm das Amtszimmer von Vorgängerin Franziska Giffey (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Tagesspiegel-Informationen zufolge hängen selbst die einst von Giffey (SPD) ausgesuchten Bilder noch an den Wänden des Dienstzimmers.

24.10.2023
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Bündnis Sahra Wagenknecht in Berlin vorgestellt

Das Mitglied des Deutschen Bundestages Sahra Wagenknecht verlässt DIE LINKE und gründet ihre eigene Partei. "Wir haben uns zur Gründung einer neuen Partei entschieden, weil wir überzeugt sind, so wie es derzeit läuft, darf es nicht weitergehen", sagte Wagenknecht am Montag in Berlin. Die Partei soll Anfang 2024 gegründet werden. Neben den Wahlen zum EU-Parlament im Juni soll sie dann auch bei den drei ostdeutschen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg antreten. Laut einer Insa-Umfrage käme die Wagenknecht-Partei derzeit auf zwölf Prozent und wäre auf Anhieb fünftstärkste Kraft in Deutschland. DIE LINKE hingegen würde mit vier Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen. Insa-Chef Hermann Binkert erklärte, dass die Wagenknecht-Partei die politische Landschaft verändere: "Bisherige Koalitionsmöglichkeiten wie ein Jamaika-Bündnis hätten keine parlamentarische Mehrheit mehr. Die Ampel plus Wagenknecht käme dagegen auf eine knappe parlamentarische Mehrheit." Bis zur Gründung im Jänner wollen Wagenknecht und ihre neun Abgeordneten weiter in der Linken-Bundestagsfraktion bleiben, wie sie deutlich machten - auch mit Rücksicht auf Beschäftigte in der Fraktion und einem geordneten Übergang. Die Fraktion hat nur 38 Abgeordnete. Wenn mehr als zwei von ihnen austreten oder ausgeschlossen werden, verliert die Fraktion ihren Fraktionsstatus und kann nur noch als Gruppe weitermachen. Die Linken-Spitze hat Wagenknecht und ihre Unterstützer*innen zur Abgabe ihrer Mandate aufgefordert.

23.10.2023
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Langes Warten auf Schulplatz für minderjährige Geflüchtete in Berlin

Rund acht Monate warten unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Berlin auf das sogenannte Clearingverfahren, erst dann kann die Suche nach einem Schulplatz beginnen. Eine lange Zeit – doch für mehr Tempo fehlt das Personal. Damit die Jugendlichen schneller in die Schule kommen, versucht Berlin nun, die Anmeldung vorzuziehen. Dies sei jedoch nur bedingt möglich. Das Land müsse dafür sorgen, dass die Jugendlichen früher ins Clearingverfahren kommen, fordert auch Ronald Reimann von der Organisation Xenion. Die Organisation kümmert sich um besonders schutzbedürftige Geflüchtete – unter anderem unterstützt sie unbegleitete minderjährige Geflüchtete mit therapeutischen Angeboten. "Das Land Berlin hat viel gemacht, hat es geschafft, Obdachlosigkeit zu vermeiden", erkennt Reimann an. Doch jetzt müsse mehr getan werden, immer mehr junge Geflüchtete bräuchten neben schulischer auch therapeutische Unterstützung. Die Wartezeit sei für die Jugendlichen eine erhebliche Belastung, häufig seien sie sehr lange auf der Flucht gewesen, hätten Schlimmes erlebt, sagt Reimann: "Sie werden untergebracht, aber sind erstmal in einer Art Perspektivlosigkeit." Es brauche deshalb einen riesigen Kraftakt, damit die lange Wartezeit wieder verkürzt werde, und zwar auf höchstens drei Monate. Aktuell kommen unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Erstaufnahme-Einrichtungen, in denen sie gemeinsam mit anderen werken und basteln. Dies ersetze jedoch keine Schuleinrichtung.

