Der kroatische Verteidigungsminister Mario Banožić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) verursachte am 10. November 2023 nahe seiner Heimatstadt Vinkovci einen Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrer eines entgegenkommenden Fahrzeuges starb. Banožić selbst liegt im Krankenhaus Osijek auf der Intensivstation. Da ihm wegen des verursachten Unfalls eine Haftstrafe droht, hat ihn Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) noch am gleichen Tag aus dem Kabinett entlassen. Obwohl zunächst spekuliert wurde, dass der Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, Zdravko Jakop, zum Verteidigungsminister ernannt werden könnte, überraschte Ministerpräsident Andrej Plenković mit der Nominierung eines Überraschungskandidaten, dem Vorsitzenden der ostkroatischen Gespanschaft Osijek – Baranja, Ivan Anušić (HDZ). Dessen Kandidatur ist insofern eine Überraschung, da Anušić bislang oft öffentlich Kritik an der Politik von Plenkovic übte. Insider*innen ist Plenković durch die Nominierung, welche der Gespanschaftsvorsitzende dankend angenommen hat, ein raffinierter Schachzug gelungen. Einerseits konnte er so einen seiner wenigen parteiinternen Kritiker*innen "kaltstellen", andererseits wird Anušić sicherlich bei den Mitte 2024 vorgesehenen Parlamentswahlen im traditionell konservativen Ostkroatien zahlreiche Stimmen einfahren.
Der Partei des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) droht der Verlust der Mehrheit im Bezirksrat einer ihrer Bastionen. Der Bezirksvorsteher des Innenstadtbezirkes "Donji Grad" Robert Faber (M) hat aus unbekannten Gründen seinen Rücktritt eingereicht. Ein weiterer Bezirksrat muss zudem sein Mandat abgeben, da er in einen anderen Bezirk gezogen ist. Normalerweise sind solche Fälle kein Grund zur Sorge, da bei Mandatsniederlegungen die nächsten Bezirksrät*innen von den Wahllisten aufrücken. Das Problem ist jedoch, dass diese zukünftigen, sowie drei amtierende Bezirksräte schon seit langem unzufrieden mit der Politik von Bürgermeister Tomašević sind. Vor allem das Ignorieren der Basis ärgert die dortigen Funktionär*innen. Aus Protest haben schon zahlreiche Bezirks- und Grätzelräte die Partei verlassen. In manchen Bezirken wurde wegen neuer Mehrheitsverhältnissen bereits der Bezirksvorstand abgewählt. Ein solches Szenario in der Innenstadt, wo die Bürgermeisterpartei bereits 2017 rund 18 Prozent erreichen konnte, wäre jedoch ein riesiger Schock. Aus diesem Grund versucht die Parteispitze, den zurückgetretenen Bezirksvorsteher zur Rückkehr zu überreden. Bis zur ersten Sitzung der Bezirksversammlung kann das Rücktrittsgesuch zurückgezogen werden. Wie der Fall ausgehen wird, bleibt abzuwarten.
Um den 6. November 2023 verbreitete sich in Kroatien eine Audio-Aufnahme über den Nachrichtendienst WhatsApp. Darin erklärte eine angebliche Ärztin, dass es in der Küstenstadt Rijeka zahlreiche Fälle von Verätzungen nach dem Trinken des Mineralwassers Römerquelle, das zur Coca-Cola Gruppe gehört, gab. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, auch Vertuschungen wurden vermutet. Das lokale Krankenhaus bestätigte nur einen Fall, bei dem eine Person in einem Café eine Flüssigkeit getrunken hat, die sich in einer Flasche Römerquelle befand und schwere Verletzungen im Mund und Rachen davontrug. Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Mai bereits in der istrischen Stadt Pula. In ganz Kroatien wurden daraufhin insgesamt rund 30 Fälle gemeldet, bei denen sich Personen nach der Konsumation von diversen Getränken aus der Coca-Cola-Gruppe wegen Beschwerden im Mundraum im Krankenhaus meldeten. Coca-Cola ordnete eine Überprüfung der Abfüllanlage in Zagreb sowie in der Römerquelle-Fabrik in Österreich an. Diese zeigte jedoch keine Unregelmäßigkeiten in der Produktion. Für zwei Tage nahmen sogar zahlreiche Lebensmittelkonzerne auf Anordnung des staatlichen Ordnungsamtes eine bestimmte Charge von Römerquelle sowie Coca-Cola-PET-Flaschen aus dem Sortiment. Zahlreiche internationale Medien berichteten über diese Situation. Am 9. November 2023 wurde die Meldung veröffentlicht, dass nur ein einziger Fall, der erste in Rijeka, bestätigt wurde. Bei allen anderen Beschwerden handelte es sich um diverse Infekte, welche Halsschmerzen hervorriefen und bei denen es keine äußere Einwirkung gab. Die Polizei untersucht nur den Vorfall in Rijeka, in dem Fahrlässigkeit vermutet wird, nämlich, dass jemand ein Reinigungsmittel in die erwähnte Flasche gefüllt hat, die dann zufällig serviert wurde. Der Fall zeigt, wie schnell es in der heutigen Zeit zur Verbreitung von Falschmeldungen kommen kann.
Im Rahmen der "Woche der Universität" wurde im Rektoratsgebäude am 10. November 2023 die Entwicklungsstrategie des Wissenschaftscampus Borongaj vorgestellt. Diese sieht unter anderem die Errichtung eines Student*innenwohnheims mit 1.500 Betten, einer Sporthalle sowie eines Innovationszentrums vor und stellt eines der größten strategischen Projekte in Kroatien dar, bekräftigte der Rektor der Universität in Zagreb, Stjepan Lakušić. Die Universität in Zagreb bilde mehr als 50 Prozent der Studierenden in Kroatien aus. Universitätswissenschaftler*innen seien ein Potenzial für weitere wirtschaftliche Entwicklungen, betonte Lakušić anlässlich der Präsentation des Projekts. Voraussetzungen für den Bau des Campus ist auch die Erweiterung der Verkehrsinfrastruktur. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) erklärte bei einer Pressekonferenz, dass 2025 das Straßenbahnnetz ausgebaut werde, wobei die Straßenbahnschienen direkt durch den Campus führen würden. Zudem soll eine Fußgänger*innenunterführung unter der Eisenbahn, die durch diesen Stadtteil fährt, bis Dezember 2024 realisiert werden. Darüber hinaus wird eine neue Fußgänger*innen- und Radfahrer*innenbrücke sowie eine Ringstraße um den Campus errichtet. In diese will die Stadt Zagreb rund 20 Millionen Euro investieren. Die rund 35.000 Studierenden sollten, wenn alles nach Plan verlaufe, den neuen Universitätscampus ab 2027 benutzen können, erklärte Rektor Lakušić. Der Wert des Projekts, das am Gelände einer ehemaligen Kaserne entstehen wird, beläuft sich auf rund zwei Milliarden Euro.
Worüber in Jurist*innen-Kreisen bereits seit Monaten spekuliert wurde, bewahrheitete sich am 6. November 2023. Das Oberste Strafgericht veröffentlichte an diesem Tag einen Beschluss, wonach die Staatsanwaltschaft im "Jahrhundertprozess" um den einst wertvollsten kroatischen Konzern Agrokor und dessen ehemaligen Besitzer, den ehemals reichsten Kroaten Ivica Todorić, das wichtigste Beweisstück nicht nutzen darf. Es handelt sich hierbei um einen Revisionsbericht, welchen die internationale Consultingfirma KPMG erstellt hat. Aus Sicht des Obersten Strafgerichts wurde der Bericht nicht unabhängig und parteilos erstellt, da zwar KPMG Polen mit der Prüfung beauftragt worden ist, den Großteil der Arbeit jedoch deren kroatische Filiale verrichtet hat. Und genau hier liegt das Problem, da diese Filiale auch während der Umstrukturierung des 2017 verstaatlichten Konzerns engagiert war. Dies bedeutet, dass in der Causa nach beinahe sieben Jahren nicht einmal die Anklageschrift bestätigt wurde. Die Entscheidung wird als Blamage für die kroatische Staatsanwaltschaft, welche für die Prüfung rund 1,3 Millionen Euro bezahlt hat, bewertet. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird. Problematisch ist, dass im Prinzip nur die großen Consultingfirmen diesen Auftrag erledigen können, allerdings beinahe alle dieser Firmen auf irgendeine Weise in die Umstrukturierung des Konzerns, der heute Fortenova heißt, involviert waren. Der ehemalige Besitzer Ivica Todorić reagierte euphorisch auf die Entscheidung. Dies sei der Beweis, dass ihm der Konzern widerrechtlich abgenommen wurde. Todorić hat Kroatien auf sieben Milliarden Euro vor dem Schiedsgericht der Weltbank in Washington verklagt. Sein Argument für die Klage ist, dass er zur Abtretung seiner Besitzanteile genötigt worden sein soll. Wie im Falle dieser Klage entschieden wird, bleibt abzuwarten.
Wie die kroatische Tageszeitung Jutarnji list aus verschiedenen Quellen erfahren hat, hat der französische Baukonzern Bouygues sein Interesse geäußert, das marode Zagreber Fußballstadion Maksimir zu modernisieren. Der Konzern sei angeblich bereit, 120 Millionen Euro in das Objekt zu investieren. Neben dem Bau einer modernen Fußballarena soll auf dem Areal auch ein kleines Leichtathletik-Stadion entstehen. Im Gegenzug fordert der Bauonzern eine Konzession für die Dauer von 40 Jahren. Dies wäre bereits die dritte Großinvestition des Konzerns in Kroatien, der bereits Konzessionär des neuen Zagreber Flughafens und der durch die Tourismusregion Istrien führenden Autobahn BINA-Istra ist. Mit Fußballstadien hat der Konzern Erfahrung, so errichtete er die beiden größten französischen Fußballstadien in Saint Denis und Marseille. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) wollte eine Anfrage der Zeitung weder bestätigen noch dementieren. Bürgermeister Tomašević erklärte, dass seine Stadtverwaltung an einer Lösung arbeitete, welche die Steuerzahler*innen nicht belasten werde. Vor dem Beginn der Realisierung muss die Stadtverwaltung jedoch noch ein großes Problem mit dem Zagreber Erzbistum lösen. Da das Bistum einen recht großen Teil des Grundstücks besitzt, fordert es für die Abtretung elf Grundstücke für den Bau von neuen Kirchen. Bislang hat die Stadt nur rund die Hälfte der geforderten Grundstücke.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) hat unlängst angekündigt, dass in der kroatischen Hauptstadt demnächst 8.000 Bäume gepflanzt werden sollen. Das Pflanzen der Bäume wird in allen 17 Zagreber Bezirken erfolgen. Dabei erhalten diejenigen Gebiete Priorität, die bei dem Unwetter im Juli 2023 beschädigt wurden. Wie Tomašević erläuterte, werde für jede*n 100. Einwohner*in ein Baum gepflanzt. Am häufigsten sollen Eschen, Ahorne, Schwarzkiefer und Zierkirschen gepflanzt werden. Das Pflanzen von Allergie erregenden Bäumen wird im Übrigen gemieden. Der Wert des Projekts beläuft sich auf rund vier Millionen Euro. Die Aktion ist bereits gestartet und wird bis April 2024 dauern. Tomašević erklärte ferner, dass in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium auch Blumenwiesen angelegt werden sollen. Diese sollen dann selten gemäht werden, um so einen grünen Korridor für Bestäuber*innen schaffen zu können.
Das Zagreber öffentliche Verkehrsunternehmen ZET wird den öffentlichen Verkehr in der sechsgrößten kroatischen Stadt Velika Gorica bald nicht mehr bedienen, da es nicht genügend Busse und Fahrer*innen gibt. Dies bestätigte der Bürgermeister der von Zagreb rund 18 Kilometer entfernten Stadt, Krešimir Ačkar (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Laut einer Ausschreibung, die wegen Ungereimtheiten annulliert werden musste, habe eine Anbieter*innengruppe ein viel günstigeres Angebot im Vergleich zu ZET abgegeben. Der Bürgermeister hatte bereits früher erklärt, dass mit der Wahl eines neuen Busunternehmens Fahrten innerhalb der Stadtgrenzen kostenlos sein werden. Gegenwärtig wird auf den Abschluss der aktuellen Ausschreibung gewartet.
Nachdem das kroatische Parlament eine Baugenehmigung für den Wiederaufbau des erdbebenbeschädigten Gebäudes in der Zagreber Altstadt erhalten hat, wird nach neuen Räumlichkeiten gesucht. Dies bestätigte Parlamentspräsident Gordan Jandroković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Die neue Location sollte sich über rund 7.000 Quadratmeter erstrecken, es sollen unter anderem große Hallen sowie Räumlichkeiten für Abgeordnetenklubs entstehen. Medienberichten zufolge wurde auch das Messegelände als vorläufiger Standort in Betracht gezogen, die Umwidmung gestaltete sich aber schwierig. Auch der Stadtteil Buzin am Stadtrand wurde als eine mögliche Location berücksichtigt. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen, da aufgrund eines nahe gelegenen Fernsehsenders ein falscher Eindruck in der Öffentlichkeit entstehen hätte können. Um maximale Transparenz gewährleisten zu können, wird das kroatische Parlament gleichzeitig mit der Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten am jetzigen Standort des Parlaments eine Ausschreibung für die temporären Räumlichkeiten veröffentlichen. Die Erdbebensanierung soll mit den Mittel aus dem Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplanz finanziert werden.
Nach dem Erdbeben von 2020 in Zagreb sind an den drei Gebäuden der Akademie für Bildende Künste große Schäden entstanden. Im November 2022 starteten die ersten Sanierungsarbeiten, der Unterricht findet zurzeit in Ausweichgebäuden statt. Wie die Akademie kürzlich bekannt gegeben hat, wurden für die Sanierung der Erdbebenschäden rund 34 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds und der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) genehmigt. Der Dekan der Akademie Alen Novoselec erklärte, dass im Rahmen der Generalsanierung das Augenmerk besonders auf energetische Effizienz und Nachhaltigkeit gelegt würde. Die Fertigstellung der Bauarbeiten an den beiden Objekten im Stadtzentrum ist für Ende 2024 geplant. Studierende werden jedoch auf die Rückkehr in das dritte Objekt im Botschaftsviertel Jabukovac noch warten müssen. Für dessen Sanierung wurden 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, allerdings ist nicht bekannt, wann die Bauarbeiten beginnen.
Mit einem vielfältigen Programm geht das Internationale Zagreb Filmfestival ZFF heuer zum 21. Mal über die Bühne. Insgesamt 115 Filmbeiträge aus dem In- und Ausland werden an verschiedenen Veranstaltungsorten gezeigt, darunter acht Filme im Wettbewerb für den besten abendfüllenden Film sowie zehn in der Kurzfilm-Kategorie. Außerdem bietet sich Filmbegeisterten die Möglichkeit, Vorführungen von Filmen zu erleben, die für verschiedene Filmpreise nominiert sind. Auch die jüngeren Festivalbesucher*innen kommen im Programm "KinoKino" auf ihre Kosten. Die Festivalveranstalter*innen sind auch heuer bemüht, noch mehr Aufmerksankeit auf ökologisches und nachhaltiges Denken und Handeln zu legen. Die Programmbroschüre ist ausschließlich online verfügbar, es werden keine Festivalplakate gedruckt, stattdessen wird es in diesem Jahr eine Festival-App geben.
Zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut veranstaltete die Stadt Zagreb am 18. und 19. Oktober 2023 eine Konferenz zur Armut in kroatischen Städten und Gespanschaften, um die Aufmerksamkeit auf dieses Problem zu lenken. Im Kampf gegen die Armut hat Zagreb in diesem Jahr sechs Maßnahmen eingeführt, um sozial benachteiligte Gruppen zu unterstützen. Diese umfassen unter anderem höhere Geldleistungen für Menschen mit Behinderung sowie Energieunterstützungen für Wohngeld-Bezieher*innen zur Bekämpfung der Energiearmut. Das kostenlose Jahresticket für Öffis wurde auf Senior*innen ausgeweitet, die eine Pension von maximal 560 Euro haben, statt ursprünglich 424 Euro. Auch Opfer von häuslicher Gewalt haben seit diesem Jahr das Recht auf eine kostenlose Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel in Zagreb. Zu den weiteren Maßnahmen, die die Stadt bereits im vergangenen Jahr eingeführt hat, gehören etwa finanzielle Unterstützungen für arbeitslose Kriegsveteran*innen, Senior*innen und Sozialhilfe-Bezieher*innen, Kindergeldempfänger*innen et cetera. Mit den neuen Maßnahmen werden rund 20.000 Personen entlastet. Die Stadt Zagreb hat zudem eine Strategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung bis 2025 verabschiedet. Somit ist Zagreb die erste Stadt in Kroatien mit einer Strategie in diesem Bereich. Nach Angaben des kroatischen Statistikamtes sind rund 752.000 Menschen in Kroatien armutsgefährdet.
In den vergangenen Wochen gab es in Kroatien noch Freude über den Altweibersommer. Am 13. Oktober 2023 wurden 25 Grad gemessen. Jedoch kam es über das Wochenende zu einem Wetterumschwung. Zu Wochenbeginn wurden überall auf dem kroatischen Festland Temperaturen von höchstens fünf Grad gemessen. Die Bürger*ìnnen waren daher sehr erfreut, dass der kroatische Fernwärmekonzerns HEP Toplinarstvo am 16. Oktober 2023 ankündigte, dass noch am gleichen Tag die Fernwärmesaison in Zagreb sowie fünf weiteren Städten in der Umgebung beginnen wird. Normalerweise startet die Fernwärme ihren Betrieb nach einigen kalten Nächten. Der aktuelle Temperatursturz war aber so dramatisch, dass die Heizsaison sofort gestartet wurde. Die Fernwärmesaison wird wie jedes Jahr bis spätestens 15. Mai 2024 dauern, bei höheren Temperaturen auch entsprechend kürzer.
Alle zwei Jahre werden die herausragendsten Architekturleistungen Europas mit dem renommiertesten europäischen Architekturpreis, dem Mies van der Rohe Award, prämiert. Aus den insgesamt 362 nominierten Projekten aus 38 Länder, die zwischen April 2021 und Mai 2023 umgesetzt wurden, befinden sich auch zehn Gebäude aus Kroatien, davon zwei aus Zagreb. Dabei handelt es sich um die umgestaltete Volksschule "Ksaver Šandor Gjalski" in der Zagreber Altstadt und die ehemalige Reitschule im westlichen Stadtteil, die das Zagreber Grundbuchamt beherbergt. Eine hochkarätige Jury wird die besten 40 Projekte im Frühjahr 2024 bekanntgeben. Es werden Bauten ausgezeichnet, die Ideen und den Nachhaltigkeitsansatz fördern und einen visionären, innovativen Charakter im ökologischen, sozialen und ökonomischen Sinne bei Entwicklung zeitgenössischer Architektur aufweisen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und wird seit 1987 von der Europäischen Kommission, dem europäischen Parlament und der Stiftung Mies van der Rohe in Barcelona verliehen.
Bis zum Ablauf der letzten EU-Finanzierungsperiode in zwei Monaten versuchen heuer zwar einige kroatische Ministerien, vermehrt EU-Mittel auszuschöpfen, aber die vorgesehenen Gelder für einige Großprojekte aus dem Haushalt werden ungenutzt bleiben. Während die Verwendung der Mittel aus dem Aufbau- und Resilienzplan nicht wie geplant erfolgt, wurden aus dem neuen Budget bis 2027 praktisch noch keine Mittel verwendet. Dies geht aus dem heurigen kroatischen Budgetausgleich hervor. Demnach wurden die Mittel aus den EU-Fonds in Höhe von 2,3 Milliarden Euro um 28 Millionen Euro erhöht. Die geplanten Einnahmen aus anderen EU-Fonds werden um 63 Millionen Euro geringer ausfallen. Die Mitteln werden aus neuen EU-Instrumenten um etwa 300 Millionen Euro weniger betragen. So sind manche Projekte wie etwa die geplante Modernisierung der Eisenbahnstrecke zwischen den Orten Hrvatski Leskovac und Karlovac in Höhe von rund 35 Millionen Euro für dieses Jahr komplett gescheitert. Einen Flop legt auch das Finanzministerium hin, bei dem die ursprünglich geplanten Investitionen in Höhe von über 150 Millionen Euro in die Abfallwirtschaft und die Verbesserung der Energieeffizienz gestrichen wurden. Das kroatische Kulturministerium, das in den letzten Jahren vor allem Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds verwenden konnte, soll zudem heuer rund 20 Millionen Euro weniger als geplant nutzen. Unter den Ministerien, in deren Projekte mehr EU-Gelder fließen sollten, ist beispielsweise das kroatische Landwirtschaftsministerium. Dies wird die Mittel vor allem für Maßnahmen nutzen, die nach der Pandemie und dem Ukraine-Krieg durchgeführt werden.
Die Zagreber Stadtwerke veröffentlichten am 30. September 2023 den Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2023. Der Konzern machte in der ersten Jahreshälfte einen Gewinn von 4,4 Millionen Euro. Trotz der Einnahmen von insgesamt 383 Millionen Euro wird im Geschäftsbericht betont, dass das Ergebnis erheblich hinter den konzerneigenen Erwartungen liegt. Ein Großteil der Konzernfilialen verzeichnete demnach im ersten Halbjahr einen Rückgang bei den Einnahmen, insgesamt 14 Prozent weniger als geplant. Besonders die Zagreber Müllabfuhr ist hier zu nennen, die 7,64 Millionen Euro weniger Umsatz machen konnte als geplant. Grund waren die niedrigen Verkaufszahlen der städtischen Abfallsäcke, über welche der variable Teil der Abfallgebühr beglichen wird. Die Müllabfuhr plante pro Monat den Verkauf von Säcken mit 78 Millionen Litern Fassungsvermögen. Tatsächlich verkauft wurden pro Monat nur Abfallsäcke mit einem Volumen von 21,6 Millionen Litern. Auch das städtische Straßenbauunternehmen Zagrebačke Ceste verzeichnete ein Minus von 3,05 Millionen Euro, da zahlreiche kommunale Asphaltierungsprojekte nicht realisiert wurden. Zudem klagte auch das städtische Grünflächenunternehmen Zrinjevac über weniger Einnahmen, da verschiedene städtische Projekte auf Bezirksebene nicht realisiert wurden, was wiederum Umsatzeinbußen aus dem Stadtbudget von insgesamt 2,93 Millionen Euro zur Folge hatte. Oppositionspolitiker*innen kritisieren, dass der Halbjahresbericht zeige, dass die aktuelle Stadtregierung ihre Pläne nicht realisieren könne. Laut dem Geschäftsbericht waren die größten Einnahmen der Zagreber Stadtwerke die Subventionen der kroatischen Regierung aufgrund der Energiekrise. Insgesamt zahlte der Staat den Stadtwerken 47 Millionen Euro.
Die kroatische Agentur für Kohlenwasserstoffe gab am 6. Oktober 2023 die Resultate der Ausschreibung für Geothermiekonzessionen in Nordkroatien, entlang der Drau bekannt. Drei Unternehmen erhielten Konzessionen für fünf Standorte. Die Konzessionäre sind verpflichtet, in den kommenden fünf Jahren 191 Millionen Euro in Probebohrungen und in die Vorbereitung für die kommerzielle Nutzung der Quellen zu investieren. Bei erfolgreichen Bohrungen, wofür die Zeichen sehr gut stehen, sollten dann noch mal über 200 Millionen Euro in den Bau von Geothermiekraftwerken investiert werden. Konservativen Schätzungen zufolge hat das Gebiet das Potential rund 600.000 Megawatt Strom zu erzeugen, was den jährlichen Stromverbrauch von rund 200.000 Haushalten decken kann.
Die Stadt Zagreb hat eine neue Meldeplattform zur Korruptionsbekämpfung unter dem Namen "Zagreb Whistleblower" gelauncht. Dies kündigte der Zagreber Amtsleiter des Fachdienstes für Informationssysteme, Dražen Lučanin, in einem Facebook-Beitrag vom 6. Oktober 2023 an. Nicht nur Mitarbeitende der Stadt Zagreb, sondern alle Bürger*innen können dort online und anonym Hinweise auf Korruptionsverdachtsfälle und mögliche Verstöße eingeben. Bereits im Sommer 2022 wurde die Einrichtung der Plattform angekündigt und durch die Mehrheit im Zagreber Gemeinderat unterstützt. Die neue Meldeplattform soll für mehr Transparenz in der Stadtverwaltung und den städtischen Unternehmen sowie für den Schutz von Hinweisgeber*innen sorgen.
Die Stadt Zagreb startet das lang ersehnte Sanierungsprojekt des beliebten Zagreber Kultkinos Tuškanac. Dies erklärte die Stadtverwaltung in einer Presseaussendung mit der Begründung, dass das Gebäude im Erdbeben von 2020 und durch Folgen des Unwetters im Juli dieses Jahres schwer beschädigt wurde. Wie lange die Sanierung dauern wird oder wie hoch die Kosten sind, stand nicht in der Pressemitteilung. Filmliebhaber*innen werden durch die Schließung des berühmten Kinos allerdings nicht benachteiligt. Alle Filmprogramme sowie bevorstehenden Festivalveranstaltungen werden in anderen Kinos gezeigt. Die Stadt Zagreb wird für die Übersiedlung Mittel zur Verfügung stellen.
Das öffentliche Zagreber Verkehrsunternehmen ZET hat kürzlich einen neuen E-Bus eingeführt. Die Stadt Zagreb setzt stark darauf, neue Technologien in das öffentliche Verkehrssystem einzuführen, die den aktuellen ökologischen Trends entsprechen. Der 13 Meter lange Niederflur-Elektrobus, ein IVECO Crossway-Modell, verfügt über 37 Sitz- und Stehplätze und wird von einem 310-Kilowatt-Elektromotor angetrieben. Ferner ist der E-Bus mit einer Klimaanlage, einer Videoüberwachung, USB-Anschlüssen, einer Rückfahrkamera sowie einer Rampe für einen leichteren Zugang für Menschen mit Behinderung ausgestattet. Der Ladevorgang des Akkus mit einer Reichweite von bis zu 350 Kilometern dauert drei bis fünf Stunden. Der neue Elektrobus wird bis 13. Oktober 2023 auf verschiedenen Routen für Testfahrten eingesetzt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 475.000 Euro.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) stellte anlässlich des ersten Jahrestags des neuen Abfallmanagementssystems sieben neue Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Abfallreform vor, die seiner Meinung nach eine überwältigende Erfolgsgeschichte sei. Das größte Novum stellt eine Kehrtwende bei der Finanzierung der unter Verschluss stehenden Boxen für die Container in den Wohngebäuden dar, welche nun gänzlich von der Stadt finanziert werden sollen. Bislang beharrte der Bürgermeister darauf, dass die Gebäudeverwaltungen diese aus eigenen Mitteln finanzieren sollen, was jedoch von Expert*innen als gesetzeswidrig bezeichnet wurde. Weiters sollen anstelle der Container für Plastik-, Papier- und Glasmüll Halbunterflursysteme installiert werden, was der Bürgermeister bislang ablehnte. Eine weitere Maßnahme, der Bau von Unterflurcontainern im Stadtzentrum soll intensiviert werden. Bis Jahresende sollen 75 solche Container im Stadtzentrum stehen. Bis Mitte 2024 sollen 41 neue Abfalltransporter angeschafft werden und die Müllabfuhr zusätzlich 200 Angestellte bekommen. Außerdem ist die Anschaffung von Abfalltonnen für 90.000 Einfamilienhäuser für 2024 geplant. Darüber hinaus werden die Stadtverwaltung und die Müllabfuhr ihre Informations-Aktivitäten für die Bevölkerung intensivieren aber gleichzeitig auch Verstöße gegen die Abfallvorschriften schärfer ahnden. Der "überwältigende Erfolg" der Abfallreform wurde von den Bürger*innen und Medien recht spöttisch kommentiert. Dazu trug auch eine Verwaltungsstrafe gegen die Müllabfuhr bei. Die Müllabfuhr wurde vom städtischen Ordnungsdienst angezeigt, da sie im Bezirk "Žitnjak" eine illegale Abfalldeponie nicht beseitigte. Die Müllabfuhr verteidigte sich vor dem Ordnungsgericht, dass sie nicht genug Personal und Equipment habe, um auf jeden Anruf über illegale Deponien zu reagieren. Wie diese Äußerung mit der des Bürgermeisters über den Erfolg der Abfallreform im Einklang steht, ist nicht klar.
Bei der kommenden Sitzung des Zagreber Stadtparlamentes soll auf Antrag des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) eine neue städtische Kultureinrichtung gegründet werden. Die neue Kultureinrichtung wird sich offiziell "Zentrum für kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung – neue Kulturstandorte" nennen. Der Leiter der neuen Einrichtung soll der derzeitige Direktor der städtischen Kultureinrichtung "Kino Europa", Hrvoje Laurent, werden. Nach offiziellen Angaben soll sich die Kultureinrichtung um die Organisation von Kunst- und Kultur-Events sowie deren Bewerbung kümmern beziehungsweise die kulturellen Aktivitäten, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden, koordinieren. Problematisch ist jedoch, dass sich der Aufgabenbereich der neuen Kultureinrichtung gänzlich mit der des städtischen Kulturamtes überschneidet. Die Zagreber Tageszeitung Jutarnji list stellte diese Frage dem zukünftigen Direktor und der Amtsleiterin für Kultur, Emina Višnjić (parteilos), die jedoch beide keine Antwort gaben.
