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Erste Sitzung des polnischen Parlaments nach den Wahlen

Am 13. November 2023 kamen sowohl die obere Parlamentskammer, der Senat, als auch die untere Parlamentskammer, der Sejm, zur ersten Sitzung nach den Wahlen in Polen zusammen. ​In der ersten Abstimmung des neuen Parlaments zur Wahl des Sejm-Marschalls konnte der Kandidat der Opposition, Szymon Hołownia (Polska 2050 – Polen 2050 von Szymon Hołownia), einen klaren Sieg verbuchen. Die bisherige Sejm-Marschallin, Elżbieta Witek (PiS – Recht und Gerechtigkeit), schaffte es weder zur Marschallin noch zur Vizemarschallin gewählt zu werden. Die bisherigen Oppositionsparteien, die im neuen Parlament die Mehrheit haben und Witek zahlreiche Rechtsverstöße während ihrer Amtszeit vorwerfen, haben gegen sie gestimmt. Laut dem am 10. November unterzeichneten Koalitionsvertrags der bisherigen oppositionellen Parteibündnisse – Bürgerkoalition (KO), der Dritte Weg (TD) und Linke (L) – haben sich die Parteien darauf geeinigt, den Sejm-Marschall nach zwei Jahren Amtszeit zu wechseln: zwei Jahre für den Vertreter des Dritten Wegs, eines Bündnisses aus der Polnischen Bauernpartei (PSL) und Polen 2050 sowie zwei Jahre für den Vertreter der Linken, bestehend aus den Parteien Neue Linke und Gemeinsam​. Am Abend des 13. November 2023 beauftragte Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos, früher PiS) den bisherigen Premierminister Morawiecki (PiS) mit der Regierungsbildung. Morawiecki hat nun zwei Wochen Zeit, um im Sejm das Vertrauensvotum für seine neu gebildete Regierung zu gewinnen. Angesichts der fehlenden Mehrheit erscheint sein Versuch, eine Regierung zu bilden, zum Scheiter​​n verurteilt.

13.11.2023
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Protestmarsch der Opposition in Warschau

Am 4. Juni 2023 haben Protestmärsche der Opposition in Warschau und anderen polnischen Städten wie Krakau, Stettin und Oppeln stattgefunden. Die Teilnehmer*innen haben gegen die Politik der rechtspopulistischen Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) protestiert. Alle polnischen Oppositionsparteien waren an der Massendemonstration beteiligt. Der Marsch in der polnischen Hauptstadt begann in der Nähe des Łazienki-Parks und führte durch die nobelsten Straßen Warschaus bis zum Schlossplatz. Der Vorsitzende der Partei PO (Bürgerplattform), Donald Tusk, und der Bürgermeister von Warschau, Rafał Trzaskowski (PO), gingen in erster Reihe mit dem ehemaligen polnischen Staatspräsidenten Lech Wałęsa (parteilos). Der Marsch, an dem laut diversen Quellen 300.00 bis 500.000 Menschen teilgenommen haben, wurde am 34. Jahresjubiläum der ersten freien und demokratischen Wahlen in Polen veranstaltet. Die hohe Anzahl der Demonstrierenden lässt sich auch auf die kürzlich verabschiedeten Maßnahmen des Regierungslagers zurückführen, die viele Bürger*innen beunruhigt hatten. Ende Mai 2023 hatte die Regierungsmehrheit im Parlament die Einberufung einer "Staatlichen Sonderkommission zur Untersuchung russischer Einflüsse auf die innere Sicherheit Polens in den Jahren 2007 bis 2022" beschlossen. Das umstrittene Gesetz wurde von einer breiten Öffentlichkeit als verfassungswidrig und vor allem gegen Tusk gerichtet eingestuft. Der Oppositionsmarsch in Warschau war laut Veranstalter*innen die größte Kundgebung in Polen nach dem Umbruch im Jahr 1989.​

4.6.2023
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