23.10.2023
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Scholz aus Deutschland, erster Regierungschef in Israel

​Deutschland stehe fest an der Seite Israels, sicherte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands)​ dem israelischen Premier am Dienstag bei seinem Besuch in Israel zu. "In solch schwierigen Zeiten kann es für Deutschland nur einen Platz geben, den Platz an der Seite Israels". Scholz erläutert, dass die Sicherheit Israels zur "Staatsräson" der Bundesrepublik gehört: "Die deutsche Geschichte und unsere aus dem Holocaust erwachsene Verantwortung machen es uns zu unserer Aufgabe, für die Existenz und die Sicherheit des Staates Israel einzustehen. "Bei seinem Besuch sendete Scholz zudem eine Warnung an den Iran und die Hisbollah: "Kein Akteur sollte es für eine gute Idee halten, von außen in den Konflikt einzugreifen. Es wäre ein schwerer, ein unverzeihlicher Fehler." Der deutsche Kanzler nutzte aber auch die Gelegenheit Israel zwischen den Zeilen an die Einhaltung des Völkerrechts zu erinnern. Israel und Deutschland verbinde, dass sie Rechtsstaaten seien. "Unser Handeln fußt auch in extremen Zeiten auf Recht und Gesetz." ​Nach dem Besuch in Israel reiste Scholz nach Ägypten, vor dem Abflug wurde die Kanzlermaschine in Tel Aviv jedoch wegen Raketenalarm geräumt, der Bundeskanzler wurde in einen Schutzraum der deutschen Botschaft gebracht, die Passagiere mussten sich auf das Rollfeld legen. Nach wenigen Minuten konnte die Reise fortgesetzt werden - in Ägypten trifft Scholz Präsident Abdel Fattah al-Sisi.

17.10.2023
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Messe und Stadtwerke bauen Berlins größte Photovoltaik-Dachanlage

​Die Dächer auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm werden zum größten Sonnendeck der Stadt. In den kommenden Monaten werden auf insgesamt 20 Hallendächern Photovoltaikmodule mit rund 8,5 Megawatt montiert. Mit einer Nutzfläche von 50.000 Quadratmetern wäre die Gesamtanlage die drittgrößte Dach-Solaranlage Deutschlands. Die ersten Messedächer sind bereits mit PV-Modulen bestückt. Auf den Dächern der Messehallen 5 und 6 fangen bereits 3000 Solarmodule das Sonnenlicht ein. Auf der Halle 7 wird derzeit an weiteren 1.000 Modulen geschraubt. Bis Jahresende sollen acht der 20 geplanten Dächer belegt sein. Wenn die Sonne scheint, liefert die Anlage 7,3 Gigawatt Ökostrom - ein Viertel ihres Jahresenergiebedarfs erzeugt die Messe Berlin dann selbst. Die Menge entspricht in etwa dem Verbrauch von 3.666 Zwei-Personen-Haushalten. 80 Prozent davon sollen auf dem Gelände selbst genutzt und 20 Prozent können in das Stromnetz eingespeist werden. Zudem wird die von den Berliner Stadtwerken im Auftrag der Messe Berlin zu errichtende Solaranlage um 40 Prozent leistungsfähiger als noch 2022 geplant. Das hat damit zu tun, dass das Projekt seit Vertragsabschluss vor gut einem Jahr umfangreich optimiert werden konnte. Es wurden Module beschafft, die bei gleichen Abmessungen rund sieben Prozent mehr leisten. Außerdem können jetzt weitere Dächer freigegeben werden, die bisher wegen der Statik und des Denkmalschutzes nicht in Frage kamen.

13.10.2023
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Sakralbau House of One in Berlin droht zu scheitern

Der Sakralbau House of One am Berliner Petriplatz soll drei Religionen unter einem Dach vereinen: Kirche, Synagoge und Moschee. Jedoch droht das Pilotprojekt an Baukosten zu scheitern. Seit 2011 wird geplant, der Baubeginn mehrfach verschoben. Allein die Grundsteinlegung, zunächst für 2015 an- und avisiert, verzögerte sich um ganze sechs Jahre. Ein Hauptgrund dafür waren stark gestiegene Kosten. Die ursprüngliche Schätzung von 2020 sah für den Bau des House of One Kosten in Höhe von 47,2 Millionen Euro vor. Seitdem haben sich die Baupreise laut Statistischem Bundesamt unter anderem aufgrund der Inflation um fast 40 Prozent erhöht. Auch war das öffentlich finanzierte Gebäude nach der Richtlinie der neuen deutschen Bundesregierung verpflichtet, mehr Energie zu sparen als zunächst vorgesehen – das zog weitere Kostensteigerungen nach sich. Insgesamt liegen die Baukosten aktuell bei 69,5 Millionen Euro. Dabei seien mit einem Budget von drei Millionen Euro bereits künftige Preiserhöhungen berücksichtigt. Als Ergebnis politischer Verhandlungen hatten sowohl Bund als auch Land ihre Förderung um jeweils rund sechs Millionen Euro aufgestockt. Die Spenden, öffentlichen Gelder und Eigenmittel summieren sich aktuell auf 53,2 Millionen Euro. Nun soll die offene Differenz von 16,3 Millionen Euro laut Presse​stelle über ein baubegleitendes Fundraising eingeworben werden.​