Das kroatische Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung verdonnerte die Stadt Zagreb wegen ungenügender Abfalltrennung im Jahr 2022 zu einem Bußgeld in Höhe von 1,4 Millionen Euro. 2022 betrug der Anteil von getrenntem Abfall in Zagreb 28 Prozent, was einen Rückgang im Vergleich zu 2021 von 3,4 Prozent darstellt. Von den vier kroatischen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen (neben Zagreb noch die Küstenstädte Rijeka und Split sowie die ostkroatische Stadt Osijek) blieb nur Osijek von der Bußgeldzahlung verschont. Dort liegt die Quote bei 51,26 Prozent, also knapp über der Grenze von 50 Prozent, unter der Strafzahlungen fällig werden. Besser als Zagreb sind im Vergleich die Stadt Rijeka, wo 30 Prozent Abfall getrennt werden, während die Stadt Split mit nur 13 Prozent am schlechtesten abschneidet. Diese Städte müssen deswegen 259.000 Euro beziehungsweise 619.000 Euro Strafe zahlen. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) erklärte, dass die Quote für 2023 viel besser sein wird, da die Abfalltrennung mit der Einführung der neuen städtischen Abfallsäcke erheblich gesteigert wurde.
Die Stadt Zagreb wird demnächst eine Ausschreibung für die Erstellung des Sanierungsprojekts für den Stadtfriedhof Mirogoj einleiten. In der ersten Projektphase ist die Sanierung des vom Erdbeben von 2020 beschädigten Friedhofsgeländes auf der knapp 72,4 Hektar großen Fläche, der Arkaden sowie der Christkönig-Kirche vorgesehen. Laut Plänen sollen die Bauarbeiten bis 2034 fertiggestellt werden, deren Kosten belaufen sich auf rund 13 Millionen Euro. Die letzte Sanierung erfolgte 1963 und dauerte bis 1971. Der 1876 errichtete multikonfessionelle Friedhof ist der größte Friedhof Kroatiens und steht unter Denkmalschutz.
Ende September 2023 haben die Bauarbeiten am neuen Kindergarten "Sveta Klara" im gleichnamigen Zagreber Stadtteil begonnen. Mit einer Gesamtfläche von 2.700 Quadratmetern wird dies einer der größten Kindergärten in Zagreb sein. Die neue Einrichtung wird rund 200 Kinder in jeweils sechs Kindergarten- und sechs Krippengruppen betreuen können. Der Bau der Einrichtung zählt zur städtischen Initiative zum Bau, der Erweiterung und Modernisierung von Zagreber Kindergärten, die 26 Projekte umfasst. In die Projekte sollen insgesamt über 100 Millionen Euro investiert werden. Die Kosten für den Bau und die Ausstattung dieser Bildungseinrichtung belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro. Davon kommen fast acht Millionen Euro aus dem städtischen Budget, über zwei Millionen Euro werden aus dem kroatischen Aufbau- und Resilienzplan kofinanziert. Der neue Kindergarten soll im Herbst 2024 eröffnet werden.
Ende September 2023 wurde ein integrierter Operationssaal im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Zagreb, dem zweitgrößten Klinikum Kroatiens, in Betrieb genommen. Dieser Saal ist der erste dieser Art im Bereich Orthopädie und Traumatologie im öffentlichen kroatischen Gesundheitssystem. Er verfügt über fortschrittliche audiovisuelle Technologie wie Multi-Image-Touchscreen-Displays sowie Echtzeit-Überwachungssysteme. Deren Einsatz ermöglicht den Mitarbeiter*innen im Saal einen uneingeschränkten Zugriff auf Patient*inneninformationen und -ressourcen. Dank der direkten Verbindung mit anderen Krankenhausgeräten und Informationssystemen über eine Schnittstelle muss das Personal zudem den Saal nicht verlassen. Dies macht die Eingriffe einfacher und schneller. Durch modernste Operationssäle werden die Behandlungsergebnisse der Patient*innen wesentlich verbessert. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 280.000 Euro.
Zagreb hat schon seit Langem mit einer Flut illegaler Graffitis zu kämpfen, allein im Stadtzentrum soll es sogar mehr als 3.500 davon geben. Jetzt will die kroatische Hauptstadt aktiver gegen die Schmierereien vorgehen. Die Graffiti-Bekämpfung soll durch drei Maßnahmen umgesetzt werden, heißt es aus dem Zagreber Amt für strategische Planung. Bei der ersten Maßnahme handelt es sich um die Entfernung von Graffitis an Fassaden, die Kosten dafür werden von der Stadt Zagreb übernommen. Die zweite Maßnahme umfasst das Aufbringen einer Anti-Graffiti-Beschichtung, die in Zukunft die Beseitigung etwaiger Graffiti erleichtern soll. Dies soll ebenfalls zu hundert Prozent von der Stadt finanziell abgedeckt werden. Die Installation einer Videoüberwachung an Straßenfassaden als dritte Maßnahme wird bis zu 80 Prozent oder bis zu 750 Euro finanziert. Antragsstellende können die Maßnahmen kombinieren. Bis Ende 2023 stehen 400.000 Euro zur Verfügung. Vorrang haben Gebäude im historischen Kern der Stadt. Auch im nächsten Jahr sollen wieder Mittel bereitgestellt werden.
Zu Jahresbeginn vereinbarten der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir Können's!) und der kroatische Verkehrsminister Davor Butković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) feierlich die Kooperation zwischen der Stadt Zagreb und den "Kroatischen Autobahnen" zum Bau der neuen südlichen Stadteinfahrt, die sich an das Autobahnkreuz "Jakuševec" anschließen sollte. Allerdings werden die Autobahnen das Projekt nun eigenständig ohne die Beteiligung der Stadt Zagreb mit der Umsetzung beginnen. Grund hierfür ist, dass die Stadtverwaltung ihren Teil der Vorbereitungen, der vor allem den Kauf der Immobilien an der Trasse, aber auch die Vorbereitung zum Ausbau der Zufahrtsstraße beinhaltete, nicht fristgerecht erledigt hat. Aus diesem Grund kann das Projekt auch nicht mit wie geplant mit EU-Mitteln finanziert werden. Nun werden die Autobahnen ihren Teil des Projektes, nämlich den Bau einer Überführung über den Zagreber Rangierbahnhof und den Anschluss an das Autobahnkreuz ohne die Stadt realisieren. Die Stadtverwaltung hatte große Pläne, die nun vorerst ins Wasser fallen. Es hätte eine vierspurige Zufahrtsstraße mit neuen Straßenbahnlinien gebaut werden sollen. Der Gesamtwert des ursprünglichen Projektes betrug rund 65 Millionen Euro.
In Kroatien werden jährlich pro Person rund 70 Kilogramm Nahrungsmittel weggeworfen. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt in Europa mit rund 130 Kilogramm jedoch deutlich höher. Vor allem Fleisch, Obst und Gemüse landen in Kroatien im Müll, obwohl ein Großteil der Lebensmittel noch genießbar wäre. Um noch gut erhaltene Lebensmittel retten zu können, hat das kroatische Ministerium für Landwirtschaft vor, ab nächstem Jahr erstmals Tafeln in jeder Gespanschaft einzurichten. Diese sollen die geretteten Lebensmittel kostenfrei an hilfsbedürftige Menschen verteilen. Ziel ist es, bis 2028 die Lebensmittelverschwendung im Land um 30 Prozent zu reduzieren.
Laut offiziellen Angaben sollen in Kroatien etwa 90.000 Menschen an Demenz leiden, in Zagreb seien es rund 17.000. Dies erklärte die Leiterin der ersten Beratungsstelle für Demenzerkrankte und deren Familienangehörige, die im Zagreber Gesundheitszentrum Zagreb-Ost am vorigen Mittwoch eröffnet wurde. Aus diesem Anlass bekräftigte der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), dass es sich hier um ein einmaliges Projekt handle, das die Lebensqualität von Demenzerkrankten und ihren Familien verbessern würde. Tomašević wies darauf hin, dass die Stadtverwaltung das Thema Demenz in den Fokus der Öffentlichkeit rücken wolle, damit Krankheiten in Zusammenhang mit Demenz entstigmatisiert werden. Darüber hinaus ist die Früherkennung der Krankheit ein wichtiger Schritt im weiteren Behandlungsplan der Patient*innen. Gruppenberatungen unterstützen sowohl Patient*innen als auch Angehörige. Zudem betonte der Bürgermeister von Zagreb, dass in Zukunft auch in anderen Stadtteilen ähnliche Beratungsstellen eröffnet werden sollen. Der Service ist kostenlos und steht allen Zagreber Einwohner*innen ohne Überweisungsschein und nach vorheriger Anmeldung zur Verfügung.
Die Partei Wir können's! (M) gab am 16. September 2023 bekannt, dass die Co-Präsidentin und Parlamentsabgeordnete Sandra Benčić die Kandidatin der Partei für das Amt der Premierministerin bei der kroatischen Parlamentswahl 2024 sein wird. Die Entscheidung wurde einstimmig nach einer Sitzung des Parteirates getroffen. Benčić erklärte, dass Kroatien in den letzten 30 Jahren zwar einige Erfolge erzielen konnte, diese jedoch die Bürger*innen nicht zufrieden stellen würden. Zusätzlich verkündete sie die Absicht, nach den Wahlen eine Koalition von der politischen Mitte bis hin zum linken Spektrum mit allen relevanten Parteien einzugehen. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass Benčić ihre Kandidatur nicht gründlich vorbereitet hatte. Die regierende konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) äußerte Kritik, indem sie bemerkte, dass Benčić das Geschick von Kroatien leiten wolle, aber nicht mal ihre eigenen Geschäfte führen könne, da ihr Kleinunternehmen wegen Schulden für Telefonrechnungen blockiert sei. Journalist*innen fanden zudem heraus, dass Benčić, wie auch zahlreiche andere Funktionär*innen, ihre Vermögenserklärung falsch ausgefüllt habe. Obwohl Benčić erklärte, dass es sich um "Kleinigkeiten" handelt, die sie umgehend beheben werde, hinterließ sie nach Meinung von Analyst*innen den Eindruck, sich bereits vor dem eigentlichen Rennen selbst Steine in den Weg gelegt zu haben.
Laut einer Recherche der kroatischen Tageszeitung
Jutarnji list muss eine Person mit einem Durchschnittsnettogehalt von 1.300
Euro über 40 Prozent ihres monatlichen Einkommens für die Miete und die
Nebenkosten ausgeben. In einigen Bezirken ist es sogar die Hälfte des
Nettoeinkommens pro Monat. Für diese Zwecke analysierte die Tageszeitung über
1.500 Mietwohnungen in Online-Anzeigen und verglich die Höhe der Miete und der
Nebenkosten mit dem Durchschnittseinkommen in 14 Zagreber Bezirken. Dabei
wurden Mieter*innen in zwei Kategorien eingeteilt – Alleinlebende und Familien.
In den teuersten Bezirken betragen die durchschnittlichen Mieten derzeit
zwischen 540 und 610 Euro. Werden die Nebenkosten dazugerechnet, entfällt etwa
die Hälfte des Einkommens einer alleinlebenden Person auf die Wohnkosten. Zum
Vergleich: Eine Familie soll in diesen Bezirken im Schnitt mehr als 30 Prozent
des monatlichen Budgets für die Miete zahlen. In nur vier von insgesamt 14
analysierten Bezirken sind die Mieten leistbarer beziehungsweise muss ein*e
Mieter*in weniger als 40 Prozent des Gehaltes für die Miete ausgeben. Laut der
Tageszeitung sind die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 20 bis 30 Prozent
angestiegen. Die steigenden Mietpreise sind unter anderem auf die mangelnde
Verfügbarkeit an Wohnraum aufgrund der Vermietung von Wohnungen an
Tourist*innen zurückzuführen.
Die renommierte britische Zeitung The Economist berechnet seit 2006 den Demokratieindex in 167 Ländern weltweit. Anhand von fünf Faktoren beziehungsweise in Bezug auf Wahlprozesse, politische Kultur, Bürger*innenrechte, politische Teilhabe und Funktionsweise der Regierung sortiert die Zeitung die Länder in vollständige beziehungsweise unvollständige Demokratien, Hybridregime und autoritäre Regime ein. Den Ergebnissen zufolge gehörte Kroatien 2022 zur Kategorie der unvollständigen Demokratien und liegt mit einem Wert von 6,5 Punkten auf Platz 29 der erfassten europäischen Länder und auf Platz 59 insgesamt. Das einzige EU-Mitgliedstaat hinter Kroatien ist Rumänien auf Platz 31 (6,45 Punkte). Norwegen rangiert laut dem Index als das demokratischste Land der Welt mit insgesamt 9,81 von möglichen zehn Punkten. Auf der anderen Seite gilt Afghanistan als autoritärstes Regime weltweit, da es den letzten Platz mit nur 0,32 Punkten belegt.
Letzten Donnerstag wurde in der Kroatischen National-
und Universitätsbibliothek die neue Plattform für das digitalisierte Kulturerbe
Kroatiens "e-Kultura" präsentiert. Das Projekt wurde vor drei Jahren
ins Leben gerufen und enthält rund 200.000 digitale Aufzeichnungen von
Museums-, Archiv- und Bibliotheksmaterialien in Form von Fotos, Audio- und
Videomaterialien – manche sogar im 3D-Format. Die digitale Plattform ist an die
breite Öffentlichkeit, Kinder, Jugendliche, Studierende, Wissenschaftler*innen
und alle Interessierten gerichtet und ab sofort kostenlos abrufbar. Die Suche
auf der Plattform wird Nutzer*innen durch eine Reihe von Filtern und Parametern
erleichtert, so dass das reiche kroatische Kulturerbe nach Themen, Sammlungen
verschiedener Institutionen oder geschichtlicher Ereignisse durchsucht werden
kann. Bisher haben sich rund 80 Institutionen am Projekt beteiligt, der Bestand
an Material wird aber täglich erweitert. Bis zur vollständigen Digitalisierung
soll die Plattform über rund eine Million Aufzeichnungen verfügen. Das
ambitionierte Digitalisierungsprojekt wurde vom kroatischen Ministerium für
Kultur und Medien initiiert und mit Hilfe des Kroatischen Staatsarchivs,
Kroatischen Rundfunks, Kunst- und Gewerbemuseums sowie der Kroatischen
National- und Universitätsbibliothek umgesetzt. Rund 5,5 Millionen Euro wurden
in das Projekt investiert, mehr als 4,6 Millionen Euro wurden von der EU
kofinanziert.
In der Stadt Zagreb haben fast 20 Prozent der
Senior*innen mindestens einmal eine Form von Gewalt erlebt. Dies geht aus
einer neuen Umfrage unter rund 1.500 Befragten über 60 Jahren hervor, die der
städtische Ausschuss für Geschlechtergleichstellung heuer von Jänner bis Mai
durchgeführt hat. Am häufigsten gaben die Befragten an, psychischer und
ökonomischer Gewalt sowie Vernachlässigung ausgesetzt zu sein. Weniger als fünf
Prozent der Befragten haben auch körperliche Gewalt erlebt. Der Umfrage zufolge
sind vor allem Frauen von Gewalt betroffen. In der Mehrheit der Fälle wurde
Gewalt von Familienmitgliedern ausgeübt. Jeweils fünf Prozent der befragten
Senior*innen haben angegeben, irgendeine Form von Gewalt von Angestellten im
Senior*innenheim oder vom Gesundheitspersonal erfahren zu haben. Ziel der
Studie ist es, Gewalt gegen ältere Personen zu erforschen, um sie vor
Gewalthandlungen schützen zu können.
