Seit einigen Jahren häufen sich Meldungen über interne Chatgruppen von Polizist*innen, in denen Beamte rassistische, antisemitische und rechtsextreme Inhalte teilen. Ein Forschungsprojekt der Deutschen Hochschule der Polizei untersuchte in einer Studie, ob es sich dabei um Einzelfälle handelt oder ob es ein größeres Problem innerhalb der Polizei gibt. Nun liegt ein Zwischenbericht vor. Demnach gebe es allenfalls eine kleine Anzahl von Personen, die ein konsistent menschen- und demokratiefeindliches Weltbild aufweisen. Das soll aber nicht als Entwarnung missverstanden werden, denn es gebe in jedem der untersuchten Einstellungsbereiche durchaus mehr als nur Einzelfälle. Zudem gebe es einen klar erkennbaren Personenkreis, der sich "nur ambivalent, unentschlossen oder zaghaft zur Unterstützung von Demokratie" äußere. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung stimmten Polizist*innen etwas häufiger muslimfeindlichen Äußerungen sowie Aussagen, die Wohnungslose abwerten, zu. Insgesamt hatten 50.825 Polizist*innen aus den Ländern, der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt verwertbare Fragebögen zurückgeschickt, allerdings waren die Rückläufe aus den verschiedenen Bundesländern und Behörden unterschiedlich hoch. Der niedrigste Wert lag bei sechs Prozent, der höchste bei 33 Prozent, der Durchschnitt bei etwas über 16 Prozent.