10.10.2023
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Start-up-Hotspot Berlin erlebt Stellenabbau

​Obwohl Start-ups weiterhin als Hoffnungsträger der Wirtschaft gelten, zeigt der aktuelle "Start-up Monitor" (DSM) des "Startup-Verbands" und PwC Deutschland, dass die Boom-Zeiten vorerst vorbei sind – auch in Berlin. Die umfassendste Studie zur deutschen Start-up-Landschaft mit fast 2.000 Befragten ergab, dass die Gründer*innenszene unter den aktuellen Krisen leidet. Das Geschäftsklima liegt nur knapp über dem Tiefpunkt im Corona-Jahr 2020. In Berlin, der "Start-up-Hauptstadt" mit 20,8 Prozent aller Unternehmenssitze, sind 41,2 Prozent der Start-ups im wachsenden "SaaS-Bereich", also in der Softwareentwicklung, tätig – im Gegensatz zu Gesamt-Deutschland, wo dieser Anteil bei 33,4 Prozent liegt. Zudem verzeichnet Berlin, gemeinsam mit München, die höchste durchschnittliche Beschäftigtenzahl pro Start-up mit 41,2 Mitarbeitenden im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 18,9 Prozent. Das "investitionsintensive und wachstumsstarke Ökosystem Berlin" hat jedoch auch stärker unter Entlassungen gelitten als der Rest der Bundesländer. Im letzten Jahr mussten fast ein Viertel der Berliner Start-ups Stellen abbauen, während im gleichen Zeitraum 46,8 Prozent neue Arbeitsplätze schaffen konnten. München verzeichnete in dieser Hinsicht eine positivere Entwicklung, wobei nur 12,6 Prozent der Start-ups Personal abbauen mussten und 60,9 Prozent neue Mitarbeitende einstellen konnten. Dennoch zeigt sich in Berlin eine Abnahme bei den geplanten Neueinstellungen: Pro Firma sind noch 13,2 Neueinstellungen vorgesehen (2022: 19,8), in München sind es 12,1 (2022: 15,8). Der bundesweite Rückgang ist moderater, mit durchschnittlich acht neuen Arbeitsplätzen pro Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten (2022: 9,2). Ein positiver Aspekt ist jedoch die höhere Zahl von Frauen, die sich in Berlin selbstständig machen, mit einem Gründerinnenanteil von 26,7 Prozent, was über dem Bundesdurchschnitt von 20,7 Prozent liegt.​​

25.9.2023
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Mehr als 2.200 unbegleitete minderjährige Schutzsuchende in Berlin

​Täglich kommen 17 junge Flüchtlinge in Berlin an – bis letzte Woche waren es in diesem Jahr bereits mehr als 2.190 junge Menschen ohne ihre Erziehungsberechtigten, die eigenen Angaben zufolge zwischen 15 und 17 Jahre alt sind. Die Hauptherkunftsländer sind nach Afghanistan Syrien und Benin die Ukraine und die Türkei. Bis Ende des Jahres sei laut Sprecherin mit einem "weiteren permanenten Anstieg" zu rechnen – bleibt es bei diesen Zahlen, kommen in diesem Jahr mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als vergangenes Jahr, als es 3.205 minderjährige Flüchtlinge und Migrant*innen waren. Zu dem Zeitpunkt war das ein neuer Höchstwert, der nur 2015 höher lag, als 4.252 Kinder und Jugendliche unbegleitet kamen. Minderjährige Geflüchtete werd​en nach ihrer Ankunft zunächst in Obhut genommen. "Normalerweise sollte nach der Inobhutnahme innerhalb von einer Woche das sogenannte Erstgespräch bei der Senatsverwaltung erfolgen, in dem eine Altersfeststellung vorgenommen wird", berichtet Vanessa Höse, die Sprecherin von Xenion, einem Träger, der psychologische und soziale Hilfe anbietet und Vormundschaften vermittelt. Aktuell würde die Wartezeit jedoch "bis zu einem halben Jahr oder länger" dauern. Erst dann kann das so genannte Clearing-Verfahren laufen, bei dem der individuelle Bedarf, eine vormundschaftliche Vertretung, der Schulbesuch und viele weitere Rechte der Minderjährigen geklärt werden. Mit gewisser Sorge blickt auch Xenion auf die kommenden Monate. "Die Versorgungssituation für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Berlin ist tatsächlich am Limit – oder besser gesagt hat dieses bereits überschritten", so Höse. Besonderen Handlungsbedarf sieht sie bei der Unterbringungssituation: "Sie muss langfristig ausgebaut, die Betreuung einheitlich verbessert werden, Wartezeiten für die Bereitstellung von Vormundschaften verkürzt und Kinderschutz für alle Kinder und Jugendlichen gewährleistet werden."