Auf dem Gelände des Zagreber Klinikums entsteht ein neues Gebäude, in dem die Orthopädie, die Radiologie, die Augenheilkunde sowie weitere Abteilungen untergebracht werden sollen. Darüber hinaus wird eine Garage mit mehr als tausend Stellplätzen und einem Hubschrauberlandeplatz errichtet. Alles soll in weniger als drei Jahren fertiggestellt sein. Auch die Arbeiten zur Gestaltung des neuen Instituts für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie wurden offiziell gestartet. Die neuen Räumlichkeiten sollen im Mai 2024 eröffnet werden. Das Institut wird über eine Fläche von 2.500 Quadratmetern verfügen. Durch die 14 Einzelzimmer, vier Doppelzimmer und weiteren sterilen Einheiten erhalten die Eltern die Möglichkeit, tags- und nachtsüber bei ihrem kranken Kind zu bleiben. Für die Modernisierung des Zagreber Klinikums werden insgesamt 377 Millionen Euro bereitgestellt. Die Mittel wurden aus dem EU-Solidaritätsfonds, Nationalen Aufbau- und Resilienzplan, Staathaushalt, Darlehen der Weltbank sowie durch Spenden von Bürger*innen und Unternehmen gesichert.
Die kroatische Regierung will in diesen Tagen ihr neues Unterstützungspaket für die Bürger*innen und die Wirtschaft präsentieren. Im Vorfeld wurde bekannt, dass sich die Maßnahmen nicht besonders von den derzeitigen, am 30. September 2023 auslaufenden Maßnahmen unterscheiden werden. Konkret bedeutet das, dass die Strom- und Gaspreise auch weiterhin gedeckelt werden und verschiedene Bevölkerungsgruppen und Unternehmen finanzielle Zuschüsse erhalten. Der kroatische Vizeministerpräsident und Verkehrsminister Oleg Butković (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) kündigte an, dass das Gesamtvolumen des Pakets bei einer halben Milliarde Euro liegen werde. Während die Bürger*innen und Unternehmen sicherlich froh über die Hilfe sein werden, warnen Ökonom*innen davor, dass die Regierung mit den Hilfsmaßnahmen den falschen Weg gehe, da diese nach dem "Gießkannenprinzip" verteilt würden. Die Regierung neutralisiert die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, weswegen die reelle Gefahr besteht, dass die Inflation weiter über fünf Prozent bleiben wird. Da jedoch in den kommenden 18 Monaten vier Wahlen anstehen, wird die kroatische Regierung jedoch auch weiterhin Geld verteilen, was einer Eindämmung der Inflation abträglich ist.
Um im öffentlichen Raum mehr Platz für Fußgänger*innen zu schaffen, wandelt die Stadt Zagreb demnächst ein Teilstück der Masarykova- und Preradovićeva-Straße im Stadtzentrum in einen Fußgänger*innen-Bereich um. Pünktlich zu Beginn der Europäischen Mobilitätswoche am 16. September 2023 soll die umgestaltete Zone eröffnet werden. Die Stadt will die Bürger*innen dadurch auch bewegen, von Autos auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Ziel ist es, die Anzahl der Autos in der Innenstadt zu senken. Kroatische Expert*innen begrüßen die Entscheidung, mehr autofreie Zonen zu schaffen, betonen jedoch, dass in diesem Fall mehr Bus- und Straßenbahnlinien, die durch das Stadtzentrum verkehren, erforderlich sein würden. Außerdem hat die Stadt vor, in zwei weiteren Straßen und auf einem Platz in der Innenstadt Radwege zu errichten. Mit den neuen Radwegen soll mehr Sicherheit für die Radfahrer*innen gewährleistet sein.
Laut der in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet Planetary Health" veröffentlichen Studie, die in 854 europäischen Städten durchgeführt wurde, verursacht Hitze mehr als 20.000 Todesfälle jährlich und Kälte mehr als 200.000. Dies entspricht einer Sterberate von 129 Kältetote beziehungsweise 13 Hitzetoten pro 100.000 Einwohner*innen. Die Übersterblichkeit aufgrund von Kälte und Hitze nimmt mit zunehmenden Alter, aber auch mit dem Klimawandel stark zu. Aus verschiedenen relevanten Quellen sammelten die Forscher*innen Daten zu 22 Faktoren über Städte, darunter: Gesamtbevölkerung, Anteil der Einwohner über 65, Bevölkerungsdichte, Anteil der Single-Haushalte, Bruttoinlandsprodukt, Lebenserwartung bei der Geburt, Arbeitslosenquoten, Bildungsniveau, Luftbelastung mit Feinstaub, Vegetationsmerkmalen und Krankenhausbettenraten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Kroatien sowohl bei kaltem als auch bei heißem Wetter eine sehr hohe Übersterblichkeit aufweist. Mit 156 Kältetoten pro 100.000 Einwohner*innen ist Kroatien hoch positioniert – Lettland weist mit 240 pro 100.000 Einwohner*innen die höchste Übersterblichkeit bei Kälte auf. Rekordhalter unter den Städten ist die im Osten Kroatiens gelegene Stadt Osijek mit 58 Toten. Auf Kroatien folgen Zypern, Griechenland und Italien. Darüber hinaus gehört Kroatien laut Eurostat-Daten zu den fünf Ländern mit dem größten Anteil älterer Menschen an der EU-Bevölkerung. Laut dem kroatischen Amt für öffentliche Gesundheit liegt Kroatien hinsichtlich der Anzahl der Menschen mit Übergewicht – einem Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs – an der Spitze der EU. Auch im Hinblick auf die Ergebnisse der Krebsbehandlung ist Kroatien Schlusslicht in der EU. Ein großes Problem besteht auch darin, dass sich Kroatien nur langsam an den Klimawandel anpasst.
Das Zagreber Landesgericht verurteilte am 4. September 2023 Zvonimir Šostar, ehemaliger Gesundheitsstadtrat und Leiter des städtischen Amtes für öffentliche Gesundheit "Andrija Štampar" zu einer Haftstrafe von vier Jahren Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Šostar, einer der engsten Vertrauten des verstorbenen Bürgermeisters Milan Bandić, als Leiter des Gesundheitsamtes im Jahr 2013 eine Reinigung der Klimaanlage im Zagreber Sportpalast angeordnet hatte. Diese Reinigungsarbeiten, die mit Trockeneis erfolgen sollten, wurden jedoch nie verrichtet, wohl aber in Rechnung gestellt. Der Schaden für das Stadtbudget betrug rund fünf Millionen Euro. Der Besitzer des Unternehmens, welches den Auftrag erhielt, wurde zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, und wurde bereits verhaftet, da das kroatische Strafprozessrecht bei Haftstrafen über fünf Jahren sofortige Haft vorsieht. Šostar muss jedoch erst nach der Rechtskräftigkeit des Urteils in Haft. Wann dies gefällt wird, bleibt abzuwarten. Der Prozess selbst läuft seit 2016. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte an, dass die Stadt Zagreb den Schadensersatz einklagen will. In früheren Schadensersatzprozessen ging die Stadt jedoch leer aus.
Das Gebäude der Zagreber Klinik für Psychiatrie "Sv. Ivan" im westlichen Stadtteil Jankomir wird dank einer neuen Photovoltaikanlage künftig mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden. Die Anfang September 2023 fertiggestellte Anlage verfügt über eine Leistung von 300 Kilowatt und gehört zu den größten Solarkraftwerken, die je auf einem Gebäude in Besitz der Stadt Zagreb installiert wurden. Durch das Kraftwerk sollen jährliche Stromeinsparungen in Höhe von 50.000 Euro erzielt und die Hälfte des Strombedarfs der Klinik gedeckt werden. Die Tatsache, dass die installierte Leistung dieser Anlage sogar der Hälfte der Gesamtkapazität aller Anlagen entspricht, die die Stadt Zagreb in den letzten 20 Jahren installiert hat, bestätigt das Verbesserungspotenzial bei der Solarenergie in Zagreb. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte jedoch an, dass dies erst der Anfang des Solarausbaus sei. Das erklärte Ziel der Stadtverwaltung ist die Erhöhung der Photovoltaikleistung in Zagreb um das Fünfzigfache, so Tomašević.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) erklärt öfters, dass seit seiner Amtsübernahme im Juni 2021 in Zagreb alles besser ist als zu Zeiten seines verstorbenen Vorgängers Milan Bandić. Den Schein trüben jedoch zahlreiche Probleme bei der kommunalen Infrastruktur, so kommt es zu Ausfällen bei den städtischen Dienstleistungen. In regelmäßigen Abständen kommt es zu Problemen, sei es bei der Müllbeseitigung, der Wasserversorgung, im öffentlichen Verkehr et cetera. Das aktuellste Problem, welches die Bürger*innen stört, sind zahlreiche nicht gemähte Grünflächen, die von der Presse schon "Zagreber Dschungel" getauft wurden. Jedoch ist nach Angabe von Bürgermeister Tomašević nicht der Arbeitskräftemangel in der Stadtwerksfiliale für Grünflächenpflege Zrinjevac für das Problem verantwortlich, sondern der Klimawandel. Dieser hätte nach Angabe des Bürgermeister Zagreb ein tropisches Klima beschert, weswegen das Gras schneller wachsen würde. Der Klimawandel sei auch für das große Unwetter am 19. Juli 2023 verantwortlich, so Tomašević. Die Folgen dieses Unwetters wurden beinahe zwei Monate danach noch immer nicht vollkommen beseitigt, da es überall in der Stadt noch Äste und entwurzelte Bäume gibt. Nach zahlreicher Kritik in der Presse hat die Stadt in den vergangenen Tagen reagiert und Privatunternehmen engagiert, was zu einer langsamen Verbesserung der Lage führt. In der Zwischenzeit zeigen auch Umfragen, dass die Bürger*innen die Erklärungsversuche des Bürgermeisters immer weniger akzeptieren und fordern, einzuhalten, was er vor seiner Wahl versprochen hat. Das Herausreden auf seinen Vorgänger sei nach über zwei Jahren Amtszeit kein Argument mehr, antworteten zahlreiche Bürger*innen in einer Blitzumfrage des Portals Index.hr. Manche Befragte äußerten allerdings ihr Verständnis für das niedrige Niveau der kommunalen Dienstleistungen, das durch den Mangel an Arbeitskräften verursacht wird.
Mit der fertig sanierten Volksschule im südlich gelegenen Stadtteil Savica wurde am 4. September 2023 das neue Schuljahr 2023/2024 in Zagreb eingeleitet. Es handelt sich um die 13. Schule, die seit dem Zagreber Erdbeben 2020 komplett saniert wurde. Mit einer Fläche von über 6.000 Quadratmetern verfügt das neue Schulgebäude über 26 Klassenzimmer, eine Sporthalle und Sportplätze. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 15,7 Millionen Euro. Auch die Schüler*innen im westlichen Stadtteil Špansko kehren wieder in ihre Klassenzimmer zurück, nachdem ihre Volksschule einer Modernisierung und Erweiterung unterzogen worden ist. In dieses Projekt wurden insgesamt 6,1 Millionen Euro investiert. Das neue Schuljahr hat für rund 100.000 Kinder in Zagreb begonnen. Während im Rest des Landes ein Rückgang der Erstklässler*innen verzeichnet wird, besuchen in Zagreb mehr Kinder als zuvor zum ersten Mal die Schule. Landesweit sind rund 450.000 Schüler*innen ins neue Jahr gestartet, darunter 35.000 Erstklässler*innen. In über 60 Schulen kroatienweit beginnt mit dem neuen Schuljahr außerdem das Pilotprojekt zur Einführung der Ganztagsschule. Ab 2027 sollen alle Volksschüler*innen die Ganztagsschule besuchen.
Der Fischbestand in der Adria nimmt besorgniserregend ab. Durch Überfischung, Klimawandel und die Ansiedlung neuer Fischarten verschwinde die Adria, die wir kennen, warnen Expert*innen. Sie schlagen vor, in bestimmten Gebieten ein Fangverbot einzuführen, damit junge Fische überleben können. Dadurch könne der Fischbestand vergrößert werden. Zudem sollte der kroatische Wirtschaftsgürtel völlig für den Fischfang gesperrt werden, da dieser einer der wichtigsten Laichgebiete der Adria sei. In der Adria leben rund 460 Fischarten, in den letzten dreißig Jahren wurden aber 46 neue Arten registriert. Eine der schlimmsten gebietsfremden Arten ist der giftige Rotfeuerfisch, der das Ökosystem der Adria bedroht. Die Verbreitung der invasiven Fischarten aus dem Indischen Ozean begünstigt die Tatsache, dass es in der Adria immer weniger einheimische Haie, die die invasiven Arten fressen würden, gibt. Das Verschwinden der Haie geschieht aufgrund der Überfischung.
Der Zagreber Bahnhof ist der größte in Kroatien und eines der Wahrzeichen der kroatischen Hauptstadt. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist 130 Jahre alt, die Zeichen der Zeit sind seit Langem sichtbar. Auch das Erdbeben von 2020 beschädigte das Gebäude. Laut einem Artikel der kroatischen Tageszeitung Večernji list werde die Infrastrukturgesellschaft der Kroatischen Bahnen (HŽI) in Zusammenarbeit mit der Stadt Zagreb rund 60 Millionen Euro in die Modernisierung des Hauptbahnhofes investieren. Am Projekt sind zudem das kroatische Ministerium für Seefahrt, Verkehr und Infrastruktur, das Ministerium für Raumplanung, Bauwesen und staatliches Eigentum sowie das Ministerium für Kultur und Medien beteiligt. Das Projekt sieht eine umfassende Generalsanierung vor, am Dach soll zudem eine Photovoltaikanlage installiert werden, damit erneuerbare Energie für die Stromproduktion genutzt werden kann. Die Modernisierungsarbeiten sollen in drei Phasen verlaufen und bis 2028 fertiggestellt werden. Die Finanzierung soll durch Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds gesichert werden. Der Zagreber Hauptbahnhof wird täglich von 31.000 Reisenden benutzt, er wird von rund acht Millionen Personen pro Jahr frequentiert.