25.9.2023
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Deutsche Bundesregierung:14-Punkte-Plan für mehr Wohnungsbau

​Mit einem 14-Punkte-Plan will die Bundesregierung den Bau von Wohnungen forcieren. Darin vorgesehen sind beispielweise Steuervorteile für Bauherr*innen, aber auch, dass zuvor geplante Energiestandards erstmal nicht kommen sollen. Das gaben Bundeskanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) am Montag in Berlin bekannt. Die Immobilien- und die Bauwirtschaft reagierten "vorsichtig optimistisch".​ Die Regierung will sich unter anderem auf EU-Ebene "für anspruchsvolle Sanierungsquoten für den gesamten Gebäudebestand" einsetzen, aber gegen verpflichtende Sanierungen einzelner Wohngebäude. Der "Klimabonus", der Hauseigentümer*innen beim Tausch alter Heizungen gegen neue, klimafreundliche Heizungen fördert, soll erhöht und auch auf Wohnungsunternehmen und Vermieter*innen ausgeweitet werden. Bei Bauvorhaben soll es Steuervorteile durch besondere Abschreibungsregeln (Afa) geben. Den Ländern soll eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer ermöglicht werden. Von 2022 bis 2027 sollen "Programmtitel​ in Höhe von insgesamt 18,15 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung" gestellt werden. In Städten und Kommunen mit angespannten Wohnungsmärkten soll der Bau von bezahlbarem Wohnraum vereinfacht und beschleunigt werden. Die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sollen attraktiver ausgestaltet und erweitert werden.​

25.9.2023
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CDU Berlin plant Änderung des Berliner Mobilitätsgesetzes

Die regierende Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) hat ihre Vorstellungen zur künftigen Mobilität in Berlin konkretisiert. Medienvertreter*innen liegt der Änderungsentwurf der CDU-Fraktion für das Mobilitätsgesetz in Berlin vor. Demnach werden zahlreiche Passagen umformuliert oder ersatzlos gestrichen. "Wir wollen für alle Verkehrsteilnehmer*innen Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Angebot neu definieren", sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Johannes Kraft. Bislang ist im Mobilitätsgesetz des Landes Berlin die Rede von einem Radnetz, in dem Fahrräder Vorrang vor Autos haben sollen. Diese von Rot-Grün-Rot verankerte Bevorzugung will die CDU kippen. Im Änderungsentwurf heißt es, dass Radnetz, ÖPNV-Netz, Fuß- und Wirtschaftsverkehr sich "nicht gegenseitig verdrängen" dürfen. Dafür sollen Radwege und -streifen nicht mehr so breit gebaut werden wie bisher im Gesetz vorgesehen. Mobilitätssenatorin Manja Schreiner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) hatte diese Änderung schon mehrfach angekündigt. Bislang gilt der Standard, den die rot-grüne-rote Koalition gesetzlich verankert hatte: "Radstreifen sollen so gestaltet werden, dass sich Radfahrende sicher überholen können." Die CDU will hier deutliche schmalere Radstreifen und -wege zulassen. Zudem sollen gemeinsame Geh- und Radwege mit einem Mindestmaß von 2,50 Metern laut Entwurf möglich sein. Auch personell spiegelt sich die veränderte Prioritätensetzung wieder. Zurzeit gilt noch die Vorgabe, dass in jedem Bezirk mindestens zwei Beschäftigte für Planung und Umsetzung von Radverkehrsprojekten zuständig sind. Im CDU-Entwurf ist nur noch von einer Stelle pro Bezirk die Rede.

15.9.2023
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Bezirk skeptisch gegenüber Plänen zur nächtlichen Schließung des Görlitzer Parks

Der Berliner Senat plant, den Görlitzer Park in Kreuzberg aufgrund des intensiven Drogenhandels nachts zu schließen. Dies stößt jedoch auf Widerstand im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Gründe – Bündnis 90/Die Grünen) äußerte Bedenken und bemängelte, dass viele Fragen bezüglich der geplanten nächtlichen Schließung und des Zauns noch ungeklärt seien. Sie betonte, dass der Bezirk bisher keine klaren Informationen vom Senat über das Konzept erhalten habe und unklar sei, wie die Finanzierung dafür aussehen solle. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) erklärte bereits in der vergangenen Woche, dass die Finanzierung des Zauns noch besprochen werden müsse, versprach jedoch Unterstützung für die Bezirke in dieser Angelegenheit. Herrmann äußerte ihre Skepsis gegenüber einer nächtlichen Schließung des Parks, da sie befürchtet, dass dies den Drogenhandel in das umliegende Wohngebiet Wrangelkiez verlagern könnte. Auf mehrfache Fragen, ob der Bezirk eigenständig eine Schließung verhindern könne, gab Herrmann keine klare Antwort. Der Regierende Bürgermeister Wegner und Innensenatorin Iris Spranger (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) hatten am vergangenen Freitag angekündigt, den Görlitzer Park nachts zu schließen. Dafür sollen Eingangstore und einige Zäune errichtet werden. Ein großer Teil des Parks ist bereits von einer Mauer umgeben. Spranger ließ durchblicken, dass der Senat sich über den Willen des Bezirks hinwegsetzen könne, wenn es um die Sicherheit gehe.

12.9.2023
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Nach Bonuszahlungen prüft Berliner Rechnungshof Manager*inneneinkommen

Vor einiger Zeit fand im Ausschuss eine Anhörung zu den Manager*innengehältern in den Landesunternehmen statt, an der auch Vertreter*innen des Berliner Landesrechnungshofs teilnahmen. Medien vermuten, dass dies der Anlass für den Rechnungshof war, sich näher mit der Thematik der Manager*innengehälter in staatlichen Unternehmen zu beschäftigen. Bereits Ende 2022 hatte Gerald Jank, Direktor des Rechnungshofs, in einer internen Stellungnahme einen "Wildwuchs" im Bonussystem moniert. Es fehlten Regeln und Kontrollmöglichkeiten. Die laufende Prüfung sei umfangreich, sagte ein Sprecher des Rechnungshofs auf Anfrage. Sie könnte also noch einige Zeit dauern. Es werden bedeutende Landesunternehmen überprüft, grundsätzlich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Nach Recherchen der Morgenpost führt derzeit die Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach die Gehaltsliste der Landesbetriebe-Chefs an. Mit 532.000 Euro Jahresgehalt hat sich ihr Gehalt im Vergleich zum Vorjahr um 100.000 Euro erhöht. Der Finanzvorstand der Berliner Wasserbetriebe, Frank Bruckmann, verdiente im vergangenen Jahr 222.000 Euro. Dies war nur das Grundgehalt. Hinzu kamen noch 140.000 Euro an Bonuszahlungen, eine "Zulage" von 30.000 Euro, "Versicherungsentgelte" in Höhe von rund 27.000 Euro sowie 12.500 Euro für "Provisionen und Nebenleistungen jeder Art." Das gesamte Einkommen lag bei 432.000 Euro, also fast doppelt so hoch wie das Grundgehalt.

12.9.2023
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Bund will deutsches 49-Euro-Ticket nur bis Ende 2023 mitfinanzieren

Wenn es nach Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP – Freie Demokratische Partei) geht, soll es bald möglich sein, mit dem 49-Euro-Ticket nach Frankreich zu fahren. Hintergrund der Idee: Frankreich plant die Einführung eines 49-Euro-Tickets wie in Deutschland. Das sei ein großes Signal für ein modernes ÖPNV-Angebot, lobte Wissing. Gleichzeitig gab es im Hintergrund diese Woche eine Auseinandersetzung mit der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg-Chefin Ute Bonde wegen der künftigen Finanzierung des 49-Euro-Tickets. Laut Bonde wolle Wissing, dass ab 2024 die Bundesländer weitere Mehrkosten allein tragen sollen. Das gehe laut Bonde so nicht. Wissing lehnt jedoch eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes am Deutschlandticket ab. Vielmehr müssten Vertriebskosten im öffentlichen Nahverkehr eingespart werden, und zwar von rund zwei Milliarden Euro. Bonde zufolge seien aber gerade diese zwei Milliarden zufällig genau die Summe, die der Bund eigentlich beitragen müsste, um das Deutschland-Ticket für 49 Euro weiter anbieten zu können. Bislang teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket bis 2025 zu je 1,5 Milliarden Euro jährlich. Die Übernahme der Mehrkosten für das Ticket ist jedoch lediglich bis Ende dieses Jahres gesichert. Länder und Kommunen fordern regelmäßig mehr Geld vom Bund, um das Ticket langfristig zu sichern. Bei den Einsparmöglichkeiten sieht die Landesregierung in Berlin wenig Potenzial – der VBB sei als Zweiländer-Verbund bereits sehr effizient aufgestellt.