Die Villa Rebar wurde 1932 vom kroatischen Architekten Ivan Zemljak errichtet und 1942 vom kroatischen Ustascha-Führer Ante Pavelić zu seinem Waldquartier mit einem 10.000 Meter langen Evakuierungstunnel und Bunker umgewandelt. Der marode Palast am Fuße des Medvednica-Bergs oberhalb des Zagreber Stadtteils Gračani könnte nach vielen Jahrzenten umfangreich saniert werden. Die Villa wurde während des kommunistischen Systems im ehemaligen Jugoslawien beschlagnahmt und gehört jetzt nach einem langwierigen Verfahren zur Eigentumsrückgabe nunmehr offiziell der Stadt Zagreb. Auch der dem kroatischen Staat gehörende Naturpark Medvednica ist an der Restaurierung des Objekts interessiert und schlägt eine gemeinsame Finanzierung der Sanierung mit der Stadt Zagreb vor, heißt es von der Stadt Zagreb. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Gelände der Villa ein Kinderresort errichtet, danach war es als Ausflugsort bekannt, bis es in ein Hotel umgebaut wurde. Dieses brannte 1980 ab und war seitdem nicht mehr in Verwendung.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können´s!) kündigte unlängst an, die Pauschalsteuer, die von Privatvermieter*innen für eine Kurzzeitmiete pro Tourismussaison zu zahlen ist, von rund 40 Euro pro Bett im Jahr auf etwa 200 Euro im Jahr zu erhöhen. Das ist der gesetzlich höchste Betrag, der nur noch von Vermieter*innen im historischen Kern der Küstenstädte Dubrovnik und Split zu zahlen ist. Die niedrigste Pauschalsteuer beträgt circa 20 Euro und wird von kroatischen Städten und Gemeinden selbst bestimmt. Im Gegensatz zu anderen Städten dauert die Tourismussaison in Zagreb das ganze Jahr über. Damit stehen den Zagreber Einwohner*innen beziehungsweise Studierenden immer weniger Wohnungen für eine Langzeitmiete zur Verfügung. Für Steuerzahler*innen, die Wohnungen nur kurzfristig vermieten, ist die durchschnittliche jährliche Steuerlast hingegen sogar fünf Mal niedriger. Dies bedeutet, dass die aktuelle Situation die kurzfristige Vermietung an Tourist*innen begünstigt, während den Zagreber Einwohner*innen keine oder nur teure Mietwohnungen zur Verfügung stehen. Der Beschluss über die Erhöhung soll im Oktober 2023 verabschiedet werden. Laut Angaben der Zagreber Tourismusverbands gab es Ende Juli 2023 insgesamt 9.277 Betten in 3.909 registrierten Wohneinheiten für eine kurzfristige Vermietung. Aufgrund der Erhöhung der Pauschalsteuer könnte die Stadt Zagreb nächstes Jahr 1,5 Millionen Euro mehr einnehmen.
Die Kulturveranstaltung Okolo (kroatisch für "Rundherum") geht heuer vom 20. bis 30. August 2023 zum sechsten Mal in Zagreb über die Bühne. Ein einzigartiger Spaziergang durch die kroatische Metropole lädt die Besucher*innen ein, die Stadt neu zu entdecken. Die Begegnung mit Kunst in versteckten Gassen, vergessenen Passagen, Baumkronen in Parks und Ecken der Zagreber Altstadt wird von zahlreichen lokalen und ausländischen Künstler*innen gestaltet, darunter mit Isaac Cordal und Ememem zwei renommierte Namen. Diverse Kunstinstallationen und Interventionen werden die Stadt an rund 20 Veranstaltungsorten in eine Kunstbühne verwandeln. Das Festival findet in Zusammenarbeit mit dem Zagreber Tourismusverband statt.
Die Beifuß-Ambrosie gilt als stärkster Allergieauslöser, sogar jede fünfte oder sechste Person in Europa leidet an einer Allergie gegen dieses Unkraut. In Kroatien sind zwischen fünf und zehn Prozent aller Bürger*innen vom Pollenflug der allergenen Pflanze betroffen. Mit 250.000 Zagreber Einwohner*innen, die an einer der verschiedenen Pollenallergien leiden, stellt die Stadt Zagreb das Gebiet mit der größten Pollenkonzentration allergieauslösender Pflanzen in Europa dar. Die Stadt Zagreb will deswegen durch das Pflanzen von Rainfarn-Phazelien das unbeliebte Unkraut bekämpfen. Die umweltfreundliche Honigpflanze wächst schneller und dichter und kann die Verbreitung der Beifuß-Ambrosie in wenigen Jahren wirksam eindämmen. An einigen Grünflächen wurde die Pflanze, die unter dem Namen Büschelschön oder Bienenfreund bekannt ist, bereits gepflanzt. Es bleibt abzuwarten, ob dieses von zwei Wissenschaftlerinnen ins Leben gerufene innovative Projekt Erfolg haben wird. Zagreb hat nämlich im Frühling 2023 rund 100.000 sterile männliche Stechmücken aus Italien importiert und sie freigesetzt, um so die Gelsen in der Stadt zu bekämpfen. Jedoch klagen die Zagreber Einwohner*innen, dass die Gelsenplage noch nie so schlimm gewesen sei.
Einer Statistik der Stadt Zagreb zufolge entledigen sich immer mehr Bürger*innen auf Kosten der Steuerzahler*innen ihrer alten Autos. Die Besitzer*innen melden die Fahrzeuge ab und lassen die Autos dann einfach auf öffentlichen Parkplätzen oder Straßen stehen. Da sie kein Kennzeichen mehr besitzen, kann ihren Besitzer*innen kein Strafzettel ausgestellt werden. Sie bleiben dann einige Wochen oder Monate dort stehen, bevor sie vom Parkraumunternehmen Zagrebparking abgeschleppt werden. Nach weiteren sechs Monaten, in denen sich die Besitzer*innen sehr oft nicht melden, können die Autos dann versteigert werden, was aufgrund ihres Zustands nur sehr selten passiert. Viel öfter werden sie daher verschrottet und die Teile an Drittunternehmen, welche mit Sekundärrohstoffen handeln, veräußert. Oft bleibt unter dem Strich ein Verlust für die Stadt. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der abgeschleppten Autos im Steigen ist. 2022 wurden 130 verlassene Autos gezählt. Heuer liegt die Zahl bis einschließlich Juli bereits bei 116 Autos.
Das durchschnittliche Zagreber Netto-Monatseinkommen im
Mai 2023 betrug 1.303 Euro und somit 10,8 Prozent mehr als im Mai 2022. Im Vergleich
zum Vormonat bedeutet dies zudem ein Plus von 0,1 Prozent. Laut Angaben
des Zagreber Amtes für Wirtschaft, ökologische Nachhaltigkeit und strategische
Planung konnten Zagreber*innen rund 170 Euro mehr als ihre Mitbürger*innen
verdienen. Das höchste Durchschnittsnettogehalt in Höhe von 2.185 Euro
erhielten Beschäftigte im Bereich der Erdöl- und Erdgasgewinnung. Angestellte in der Lederherstellung bezogen das niedrigste Gehalt in Höhe von
711 Euro. Das durchschnittliche Brutto-Einkommen für Mai 2023 in Zagreb lag bei
1.849 Euro, sogar 12,6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2022.
Unter den rund 16.000 europäischen Hochschuleinrichtungen belegt die Universität in Zagreb den 437. Platz. Sie wurde als beste im Land ausgezeichnet. Auf Platz zwei auf Landesebene landete die Universität in Split. Dies ist auf die Ergebnisse von Untersuchungen der größten öffentlichen Forschungseinrichtung Spaniens (CSIC) zurückzuführen, die bereits das 20. Mal in Folge die Hochschuleinrichtungen bewertet hat. Unter den Top Ten der besten Universitäten in Europa befinden sich demnach traditionell Hochschuleinrichtungen im Vereinigten Königreich sowie die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich, die Universität von Amsterdam und die Universität Utrecht.
Nach den verheerenden Unwettern Mitte Juli haben die Zagreber Bewohner*innen im Zeitraum von 21. Juli bis 7. August 2023 insgesamt 6.285 Schadensfälle an Immobilien, Fahrzeugen oder Agrarflächen gemeldet. Mobile Teams haben bisher über 60 Prozent der eingegangenen Meldungen vor Ort eingesehen, heißt es von der Stadt Zagreb. Der Prüfungsprozess soll voraussichtlich bis Ende August dauern, wonach das Ausmaß des Gesamtschadens aufgrund gesammelter Daten beziffert werden soll. Die Stadt Zagreb will danach die Bürger*innen bei der Beseitigung der Schäden mit finanziellen Mitteln unterstützen, was durch einen Budgetausgleich im September 2023 ermöglicht werden soll. Die Folgen der Juli-Unwetter sind in der Stadt immer noch bemerkbar. Umgestürzte Bäume sind noch mehrere Wochen nach dem Unwetter in vielen Parks und auf den Straßen zu sehen.
Starke Regenfälle am vergangenen Wochenende führten zu erheblichen Problemen auch in Kroatien, insbesondere im Norden des Landes und in der Umgebung der Hauptstadt Zagreb. Dort trat sogar die Save über die Ufer. Besonders besorgniserregend war die Situation in der Gespanschaft Međimurje, wo aufgrund des hohen Pegelstands der Mur der Hochwasserschutz-Notstand ausgerufen wurde. Der Notstand wurde gestern, den 8. August 2023 aufgehoben, womit das Schlimmste überstanden sein sollte. In der Region Podravina bleibt die Lage jedoch weiterhin alarmierend. Dort werden entlang der Drau Sandsäcke gestapelt und Wasser aus dem Fluss abgeleitet. Hunderte Feuerwehrleute versuchen zusammen mit den Einwohner*innen eine Wochenendhaussiedlung vor dem Eindringen des Wassers zu schützen. Entgegen anfänglicher Befürchtungen blieb der Großteil Kroatiens jedoch von Überschwemmungen verschont.
Die Stadt Zagreb beabsichtigt, ein neues Modell für die Bestimmung der Miethöhe einzuführen. Diese soll nicht mehr von der Größe, Ausstattung und Lage der Wohnung abhängen, sondern in Anbetracht der Einkommenshöhe aller Haushaltsmitglieder berechnet werden. Seit dem 25. Juli können die Bürger*innen von Zagreb Informationen über die Mietpreise der städtisch verwalteten Wohnungen einsehen. Gemäß dem neuen Modell würden Personen, die in einer kleineren Wohnung wohnen, sogar mehr zahlen als Personen in größeren Wohnungen, wenn deren Einkommen höher ist. Sogar ein Viertel des Einkommens würde in die Miete fließen. Obwohl viele Zagreber Einwohner*innen derzeit im Urlaub sind, hat dies bei einigen Mieter*innen Interesse als auch Empörung ausgelöst. Ein Leser äußerte sich gegenüber der kroatischen Tageszeitung Jutarnji list, dass durch das neue Modell die Mietpreise höher wären als auf dem freien Markt, was die städtischen Wohnungen für viele unerschwinglich machen könnte. Die Stadt Zagreb besitzt insgesamt 6.552 städtische Wohnungen, von denen 5.952 genutzt werden.
Am 1. August 2023 hat der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) ein neues Abfallzentrum im westlich gelegenen Stadtbezirk Podsused-Vrapče in Betrieb genommen. Dort können die Bewohner*innen künftig über 40 Arten von Müll, darunter auch gefährliche Abfälle, getrennt entsorgen. Mit einer Fläche von 5.500 Quadratmetern ist dies der größte Recyclinghof Zagrebs. In die hochmoderne Anlage wurden 1,2 Millionen Euro investiert. Außerdem soll auf dem Gelände der Anlage demnächst ein Recyclingzentrum eröffnet werden. Dort können Bürger*innen verschiedene Gegenstände abgeben, die nach Prüfung und Reparatur wiederverwendet werden können. Damit soll ein Beitrag zur Müllvermeidung geleistet werden. Die Eröffnung des neuen Abfallzentrums bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Abfallwirtschaft in Zagreb. Die Stadt verfügt nun über zehn stationäre und zehn mobile Recyclinghöfe.
Schätzungen zufolge wurden in Zagreb bei dem verheerenden Unwetter Mitte Juli 2023 rund 2.700 Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Die Stadt Zagreb hat vor Kurzem angekündigt, den Baumbestand im ganzen Stadtgebiet aufzustocken zu wollen. So sollen in Zukunft doppelt so viele neue Bäume gepflanzt werden, als durch das Unwetter zerstört wurden. Die Baumpflanzungen sollen unter anderem zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Auch zwei Wochen nach dem Sturm liegt ein Großteil der umgefallenen Bäume und abgebrochenen Äste auf zahlreichen Zagreber öffentlichen Flächen und in Parks und behindert den Alltag. Da deren Beseitigung nur langsam voranschreitet, plant die Stadt laut dem Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), auch Subunternehmen damit zu beauftragen. Die Arbeiten an der Behebung des Schadens dauern voraussichtlich bis September. Ein Teil der umgekippten Bäume soll als Brennholz für sozial schwache Bürger*innen zur Verfügung gestellt werden. In ganz Kroatien wurden Mitte Juli massive Sturmschäden am Waldbestand verzeichnet. Dem kroatischen Forstwirtschaftsunternehmen Hrvatske šume zufolge wurden insgesamt über eine Million Bäume beschädigt. Der Schaden wird auf 150 Millionen Euro geschätzt.
In Zagreb werden zehn neue Kindergärten gebaut, teilte die Stadt Zagreb am 27. Juli 2023 in einem Facebook-Posting mit. Die neuen Einrichtungen sollen vor allem in den westlichen Stadtbezirken entstehen. Damit sollen rund 1.000 Betreuungsplätze für Kinder geschaffen werden. Der Wert des Projektes wird auf etwa 45 Millionen Euro geschätzt. Durch den Bau der neuen Einrichtungen soll dem Mangel an Kindergartenplätzen entgegengewirkt werden. Jüngsten Angaben der Stadt von Juli 2023 zufolge haben heuer in Zagreb über 2.700 Kinder keinen Betreuungsplatz bekommen.
Am 19. Juli 2023 ist ein schweres Unwetter über die kroatische Hauptstadt gezogen und hat zahlreiche Schäden angerichtet. Danach hat die Stadt Zagreb die Bewohner*innen dazu aufgerufen, die durch den Sturm entstandenen Schäden über ein Webformular auf ihrer Website zu melden. Dabei ist der Stadt jedoch ein großer Datenschutz-Fauxpas unterlaufen. Durch einen Fehler im Formular wurden am Donnerstag, dem 27. Juli 2023, versehentlich die personenbezogenen Daten aller Betroffenen öffentlich gemacht. Dabei waren nicht nur die persönlichen Daten wie etwa Namen, Anschriften oder Telefonnummern, sondern auch die Beschreibungen der Schadensart sowie Nachweise für die Öffentlichkeit sichtbar. Die Stadt Zagreb hat den Fehler auf der Website bestätigt, das Formular wurde vorübergehend deaktiviert. Für den Datenschutzverstoß droht der Stadt eine Geldbuße von bis zu zehn Millionen Euro.
Der Streik der Belegschaft der kroatischen Gerichte im Kampf um höhere Löhne wurde am 27. Juli 2023 nach 52 Tagen beendet. Am Tag darauf haben die streikenden Mitarbeiter*innen ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Gewerkschaften haben mit der kroatischen Regierung eine Einigung auf eine sofortige Gehaltserhöhung von zwölf Prozent erzielt. Dafür sollen aus dem kroatischen Staatshaushalt mehr als 13 Millionen Euro bereitgestellt werden. Außerdem hat die Regierung den Beschluss, nach dem die Streikenden seit 17. Juli 2023 für die Dauer des Streiks keine Geldleistungen erhalten, außer Kraft gesetzt. Mit einer Dauer von 52 Tagen zählt dieser Streik zum zweitlängsten in der kroatischen Geschichte. Im Jahr 2013 streikten die kroatischen Ärzt*innen 58 Tage lang.