4.9.2023
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Weniger Verkehr auf Berlins Straßen nach der Pandemie

Der Autoverkehr in deutschen Städten nimmt deutlich ab – in Berlin ist die diesbezügliche Datenlage besonders gut. Die Stadt betreibt mehr als 200 Zählstellen für Kraftfahrzeuge. Das Wochenmagazin "Der Spiegel" hat die teils lückenhaften Daten bereinigt, 143 Zählstellen kamen in die Auswertung. Das Ergebnis: im ersten Halbjahr 2023 waren rund 14 Prozent weniger Pkw in der deutschen Hauptstadt unterwegs als im ersten Halbjahr 2019. Zwischen den einzelnen Messpunkten fallen die Ergebnisse demnach extrem unterschiedlich aus. Auf der Müllerstraße auf Höhe des U-Bahnhofs Reinickendorfer Straße fuhren etwa im ersten Halbjahr 36,2 Prozent weniger Autos als vier Jahre zuvor. Auf der Martin-Luther-Straße betrug das Minus im Pkw-Verkehr im Vergleich zu vor der Pandemie sogar 52,7 Prozent. An anderen Stellen ist der Effekt weniger deutlich bis gar nicht zu e. Wenn jedoch die gesamte Stadt betrachtet wird, ergibt sich ein klares Bild – auf Berlins Straßen sind deutlich weniger Autos unterwegs als noch vor wenigen Jahren. Weert Canzler, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), führt diese positive Entwicklung auf die Pandemie zurück. So gebe es jetzt eine viel höhere Homeoffice-Quote. Berufstätige würden nicht mehr zwingend jeden Tag ins Büro fahren, sondern die Arbeit von zu Hause aus erledigen. Auch Dienstreisen seien dadurch dauerhaft reduziert worden.

1.9.2023
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Pakettransport mit Solarschiffen durch Berlin wird ausgeweitet

Der Pakettransport per Solarschiff über die Spree startete im Oktober 2022. Seitdem wurden in Berlin laut DHL auf diesem Weg täglich bis zu 350 Sendungen zugestellt. Angesichts der stark wachsenden Zahl an Online-Bestellungen, könnten auf diese Weise der Verkehr in den Innenstädten verringert und CO2-Emissionen vermieden werden, hofft das Unternehmen. Die Pakete, die das 10,50 Meter lange und 2,50 Meter breite Schiff transportiert, kommen zunächst über die Straße im Paketzentrum Börnicke (Havelland) nordwestlich von Berlin an. Von dort bringt sie ein emissionsfreier Lastwagen zum Südhafen Spandau, wo sie auf das Schiff verladen werden. Über die Spree geht es dann in den Westhafen. Von dort bringen Zusteller*innen auf elektrischen Lastenrädern die Pakete zu Empfänger*innen in der unmittelbaren Umgebung. Die Solarschiff-Route soll nun von Spandau zum Westhafen um zwei weitere Haltepunkte erweitert werden. Außerdem sollen bis Ende des Jahres alle Voraussetzungen geschaffen werden, um mit einem zweiten Solarschiff eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen nahe der Oberbaumbrücke einzurichten. Gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz will die DHL in einem nächsten Schritt an den Haltepunkten des Solarschiffs entlang der Wasserstraßen mindestens zehn solarbetriebene Packstationen aufstellen. Der Genehmigungsprozess dafür werde in den nächsten Monaten beginnen.

24.8.2023
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Immer höhere Ausgaben für Berliner Renten

Im Jahr 2022 beliefen sich die Renten für die Versorgungsberechtigten des Landes Berlin bereits auf insgesamt rund 2,35 Milliarden Euro. Schon im laufenden Jahr wird diese Summe auf 2,43 Milliarden Euro ansteigen. Bis zum Jahr 2036 könnte zur Versorgung der Ruheständler*innen im unmittelbaren und mittelbaren Landesdienst sogar jährlich eine Summe von bis zu 3,87 Milliarden Euro anfallen. Das geht aus einem Bericht der Senatsfinanzverwaltung an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hervor. Auch im günstigsten Fall – komplett ohne die bislang jährlich vorgenommene Anpassung der Bezüge – würden die Ausgaben bis 2030 auf 2,78 Milliarden Euro im Jahr ansteigen, gibt der Senat an. Rechnet man die aktuelle Lehrverbeamtung hinzu, kommen in den nächsten Jahrzehnten Pensionsverpflichtungen von mehr als 50 Milliarden Euro auf das Land zu. Um die Ausgaben nicht nur direkt aus dem Haushalt zu leisten, hat das Land daher eine Versorgungsrücklage gebildet. Die darin enthaltenen Mittel legt die Deutsche Bundesbank in Staatsanleihen, aber auch in deutschen und internationalen Aktien für das Land an. Allerdings ist die Rücklage wegen der derzeit geringen Zuführung von nur 80 Millionen Euro im Jahr kaum gefüllt. 2020 und 2021 führte das Land sogar überhaupt keine Mittel hinzu. Zu Jahresbeginn betrug der Gesamtwert daher lediglich 1,2 Milliarden Euro. Gemessen an den immensen künftigen Pensionsverpflichtungen gleicht dies laut Medienbericht des Berliner Tagesspiegels lediglich einem Tropfen auf dem heißen Stein.

21.8.2023
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Berliner Senatsbaudirektorin wirbt für Internationale Bauausstellung

Die Berliner Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt wirbt für eine Internationale Bauausstellung (IBA) in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die IBA eröffnet die Möglichkeit, sich auf zentrale Fragen unserer Zeit zu fokussieren. Hierzu gehören Themen wie Klimawandel, demografische Entwicklung, Energiekrisen, fordernde Zivilgesellschaft, Digitalisierung und Migration. ​Nun gelte es, bei den Transformationen in beiden Bundesländern (sowohl Berlin als auch Brandenburg) städtebauliche, architektonische, ökologische und auch finanzielle Chancen zu nutzen, die sich aus einer IBA ergeben. Bei einer IBA handelt es sich nicht um eine reine Ausstellung, sondern um einen jahrelangen, künstlerisch und wissenschaftlich begleiteten Entwicklungsprozess. Bei Projekten dieser Art wurden in der Vergangenheit in Deutschland schon mehrfach neue bauliche und gestalterische Konzepte entwickelt und umgesetzt, darunter von 1979 bis 1987 im damaligen Westteil Berlins. Bereits seit einigen Jahren wird in Berlin über einen neuen Anlauf diskutiert, bisher ohne zählbares Ergebnis. Das soll sich nun ändern, so Kahlfeldt, zumal die Erarbeitung eines Konzeptes für eine IBA auch im Koalitionsvertrag von CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands​) und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) als Ziel formuliert wird. Im kommenden Jahr plane die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen eine Vorbereitungsphase, in der es unter anderem um den Aufbau einer Geschäftsstelle, um Arbeitsstrukturen, Themenschwerpunkte und ein mögliches Leitthema einer IBA gehen soll.​ Eine anschließende Projektphase, in der es um die Entwicklung und Umsetzung konkreter Vorhaben im Rahmen der IBA gehen würde, könnte nach den Vorstellungen Kahlfeldts 2026 starten, mit dem Ziel, die gestalteten Ergebnisse etwa 2032 zu präsentieren.​

13.8.2023
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Kameras auf Berliner Bussen sollen Verkehrssünder*innen entlarven

Der Busverkehr ist nicht schneller, sondern langsamer geworden. 2020 fuhren die Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Schnitt mit 18,2 Kilometern pro Stunde durch die Stadt, im vergangenen Jahr waren es nur noch 17,9 Kilometer pro Stunde. Dabei sah der Fahrplan eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 18,9 Kilometern in der Stunde vor. Die BVG braucht nun mehr Fahrzeuge, mehr Personal und damit auch mehr Geld. Weil Busse und Straßenbahnen langsamer geworden sind, muss das Landesunternehmen nach eigenen Angaben allein für die Jahre 2023 bis 2025 rund 100 zusätzliche Fahrer*innen einplanen. Das sei mit einem Aufwand von rund 15 Millionen Euro pro Jahr verbunden, so die BVG. Außer weiteren Ampelvorrangschaltungen und Busspuren wird ein schärferes Vorgehen gegen Regelverstöße diskutiert, denn immer häufiger stehen Fahrzeuge auf Busspuren. Der kommunale Busbetreiber ESWE aus Wiesbaden hat begonnen, Frontkameras zu installieren. Auch Berlin möchte das System nun testen. Auf Knopfdruck nimmt das System fünf Fotos auf, gleichzeitig notiert es die Uhrzeit und die GPS-Daten des Standorts. Nach der Rückkehr auf den Betriebshof werden die Daten geprüft. Dann wird entschieden, ob die Fotobeweise an die Verkehrsbehörde weitergeleitet werden, die ihrerseits darüber befindet, ob sie ein Verfahren einleitet. In diesen Fällen müssen die Falschparker*innen mit mindestens 55 Euro Bußgeld rechnen. Aus Sicht des Berliner Senats könnte der Einbau von Frontkameras zumindest im Rahmen eines Pilotprojekts eine sinnvolle Investition sein, insbesondere um die aus den täglichen Störungen des öffentlichen Verkehrs resultierenden Mehrkosten sowie den Qualitätsverlust für den ÖPNV zu reduzieren.