Kroatische Autobahnen zählen zu den besten und sichersten in Europa und weltweit, geht aus dem Bericht des Weltwirtschaftsforums hervor. Neben dem Bericht wurde ein weltweites Ranking zur Straßeninfrastrukturqualität veröffentlicht. Gemeinsam mit Dänemark und Taiwan belegt Kroatien in der Rangliste den 12. Platz unter 141 Ländern. Im aktuellen Ranking konnte das Land 5,6 Punkte erzielen. Spitzenreiter ist Singapur mit 6,5 Punkten. Slowenien befindet sich etwa auf Platz 36 der Rangliste und Ungarn auf Platz 69. Die Qualität der Autobahnen in Kroatien basiert auf kontinuierlichen Investitionen in die Infrastruktur durch Instandhaltungsarbeiten sowie auf Investitionen in Projekte zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, erklärt der kroatische Autobahnbetreiber HAC. HAC betreut derzeit ein Autobahnnetz mit einer Gesamtlänge von 918,5 Kilometern.
Der 19. Juli 2023 wird sicher in die Geschichte der Stadt Zagreb eingehen. Gegen 16.30 Uhr verdunkelte sich der Himmel, und ein starker Sturm, der seinen Ursprung in Norditalien hatte, fegte über Zagreb hinweg. Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 120 Kilometer in der Stunde richtete er in nur 30 Minuten riesige Schäden an. Es wurden auch zwei Personen durch umgefallene Bäume getötet. Insgesamt wurden in Zagreb 60 Personen verletzt. Besonders stark wütete der Sturm im westlichen Bezirk Stenjevec, wo auch Dächer von Wohngebäuden gerissen wurden. Dramatische Aufnahmen kamen von einer Baustelle, wo der Wind einen Kran umwarf, der Kranführer sich dabei aber nur den Arm brach. Am meisten wurde jedoch der Baumbestand in Zagreb in Mitleidenschaft gezogen. Ersten Schätzungen zufolge wurden mehrere tausend Bäume verschiedenen Alters beschädigt oder entwurzelt. Nach Zagreb zog der Sturm weiter in Richtung Ostkroatien und gewann sogar noch an Stärke. In Ostkroatien wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometer pro Stunde gemessen. Auch dort wurden zwei Personen getötet und zahlreiche Häuser beschädigt. Aufgrund der zahlreichen beschädigten Hochspannungsleitungen werden manche Ortschaften tagelang keinen Strom haben. Expert*innen erklärten, dass der Auslöser des Sturms die extreme Hitze im Mittelmeerraum war. Da sich Kroatien an der Grenze zwischen dieser Hitzemasse und kälterer Luft aus Nordeuropa befindet, waren solche Entwicklungen nicht überraschend. Jedoch überraschte die Wucht und die kurze Zeit, in welcher der Sturm an Intensität gewann, weswegen es praktisch keine Vorwarnzeit gab.
Seit rund sieben Wochen streikt die Belegschaft der kroatischen Gerichte. Seitdem erledigen die Gerichtsbeamt*innen nur das Minimum ihrer Aufgaben. Sie fordern deutliche Lohnerhöhungen, da viele von ihnen nur den Mindestlohn von rund 650 Euro netto verdienen. Deswegen fordern sie eine sofortige Erhöhung von 400 Euro. Dies lehnt die kroatische Regierung allerdings ab. Ihr Gegenangebot liegt bei 150 Euro mehr Lohn, was wiederum die Streikenden ablehnen. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Um die Streikenden zur Arbeit zurückzubewegen, hat die Regierung beschlossen, ab 17. Juli 2023 kein Gehalt mehr auszuzahlen, solange sie streiken. Indes fordern immer mehr Seiten einen Kompromiss. Aufgrund des Streiks haben sich vielerorts Akten aufgestaut. Besonders bei den Handelsgerichten oder den Grundbücherabteilungen gibt es viele unbearbeitete Fälle. Dies hat schon erhebliche Folgen für die Wirtschaft, da beispielsweise keine neuen Handelsgesellschaften eingetragen oder Immobilienverkäufe abgewickelt werden können.
Nachdem im Oktober letzten Jahres die ersten neuen Unterflurcontainer in der Stadt Zagreb installiert worden sind, kommen nun neue hinzu. Mit weiteren Abfallcontainern, die am 18. Juli 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, gibt es nun insgesamt neun unterirdische Container im Stadtzentrum. Im August sollen weitere 24 Unterflursysteme an mehreren Standorten zum Einsatz kommen. Die Installation der unterirdischen Abfallcontainer geht jedoch etwas langsamer voran als geplant. Bis April 2023 sollten die Container bereits an 50 Locations eingebaut sein. Geplant ist, insgesamt 150 Unterflursysteme zu installieren.
Relativ überraschend erklärte die Direktorin des Zagreber Krankenhauses Sveti Duh, Ana Marija Šimundić, am 17. Juli 2023 ihren Rücktritt. In einem Schreiben nannte sie als Grund eine Hetzjagd auf ihre Person, welche sowohl von den Medien als auch von anonymen Angestellten befeuert worden sei. Dafür habe sie keine Kraft mehr, so Šimundić. Allerdings trifft auch die nunmehrige Ex-Direktorin Schuld an zahlreichen Skandalen, für welche sie die Verantwortung immer wieder auf andere abschob. Die Zagreber Staatsanwaltschaft untersucht derzeit mehrere Todesfälle in Wartesälen des Krankenhauses. Auch die Zustände in der Pathologieabteilung, wo Leichen auf dem Fußboden gelagert wurden, versuchte sie auf den Leiter der Abteilung abzuwälzen. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) bedauerte den Rücktritt der Direktorin, die seiner Meinung nach vorzügliche Arbeit geleistet habe. Wer die Leitung des Krankenhauses übernehmen wird, ist noch nicht absehbar.
An zwölf Tagen im Sommer können sowohl Zagreber*innen als auch Tourist*innen im Rahmen der Veranstaltung "Innenhöfe" einen Blick hinter die Palais-Kulissen auf dem Altstadtberg werfen. Von 12. bis 23. Juli werden verborgene Innenhöfe an fünf Standorten für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Jeden Abend von 18 Uhr bis Mitternacht werden gastronomische Angebote und ein abwechselndes Musikprogramm bei freiem Eintritt geboten. Die beliebte jährliche Veranstaltung findet zum 9. Mal statt. Es handelt sich um ein einzigartiges Projekt mit dem Ziel, das ungenutzte Potenzial des Altstadtbergs Gradec auszuschöpfen und das touristische Angebot der Stadt Zagreb zu bereichern.
Der Präsident des Zagreber Gemeinderates, Joško Klisović (SDP – Sozialdemokratische Partei), kündigte an, sein Amt in Zukunft nur noch ehrenamtlich auszuüben. Klisović reagiert so auf Kritiker*innen aus seiner Partei, welche nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen für die kommenden Parlamentswahlen zwischen der SDP und der Partei des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) seinen Rücktritt forderten. Klisović erklärte jedoch, dass ein Rücktritt oder sogar eine Auflösung der Koalition nicht in Frage kämen, sondern die SDP auch weiterhin ein verlässlicher Koalitionspartner bleiben wird. Er bedauerte das Scheitern der Koalitionsverhandlungen, da es sicherlich beiden Parteien schaden wird. Klisović kündigte an, eine Tätigkeit in der Privatwirtschaft suchen zu wollen. Wahrscheinlich wird sein Gehalt in Zukunft erheblich höher sein als im Gemeinderat, wo er rund 2.500 Euro netto verdient.
Zagreb hat endlich eine neue Direktorin für die Konzerthalle Vatroslav Lisinski. Nina Čalopek, Musikwissenschaftlerin und Produzentin mit beeindruckender Biographie, konnte sich gegen die weiteren vier Kandidat*innen durchsetzen. Der Verwaltungsrat stimmte allerdings mit nur einer Stimme für sie, vier Stimmen gingen an die bisherige stellvertretende Direktorin für allgemeine Angelegenheiten. Die Kandidatin wähnte sich somit als Siegerin, als der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) dem Verwaltungsrat einen Strich durch die Rechnung machte und die Empfehlung ignorierte. Tomašević nutzte somit sein gesetzliches Recht und ernannte Čalopek zur Direktorin. Diese soll das bessere Vier-Jahres-Programm für die Konzerthalle vorgestellt haben, das unter anderem die Konzerthalle für ein breites Publikum zugänglich mache. Die einzige Stimme aus dem Verwaltungsrat, die die designierte Direktorin bekam, stammt von einer Parteikollegin des Bürgermeisters.
51 Prozent der kroatischen Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren haben einen Hochschulabschluss erworben, während 46 Prozent maturiert haben. Dies geht aus den Daten des kroatischen Statistikamtes hervor. Somit hat der Anteil der Hochschulabsolventinnen erstmals in der Geschichte in einer Alterskategorie den Anteil der Maturantinnen übertroffen. Landesweite Vorreiterin ist die Stadt Zagreb mit 65 Prozent junger Frauen mit Hochschulabschluss. Damit liegt das Land über dem EU-Durchschnitt von 47,6 Prozent. Gleichzeitig liegt der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit einem Abschluss einer Hochschule bei 33 Prozent. Dem Zagreber Institut für Sozialforschung zufolge ist kroatienweit seit Jahren ein steigender Anteil weiblicher Studienabschlüsse zu beobachten. Zwar würden Frauen einen höheren Abschluss als Männer erreichen, sie würden aber trotzdem weniger verdienen, so das Institut. Grund hierfür liegt bei der Berufsauswahl, da sich Frauen nach dem Studium öfter für einen sichereren Beruf mit niedrigerem Einkommen entscheiden, wie etwa im Bildungssystem. Laut dem Institut sind hochqualifizierte Frauen außerdem enorm belastet und leisten den Großteil der unbezahlten Arbeit wie etwa Kinderbetreuung und Hausarbeit.
Wie es scheint, befindet sich die Stadt Zagreb bezüglich der Errichtung einer Abfallwirtschaftsanlage wieder am Anfang. Ursprünglich war in Zagreb der Bau einer Mülltrennungsanlage vorgesehen, während in der rund 100 Kilometer östlich von Zagreb liegenden Stadt Novska eine Kompostieranlage gebaut werden sollte. Für die Realisierung dieser Objekte wollte die Stadt Zagreb auch EU-Mittel nutzen. Nun wurde bekannt, dass die EU nur eine gemeinsame Anlage finanzieren wird, da es eine Änderung der Finanzierungsregeln gab. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) erklärte, dass er erst kürzlich über diese Änderung des Reglements informiert wurde. Dies dementierte jedoch das zuständige Ministerium für regionale Entwicklung, welches erklärte, dass die Stadt Zagreb bereits im Juli 2021 darüber informiert wurde. Nun soll anstelle der Sortieranlage im östlichen Stadtteil Resnik eine Anlage entstehen, wo der Abfall getrennt und wiederverwertet sowie Biomüll kompostiert werden kann. Die Bevölkerung der angrenzenden Stadtteile hat jedoch bereits erbitternden Wiederstand gegen den Bau angekündigt.
Laut den jüngsten Angaben des kroatischen Statistikamtes sind 2022 insgesamt 57.972 Personen nach Kroatien zugezogen, während 46.287 Personen aus dem Land abgewandert sind. Dies bedeutet, dass insgesamt 11.685 mehr Personen nach Kroatien immigriert als ausgewandert sind. Dementsprechend konnte Kroatien zum ersten Mal seit 2008 einen positiven Migrationssaldo vorweisen. Laut Demograf*innen war ein solcher positive Trend zu erwarten, da es viele ausländische Arbeitskräfte gäbe. Der Statistik aus 2021 nach seien 35-40 Prozent der Auswander*innen aus dem Ausland. Demograf*innen zufolge gäbe es jedoch keine andauernde Migration ausländischer Arbeiter*innen. Diese kämen viel mehr ohne Familie und blieben ein bis zwei Jahren in Kroatien. Es handle sich großenteils um Männer. Soweit Kroatien ein positives Wirtschaftswachstum habe, werde sich der Trend des Zuzuges fortsetzen. Die Abwanderungen aus Kroatien waren 2017 auf Rekordniveau, damals wanderten 47.352 Personen aus.
Am 1. Juli 2013 trat Kroatien als 28. Mitgliedsstaat der Europäischen Union bei. Zum zehnten Jahrestag wurde heuer am 30. Juni auf dem Zagreber Europaplatz eine festliche Veranstaltung mit Film- und Musikprogramm organisiert. Der Veranstaltung wohnten unter anderem Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) und der kroatische Außenminister Gordan Grlić Radman (HDZ) bei. Außenminister Radman ließ die vergangenen zehn Jahre der EU-Mitgliedschaft Revue passieren. Als einen der Höhepunkte nannte er den Beitritt zum Schengen-Raum und die Euro-Einführung Anfang dieses Jahres. Gleichzeitig hob er den Bau der Pelješac-Brücke, durch die die Gespanschaft Dubrovnik-Neretva seit Mitte 2022 mit dem kroatischen Territorium verbunden ist, als Vorzeigeprojekt hervor. In Zusammenarbeit mit Partner*innen und Botschaften veranstaltete das kroatische Außenministerium anlässlich des zehnten Jubiläums des kroatischen EU-Beitritts zahlreiche weitere Veranstaltungen im In- und Ausland. Zudem hat die kroatische Post am 1. Juli eine Sonderbriefmarke herausgegeben.
Die Zagreber Stadtwerke gaben bekannt, dass der ehemalige Direktor des Kroatischen Rundfunks, Damir Novinić, kürzlich zum Verwaltungsrat des Konzerns ernannt wurde. Novinić wird am 1. August 2023 seine Funktion als Verwaltungsrat antreten. Im Konzern wird er für den Bereich Digitalisierung verantwortlich sein. Er war bislang Mitglied der Direktion des Kroatischen Rundfunks und von 2011 bis 2013 auch der Direktor des Rundfunks. Sein Wechsel in die Stadtwerke überraschte vor allem Medienvertreter*innen, da Novinić Teil derjenigen Rundfunkdirektion war, welche die hauseigenen Journalist*innen wegen freier Meinungsäußerung verklagte. In seiner Zeit als Rundfunkdirektor versuchte, er zahlreiche Vergünstigungen in seinem Arbeitsvertrag auszuhandeln. Als dies scheiterte, kündigte er, kehrte jedoch später wieder zum Rundfunk zurück.
Im Rahmen des Projekts "Erneuerung des Rollmaterials im Personenverkehr bei den Kroatischen Bahnen (HŽ)" wurden neue moderne Lokomotiven in den Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um elf Elektrozüge, die seit Kurzem im Stadt- und Nahverkehr verkehren. Die Produktion von weiteren zehn Elektrozügen für den Regionalverkehr wird fortgesetzt, bereits in der zweiten Julihälfte soll der erste davon in Betrieb genommen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kroatischen Bahnen. Elektrolokomotiven im Stadt- und Nahverkehr können eine Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde erreichen. Durch das regenerative Bremssystem können etwa 26 Prozent der aus dem Netz genutzten Energie zurückgewonnen werden, was die Energieeffizienz erhöhe, so der Pressesprecher der Kroatischen Bahnen. Das Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds für die Förderperiode 2014 bis 2020 kofinanziert, der Gesamtwert des Projekts wird auf rund 171,7 Millionen Euro geschätzt. Die EU-Förderung beträgt 116,8 Millionen Euro.