8.8.2023
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"CityTree-Lärmomat" soll Party-Lärm in Berlin verringern

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will mit einer neuen Methode feiernde Menschen auf den Straßen dazu animieren, sich leiser zu verhalten. Im Zuge eines Modellprojekts misst ab sofort ein "CityTree-Lärmomat" an der Admiralbrücke in Kreuzberg den nächtlichen Geräuschpegel. Ist es zu laut, leuchtet eine Lampe rot auf und schlägt damit quasi Alarm – außerdem ruft das Gerät Personen in der Nähe per Anzeige zur Ruhe auf. Nebeneffekt: In dem Gerät befindet sich Moos, das in der unmittelbaren Umgebung die Luft von Feinstaub reinigt und auch kühlen kann. Einen vergleichbaren Effekt hätten 67 Jungbäume, hieß es vom Bezirksamt. Der "CityTree", der, anders als sein Name vermuten lässt, nicht wie ein Baum aussieht, sondern wie ein hoher Quader, wurde ursprünglich als Feinstaubfilter entwickelt. In Berlin würden deutschlandweit erstmals Elemente des "CityTrees" mit einem Lärmmessgerät kombiniert, hieß es vom Bezirksamt. Das Bezirksamt setzt beim Partyvolk zudem sogenannte Nachtlichter ein. Dabei handelt es sich um Beschäftigte, die freitags und samstags von 20 Uhr bis 4 Uhr in den Partyzonen unterwegs sind, um "für ein friedliches und verständnisvolles Miteinander zu sorgen". Sie sprechen mit Feiernden, Tourist*innen, Kneipenwirt*innen oder Anwohner*innen und helfen bei Anliegen weiter, wie es hieß. Bei Verstößen verständigen sie die Polizei oder das Ordnungsamt. Dieser Modellversuch läuft vorerst bis Ende des Jahres. ​

28.7.2023
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Kommunalpolitiker*innen Berlins stellen sich gegen die AfD

Mit der Legislaturperiode 2021 und der Radikalisierung der AfD hat sich der Umgang der Berliner Landespartei der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU) gegen die Alternative für Deutschland (AfD) deutlich geändert. So wählen die Bezirksverordneten in den meisten Bezirken nicht mehr die Kandidat*innen der AfD. Manche AfD-Leute fielen in mehr als einem Dutzend Wahlgänge durch. So waren es in Spandau und Treptow-Köpenick seit der ersten Wahl im Jahr 2021 jeweils 16 erfolglose Wahlgänge. Das Bezirksamt wird in der Zwischenzeit kommissarisch geführt. Der Fraktionsvorsitzende der CDU in Tempelhof-Schöneberg, Patrick Liesener, erklärt das Vorgehen in seinem Bezirk: "Anträge der AfD lehnen wir ab oder ersetzen sie gemeinsam mit den anderen Fraktionen." Ein Weg, der gut funktioniere und auch Erfolg bei der Widerholungswahl zeitigte. Denn 2016 habe die AfD noch sechs Sitze im Bezirk gehabt, nach der Wiederholungswahl 2023 nur noch drei. Ein Sonderfall ist die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Reinickendorf im tiefsten West-Berlin. Medial weitgehend unbeachtet, stimmte die CDU hier in der Vergangenheit in einer Beinahe-Koalition mit der AfD. Erst mit der Wahl 2021 und dem neuen Fraktionsvorsitzenden Marvin Schulz hörte das auf. Doch nicht nur die CDU war betroffen – die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in Pankow nutzte Stimmen der AfD für eine Mehrheit für die Renovierung eines Stadions. Für bundesweites Aufsehen sorgte im November 2021 zudem die Wahl des Linken-Politikers Sören Benn mit AfD-Stimmen zum Bezirksbürgermeister in Pankow.

24.7.2023
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