Die Koordinator*innen der grün-linken Partei Wir können's (M) haben bei der gestrigen Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie bei den anstehenden Parlamentswahlen 2024 selbständig antreten wollen. Eine Umfrage hat gezeigt , dass eine Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei (SDP) keine Synergien bringen würde. Jedoch sei dies nach den Wahlen durchaus möglich. Wie die Koordinatorin der in Zagreb regierenden Partei Sandra Benčić (M) bekräftigte, wollen sie auf diese Weise die größtmögliche Zahl an Wähler*innen mobilisieren und ihnen ermöglichen, für eine linke Partei zu stimmen. Der Koordinator der Partei und Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M) fügte hinzu, dass eine Koalition mit der SPD weniger Stimmen erhalten würde als beide Parteien einzeln. Beide Parteien haben verschiedene Wähler*innen, der Partei Wir können's sei es wichtig, neue Wähler*innen zur Wahl zu bringen. Sowohl Tomašević als auch Benčić sagten, sie seien bereit für das Ministerpräsident*innenamt.
Fast jedes zweite angemeldete Kind habe keinen Platz in einem der Zagreber Kindergärten bekommen, hieß es bei einer Pressekonferenz der Zagreber Partei-Filiale der oppositionellen Kroatischen Sozialliberalen Partei (HSLS). Es handle sich von einer Rekordzahl von 3.180 nicht eingeschriebenen Kindern. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) wurde zudem für seine mangelhafte Strategie im Kontext der Zusicherung von genügend Kindergartenplätzen kritisiert. Die Zagreber Stadtverwaltung kündigte jedoch an, dass bis Herbst 2023 weitere 500 Kinder in den Kindergarten aufgenommen werden. Rund 5.300 Eltern mit drei oder mehr Kindern wurde ab April 2023 das bisher bezogene Betreuungsgeld nicht mehr ausgezahlt, was den Berufseinstieg für Elternteile erschwert beziehungsweise einen zusätzlichen Kinderbetreuungsbedarf bedeutet. Diese Einwohner*innen – hauptsächlich um die Elternvereinigung HURO versammelt – widersprachen dem Zagreber Bürgermeister und betonten, dass die Existenz der Familien, deren Kinder keinen Betreuungsplatz bekommen hätten, gefährdet sei. Bürgermeister Tomašević habe schlechte Entscheidungen getroffen und zudem sein Versprechen vom Bau weiterer Kindergärten in Zagreb nicht gehalten, heißt es in der Pressemitteilung der Elternvereinigung. Ferner verstoße er gegen die pädagogischen Standards. Mindestens 45 Prozent der Kinder der ehemaligen Betreuungsgeldbezieher*innen hätten einen Platz in der Kita gebraucht. Die wirkliche Zahl an fehlenden Kindergartenplätzen betrage 5.120. Damit ist Zagreb auf im nationalen Vergleich Vorreiter bei fehlenden Betreuungsplätzen.
Seit 20 Jahren lockt das Zagreber Feuerwerksfestival mit seinen Feuerwerken bis zu 40.000 Besucher*innen im Sommer in den Zagreber Stadtpark Bundek. Zwar hätte heuer im Juni die 21. Ausgabe stattfinden sollen, aber das Festival wurde schlussendlich abgesagt. Den Organisator*innen zufolge fällt die Veranstaltung aus, da sie weder vom Zagreber Tourismusverband noch von der Stadt Zagreb eine Bewilligung erhielten. Wegen zahlreicher Beschwerden über Lärmbelästigung vonseiten der Anrainer*innen könne das Fest nicht mehr unterstützt werden, hieß es von der Stadt Zagreb. Außerdem hätten Feuerwerke negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Umwelt, weshalb die Stadt bereits zu Silvester auf das traditionelle Feuerwerk verzichtet habe. Die Absage des Festivals sorgte für geteilte Meinungen in der Öffentlichkeit. Während einige Bürger*innen die Entscheidung nicht nachvollziehen können, bewerten andere den Verzicht auf die Knallerei positiv.
Insgesamt acht Neugeborene im Zagreber Krankenhaus Sveti Duh sind heuer Mitte Juni mit Enteroviren, die zu den typischen Erregern von Hirnhautentzündungen gehören, infiziert worden. Gleichzeitig kam es letzte Woche in einem Krankenhaus in der Stadt Bjelovar, die etwa 80 Kilometer nordöstlich von Zagreb liegt, zu einem weiteren Ausbruch von Enterovirusinfektionen. An der dortigen Kinderabteilung wurden bisher acht Babys mit Enteroviren infiziert. In beiden Krankenhäusern wurden entsprechende epidemiologische Maßnahmen umgesetzt, um die weitere Ausbreitung der Viren zu verhindern. Zudem sind aktuell in den betroffenen Abteilungen keine Besucher*innen gestattet. Enterovirusinfektionen können verschiedene Körperteile betreffen und werden durch viele Viren verursacht. Am häufigsten treten sie bei Kindern auf. Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch, selten sind auch schwere Verläufe möglich. Derzeit befindet sich ein betroffenes Baby, das an einer Herzmuskelentzündung erkrankt ist, in kritischem Zustand. Das Zagreber Krankenhaus Sveti Duh ist seit Monaten wegen zahlreicher Skandale immer wieder in den Schlagzeilen. Eine Inspektion des kroatischen Gesundheitsministeriums soll dort nun herausfinden, wie es zum Ausbruch gekommen ist.
Anfang Juni 2023 haben am Gelände des Klinikums Zagreb die Arbeiten am Bau eines mit modernsten diagnostischen Geräten ausgestatteten Labors begonnen. Nach Deutschland und der Schweiz bekommt Kroatien nun als drittes Land in Europa ein Labor zur Untersuchung und umfassenden Analyse von Tumorgenomen. Anhand dieser Informationen können Krebstherapien optimal auf einzelne Patient*innen abgestimmt werden. Jährlich wird dort die Bearbeitung von bis zu 10.000 Proben möglich sein. Das neue Labor soll voraussichtlich im Juli 2024 in Betrieb gehen. Der Bau des Labors ist Teil eines fünfjährigen Projektes im Bereich der personalisierten Krebsmedizin, das das kroatische Gesundheitsministerium und das Klinikum Zagreb durchführen. Das Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Lebensqualität und der Behandlungsergebnisse von Krebspatient*innen, besonders jener im fortgeschrittenen Stadium. Es wird erwartet, dass dadurch um 30 Prozent bessere Ergebnisse erzielt werden.
Zum 22. Mal fand am 10. Juni 2023 im Zagreber Stadtzentrum die Zagreb Pride-Parade statt. Insgesamt nahmen rund 3.000 Personen am Umzug durch die Innenstadt teil. Die heurige Veranstaltung wurde unter dem Motto "Mehr Rechte für Trans-Personen" organisiert. An der Veranstaltung nahmen, wie auch in den Vorjahren, der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M— Wir können's) sowie die Vizebürgermeister*innen Daniela Dolenec (M) und Luka Korlaet (M) teil. Die Veranstaltung endete mit einem Konzert im Zagreber Park Ribnjak. Die Zagreber Polizei erklärte, dass es zehn Festnahmen von Gegner*innen der Parade gab, von denen es sich bei acht Personen um Minderjährige handelte.
In Zagreb geht von 21. Juni bis 1. Juli 2023 die Musikveranstaltung Zagreb Classic über die Bühne. Das musikalische Ereignis beginnt pünktlich zum Sommerbeginn mit dem Konzert "Ein Sommernachtstraum", das vom symphonischen Orchester des kroatischen Rundfunks HRT geleitet wird. Musikliebhaber*innen werden bei weiteren sieben Konzerten mit bekannten Arien auf ihre Kosten kommen. Neben kroatischen Musiker*innen werden unter freiem Himmel am Zagreber Tomislavac-Platz im Stadtzentrum auch ausländische Künstler*innen auftreten. Die Veranstaltung wird festlich mit einem Konzert anlässlich des 10. Jubiläums des kroatischen EU-Beitritts ausklingen. Die Konzerte sind für alle Besucher*innen kostenlos.
Am Freitag, dem 8. Juni 2023, feierte eine der einflussreichten Tageszeitungen Kroatiens, die Slobodna Dalmacija, in der Hafenstadt Split ihr 80-jähriges Jubiläum. Bei dieser Gelegenheit gab der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) bekannt, dass das kroatische Ministerium für Kultur und Medien derzeit an einem neuen Entwurf des Mediengesetzes arbeite. Mit der Änderung des Gesetzes gehe das Land nach 20 Jahren einen großen Schritt voran, betonte der Ministerpräsident. Genaue Details zum Entwurf sind derzeit noch nicht bekannt. Jedoch sollen etwa Kriterien zur Überprüfung der Daten auf ihre Richtigkeit erarbeitet werden. Diskutiert wird auch die Beachtung der journalistischen Professionalität, so Plenković.
Der kroatische Staat wird heuer im Rahmen eines Pilotprojekts junge Menschen unter 30 sowie junge Familien mit oder ohne Kindern mit insgesamt 800.000 Euro Wohnkostenbeihilfe unterstützen. So können junge Familien (Eltern bis 45 Jahre) mit Kindern 180 Euro monatlich beziehungsweise 2.160 Euro im Jahr an Wohnunterstützungen beantragen. 120 Euro monatlich oder 1.440 Euro im Jahr werden für Singles unter 30 Jahren sowie junge Familien ohne Kinder zur Verfügung gestellt. Antragstellende müssen belegen, dass sie keine Immobilien besitzen und kroatische Staatbürger*innen sind. Laut dem kroatischen Amt für Demografie ist der Anteil junger Menschen in Kroatien, die sich aufgrund steigender Wohnkosten nur schwer ein Dach über den Kopf leisten können, sehr hoch. Besonders betroffen sei der Norden des Landes. Administriert wird das Wohnbeihilfen-Projekt von Einrichtungen der lokalen Selbstverwaltung. Inoffiziell wurde bestätigt, dass junge Menschen in nur rund 60 Städten und Gemeinden eine Wohnbeihilfe erhalten sollen, womit der tatsächliche Bedarf kaum gedeckt wird.
Seit 2009 existierte in Zagreb ein Dienst von freiwilligen Imker*innen, die schwärmende Bienenvölker auf dem Stadtgebiet wieder einfingen. Nun werden die Imker*innen nur mehr ausrücken, wenn sich ein Bienenvolk auf einem Privatgrundstück niederlässt. Grund hierfür ist ein seit Monaten andauernder Konflikt zwischen dem Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M - Wir können's!) und der freiwilligen Imker*innenvereinigung, der mit der Delogierung der Imker*innen aus ihren jahrelang genutzten Räumlichkeiten durch den Bürgermeister begann. Als die erbosten Imker*innen ihn für diesen Schritt kritisierten, wurde den Imker*innen die Genehmigung entzogen, auf öffentlichen Flächen Bienenvölker zu entfernen. Insider*innen zufolge geht es in dem Streit jedoch um einen ganz anderen Sachverhalt. So hatte der Bürgermeister die Initiative der Vereinigung, Bienenstöcke auf dem Stadtgebiet zu halten, unterbunden, weil er einer Empfehlung der radikalen Vereinigung "Tierfreunde" folgte. Viele Mitglieder der Vereinigung, die die Haltung von Bienen, aber auch anderer Nutztiere ablehnt, sind Sympathisant*innen der Bürgermeisterpartei.
Laut einer Reportage der meistgelesenen kroatischen Tageszeitung "Večernji list" gibt es in Zagreb kein Denkmal, das nicht schmutzig ist. So ist die Bronzestatue des großen kroatischen Schriftstellers Miroslav Krleža voller Kratzer und brauner Flecken. Das Denkmal seiner Zeitgenossin Marija Jurić Zagorka, der ersten kroatischen Journalistin und Schriftstellerin, ist mit Farbe und Vogelexkrementen beschmiert. Auch Statuen und Denkmäler, die sich in der Nähe beliebter Zagreber Sehenswürdigkeiten befinden, wie zum Beispiel am Hauptplatz, im Park am Hauptbahnhof oder in den Fußgänger*innenzonen im Stadtzentrum, sind von Tauben verunreinigt oder von Rowdys mit Stickern vollgeklebt und teilweise sogar beschädigt. Ferner beschweren sich Einwohner*innen darüber, dass die Denkmäler in Zagreb nicht beschriftet sind. Tourist*innen, die wieder vermehrt in die Hauptstadt strömen, würden nicht wissen, wen diese Denkmäler darstellen würden. Die Tageszeitung hatte bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels vom zuständigen städtischen Amt keine Antwort erhalten, wann und ob eine Sanierung der Denkmäler geplant sei.
Von insgesamt 1,4 Millionen Haushalten in Kroatien sind aktuell fast 400.000 Einpersonenhaushalte. Dies geht aus den jüngsten Daten des kroatischen Statistikamtes hervor. Seit den 1950er-Jahren hat sich die Anzahl der Alleinlebenden verdoppelt. Gleichzeitig ist der Anteil der anderen Haushalte wie Paarhaushalte mit Kindern rückläufig. Ferner wurde seit 2011 in keiner einzigen kroatischen Gespanschaft ein Anstieg der gesamten Haushaltsanzahl verzeichnet. Auch die durchschnittliche Haushaltsgröße ist im letzten Jahrzehnt von 2,8 auf 2,67 Personen zurückgegangen. Expert*innen zufolge war der Trend zu mehr Einpersonenhaushalten zu erwarten, da das Land laut der aktuellen Volkszählung seit 2011 fast 400.000 weniger Einwohner*innen habe und viele Familien ausgewandert seien.
Nachdem der jahrzehntelange Direktor der Zagreber Konzerthalle Vatroslav Lisinski Drazen Siriščević zu Jahresbeginn, trotz der Kritik zahlreicher Kulturjournalist*innen und -angestellten, von der Zagreber Stadtverwaltung entlassen wurde, läuft derzeit ein Auswahlverfahren für dessen Nachfolge. Für das Direktor*innenamt gingen insgesamt fünf Bewerbungen ein. Bei allen Kandidat*innen handelt es sich um erfahrene Personen aus dem Musikbereich. Die kroatische Tageszeitung Večernji list veröffentlichte nach Rücksprache mit den Kandidat*innen, deren Namen. Der Verwaltungsrat der Konzerthalle wollte zu dieser Veröffentlichung keine Stellung beziehen. Einer der Kandidat*innen, der ehemalige Direktor des Kroatischen Nationaltheaters Zagreb, Mladen Tarbuk, kritisierte die Schweigepolitik des Verwaltungsrates. Dies würde den Kandidat*innen einen "Bärendienst" erweisen, da immer wieder der Verdacht entstehe, dass es etwas zu verbergen gäbe, so Tarbuk.
In Kroatien waren im Vergleich zum Vorjahr rund 70.000 Personen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren weder erwerbstätig noch machten sie eine Schul- oder Berufsausbildung. Dies geht aus den jüngsten Daten des EU-Statistikamtes Eurostat hervor. Vor zehn Jahren wurden in Kroatien 20 Prozent junge Menschen, die sich weder in Arbeit noch in Ausbildung befinden, verzeichnet. Im Vorjahr ist deren Anzahl auf 13,3 Prozent zurückgegangen, jedoch liegt die Quote damit immer noch unter dem EU-Durchschnitt von 11,7 Prozent. Ferner gibt es kroatienweit Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So sind deutlich mehr junge weibliche Personen weder erwerbstätig noch in Ausbildung.
Das städtische Krankenhaus Sveti Duh wird seit Monaten von Affären begleitet. Im Jänner 2023 starben zwei Personen im Wartezimmer der Ambulanz. Es besteht der dringende Verdacht, dass beide wegen unterlassener medizinischer Hilfe verstarben, was auch noch vertuscht werden sollte. In einem Fall wurde anscheinend die Aufnahmen der Überwachungskamera nach den üblichen 27 Tagen gelöscht, obwohl die Familie des Verstorbenen bereits einen Anwalt eingeschaltet hatte. Ein weiterer Skandal war eine Videoaufnahme, in welcher Leichen auf dem Fußboden aufgebahrt waren, da kein Platz in Kühlanlagen war. Es stellte sich heraus, dass der Chefpathologe, die Direktorin des Krankenhauses, Ana-Maria Šimundić, mehrere Male schriftlich auf diese Zustände hingewiesen hatte. Als Reaktion darauf war ihm vor einigen Tagen fristlos gekündigt worden, weswegen er bereits eine Klage gegen die Klinik ankündigte. Trotz dieser (und anderer) Affären denkt die Leiterin des Krankenhauses nicht an einen Rückzug. In einem Interview erklärte sie, dass potentielle Verfehlungen, die ihre Angestellten seien, sie als Vorgesetzte, jedoch keine Schuld trage. Auf jeden Fall genießt sie weiter das Vertrauen von Bürgermeister Tomašević (M - Wir können's!), der erklärte, dass die Direktorin nur unter Beschuss stehe, da sie im Krankenhaus aufräumen würde, weswegen sie täglich "sabotiert" werde.
Die Zagreber Stadtverwaltung kündigte vor kurzem an, dass das Projekt der neuen Stadtbücherei auf jeden Fall umgesetzt werden müsse und die damit verbundenen Ausschreibungen bereits im Juni 2023 veröffentlicht werden würden. Die moderne Stadtbücherei soll in der ehemaligen Dampfmühle entstehen und über eine Tiefgarage, zusätzliche Hallen für Ausstellungen, Vorlesungen und Workshops sowie einen Spielraum für Kinder und ein Restaurant im Dachgeschoss verfügen. Die Bauarbeiten sollen Ende des Jahres beginnen. Der Zagreber Vizebürgermeister Luka Korlaet (M - Wir können's!) bestätigte, dass der einstige Industriekomplex saniert und ausgebaut werde. Das Projekt, das seit 2018 in Planung sei, solle ungeachtet der Kosten jetzt realisiert werden, erläuterte Korlaet. In das rund 30.000 Quadratmeter große Gelände sollen 80 Millionen investiert werden, die Hälfte davon soll aus EU-Fonds kommen. Auch der Ankauf von umliegenden Grundstücken soll durch den neuen Budgetausgleich gesichert werden. Laut dem kroatischen Rundfunk HRT stehen die Anrainer*innen dem Vorhaben der Stadtverwaltung skeptisch gegenüber. Ein Anrainer äußerte, dass die Bauarbeiten schon vor 60 Jahren angekündigt waren, aber nie umgesetzt wurden. Korlaet zufolge soll das Projekt des neuen Gesellschafts- und Kulturzentrums Zagrebs das Stadtbild völlig verändern. Dies sei nur der Anfang der Wiederbelebung des südlichen Stadtzentrums, der nächste Schritt sei die Umwidmung der ehemaligen Eisenfabrik Gredelj.
Am Donnerstag, den 25. Mai 2023, hat die kroatische Regierung das neue Modell zur Einteilung der Wahlkreise für die bevorstehenden Parlamentswahlen Mitte des Jahres 2024 vorgestellt. Die größte Veränderung bringt der Entwurf für die Stadt Zagreb, deren Bürger*innen statt in vier künftig in drei Wahlkreise unterteilt werden sollen. Bei der Vorstellung des Wahlkreisgesetzentwurfes betonte Kroatiens Premierminister Andrej Plenković (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinsacht), dass es sich hiermit lediglich um geringfügige Änderungen handle. Somit soll aber gewährleistet werden, dass die Wähler*innenstimmen in allen Wahlkreisen das gleiche Gewicht hätten. Laut dem kroatischen Verfassungsgericht war dies aufgrund der Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre vorher nicht der Fall, weshalb es Anfang Februar das aktuell geltende Gesetz aufhob. Die Opposition bemängelt das neue Modell, das ihr zufolge nur der regierenden HDZ-Partei nütze. Das neue Wahlkreisgesetz wird voraussichtlich am 1. Oktober 2023 in Kraft treten.
Der Zagreber Gemeinderat hat bei einer Ratssitzung grünes Licht für das Projekt "Mini-Manhattan" gegeben. Im Rahmen des Projekts soll an der Südwesteinfahrt im Zagreber Stadtteil Kajzerica ein großer Gebäudekomplex mit einer Fläche von rund 35.000 Quadratmetern entstehen. Der Komplex soll über ein Hotel mit über 200 Zimmern, vier Gebäude mit fast 350 Wohnungen und den landesweit höchsten Wolkenkratzer verfügen, in dem sich Büro- und Geschäftsräume befinden werden. Das Projekt, das bereits vom ehemaligen, verstorbenen Bürgermeister Milan Bandić (Arbeits- und Solidaritätspartei) angekündigt wurde, löste heftige Debatten aus. Während manche Bürger*innen die Modernisierung dieses Stadtteils loben, bemängeln Architekt*innen und einige Gemeinderät*innen das geplante Mega-Gebäude. Das Hochhaus passe nicht ins Stadtbild. Außerdem würden die bereits stark befahrene Südweststadteinfahrt und die Jadran-Brücke in unmittelbarer Nähe noch stärker durch den Autoverkehr belastet. Auch der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wie können's!) wird für die Projektbewilligung kritisiert. Der Wert des Projektes wird auf 150 Millionen Euro geschätzt.
Die kroatische Blockchain-Community erfuhr ihren
ersten handfesten Skandal. Am 20. Mai 2023 wurde bekannt, dass die Krypto-Plattform
Bitlucky, deren Betreiber in der kroatischen Hafenstadt Rijeka registriert ist,
sämtliche Einlagen ihrer rund 700 Kund*innen verzockt hat. Der Schaden konnte
noch immer nicht ermittelt werden, wird jedoch irgendwo zwischen 15 Millionen Euro und 70
Millionen Euro geschätzt. Der Besitzer des Unternehmens, Luka Burazer,
informierte Mitte Mai, dass seine Plattform durch mehrere schlecht gelaufene
Trades in Schieflage geraten sei. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Auch sein
Finanzdirektor ist wie vom Erdbeben verschwunden. Es wird spekuliert, dass sich
beide mit zwei Kompliz*innen ins Ausland abgesetzt haben. Die Polizei
fahndet und rief potentielle Geschädigte auf, sich in Rijeka zu melden.
Die Kroatische Blockchain-Vereinigung erklärte, dass die Plattform sich nicht
unter ihren Mitgliedern befinde und man diesen Fall nicht kommentieren könne.
Die Vereinigung erklärte auch, dass die Zukunft dennoch bei den
diversen Kryptowährungen und der Blockchain-Technologien liege.
Kroatien schneidet bei der Nutzung von Solarenergie
pro Kopf im Vergleich zu anderen EU-Ländern viel schlechter ab und landet auf
Platz 26. Dies sei für ein Land mit immensem Solarpotential schwach, so ein
Bericht der Kroatischen Fachvereinigung für Solarenergie, der im Rahmen der
Konferenz Solarenergie 2023 vorgestellt wurde. Kroatien hat bis jetzt nur rund
220 Megawatt an Photovoltaikanlagen installiert, während es in der EU im
vorigen Jahr etwa 208.000 Megawatt waren. Davon wurden 66 Prozent der
Anlagen am Ort des Stromverbrauchs errichtet. Vorreiter sind Deutschland,
Frankreich und Dänemark. Der Anteil an Photovoltaikanlagen am
Gesamtstromverbrauch in den EU-Ländern liegt übrigens bei sieben Prozent,
in Kroatien bei nur einem Prozent.
In Zagreb haben die Einwohner*innen des westlichen Stadtteils seit dem 12. Mai 2023 kein Warmwasser mehr. Der Grund ist ein gebrochenes Hauptrohr, das sich auf dem Gelände des Heizkraftwerks im Zagreber Stadtbezirk Trešnjevka befindet. Weder die Stadt Zagreb noch der staatliche Energiekonzern HEP wollen die Verantwortung dafür übernehmen, beide kündigten umfassende Ermittlungen an. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wie können's!) erläuterte bei einer Pressekonferenz, dass es aufgrund unvorsichtiger Arbeiten zum Rohrbruch gekommen sei. HEP weist die Anschuldigungen zurück und beschuldigt die Stadt beziehungsweise die Stadtwerksfiliale für Wasserversorgung und -entsorgung, das Hauptrohr nicht rechtzeitig abgedreht zu haben. Dies hätte die Sanierung der Schäden erheblich verzögert. Wie das Internetportal Index.hr berichtet, laufen zurzeit am Gelände des bestehenden Heizkraftwerks Bauarbeiten für eine neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage mit einer elektrischen Leistung von 150 Megawatt und einer thermischen Leistung von 114 Megawatt. Ob der Rohrbruch durch die Bauarbeiten verursacht wurde, wurde vom Energiekonzern nicht bestätigt. Der Schaden sollte bis Mitte der Woche, also heute, behoben werden, so das Energieunternehmen.
Als "gescheitert" bezeichnete die kroatische Tageszeitung Jutarnji list die im Oktober 2022 eingeführte Abfallreform. Eine zweiwöchige Recherche, die Inspektion der Abfalltonnen auf dem gesamten Stadtgebebiet, soll gezeigt haben, dass sich nur die wenigsten Bürger*innen und Haushalte an die Vorschrift halten, wonach in die Tonnen nur die "offiziellen" Abfallsäcke eingeworfen werden dürfen. Im gesamten Zeitraum sei nur eine einzige Mülltonne gefunden worden, in der sich ausschließlich die offiziellen Säcke befanden. Die Zeitung bat die Zagreber Stadtverwaltung und die Stadtwerke zuvor um Stellungnahmen. Die Stadtverwaltung wiederholte vergangene Aussagen, die Abfallreform sei ein Erfolg und 80 Prozent der Haushalte würden ihren Abfall in offiziellen Säcken entsorgen. Die Stadtwerke verwiesen bezüglich bereits ausgestellter Strafzettel darauf, dass die Stadtverwaltung bereits geantwortet habe. Die wichtigste Frage blieb aber unbeantwortet – wie viele Strafen gegen Haushalte, die sich nicht an die Vorschriften halten, ausgestellt wurden. Insider*innen zufolge funktioniert das Kontrollsystem der Müllabfuhr nicht. Es wird vermutet, dass das System, wonach die Müllabfuhr die Bußgeldbescheide auf der nächsten Rechnung ausweisen sollte, überhaupt nicht regelkonform ist, weswegen es gar nicht umgesetzt wird.
Viele Zagreber*innen würden die zunehmenden Probleme mit der Müllentsorgung oder dem öffentlichen Verkehr in der Stadt bemängeln, wie die kroatische Tageszeitung Večernji list berichtet. Gleichzeitig machen auch immer mehr unsanierte Straßenschäden den Autofahrer*innen zu schaffen. Wie die Tageszeitung aus gut informierten Quellen erfahren haben will, gebe es derzeit in der Stadt mehr als 1.500 gemeldete Schlaglöcher. Seit Monaten besteht jedoch ein Sanierungsrückstand. Für die Straßeninstandsetzung ist ein Unternehmen der Zagreber Stadtwerke, der Zagreber Straßenbau zuständig. Der Zeitung zufolge befinde sich das Unternehmen aber in Schwierigkeiten, da wegen steigender Preise nicht genug Material vorhanden sei. Ferner habe der Zagreber Straßenbau auch mit Personalmangel zu kämpfen. Daher würden sich die Straßen im schlechtesten Zustand seit etwa 20 Jahren befinden, so Večernji list.
Der Amoklauf an einer Belgrader Schule am 3. Mai 2023 sorgte auch im Nachbarland Kroatien für Schock und Entsetzen. Nach der erschütternden Tragödie mit mehreren Opfern sprach Kroatiens Bildungsminister Radovan Fuchs (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) den Angehörigen sein Beileid aus und kündigte weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention an kroatischen Schulen an. Kroatien wolle eine Arbeitsgruppe einrichten, die die Sicherheit an Schulen landesweit analysieren soll. Minister Fuchs rief außerdem alle Schulleiter*innen dazu auf, die Schüler*innen zu versammeln und das tragische Ereignis gemeinsam zu besprechen. Auch auf Wohlbefinden und seelische Gesundheit der Schüler*innen soll hierbei eingegangen werden. Zudem sollen die Schulen verstärkt auf Workshops im Bereich der Gewaltprävention setzen. Weiters erklärte Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ), dass im Rahmen eines Pilotprojekts künftig mobile Teams zur psychologischen Unterstützung im Einsatz sein sollen. Ferner sollen an Gesundheitszentren weitere Ambulanzen für psychische Gesundheit eingerichtet werden. Die Covid-19-Pandemie habe psychische Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche hinterlassen, weshalb allein in den letzten sechs Monaten zusätzlich hundert neue Schulpsycholog*innen eingestellt worden seien, so Fuchs.
In rund zehn Zagreber Bibliotheken sollen verkürzte Öffnungszeiten gelten, teilten die Büchereien der Stadt Zagreb Anfang Mai 2023 mit. Grund hierfür sei Personalmangel. Einige Büchereien öffnen daher seit dem 8. Mai bis zum Sommer nur halbtags, da die Arbeitszeit ohnedies verkürzt wird. Laut der kroatischen Tageszeitung Večernji list kursieren Gerüchte, dass die Stadt Zagreb aufgrund von Sparmaßnahmen keine neuen Stellen schaffen will. Dies soll bei dem Bibliothekspersonal für Empörung gesorgt haben. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) erklärte jedoch bei einer Pressekonferenz am 9. Mai, dass das Problem behoben werden soll, da Stellangebote für rund 30 Bibliothekar*innen ausgeschrieben werden.
Krankenpfleger*innen-Gewerkschaften und die unabhängige Gewerkschaft für Gesundheit und Sozialfürsorge haben für den 11. Mai 2023 eine große Protestkundgebung im Zagreber Stadtpark Zrinjevac angekündigt. Rund 1.000 Teilnehmer*innen werden erwartet. Die Gewerkschaften fordern von der Regierung eine Gehaltserhöhung von mindestens zehn Prozent. Seit dem 3. Mai haben Krankenpfleger*inen und nicht medizinisches Personal landesweit halbstündige Proteste organisiert, um so auf die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Bisher haben weder Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) noch Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) auf die Forderung der Krankpfleger*innen und des nicht medizinischen Personals reagiert. Sollte die Regierung sie weiterhin ignorieren, sei ein Streik nicht mehr zu vermeiden, so die Gewerkschaften.