Am 1. September, kurz vor Beginn des Schuljahres, wollen polnische Lehrer*innen auf die Straßen gehen. Die Gewerkschaft der polnischen Lehrerschaft (ZNP) hat bei der Ankündigung des Protests gleich zehn Streikgründe genannt. Der Protest richtet sich unter anderem gegen die rekordhohe Inflation und die rekordniedrigen Gehälter im Bildungswesen – 838 Euro brutto für einen neu beginnenden Lehrer, was nur 21 Euro über dem Mindestlohn liegt. Dazu kommen die Verschlechterung der Lern- und Arbeitsbedingungen im Bildungswesen, der Lehrer*innenmangel, der angesichts der Überalterung der Belegschaft zu einem immer größeren Problem wird, und die Auswirkungen von umstrittenen Reformen. Dies ist nicht der erste von der ZNP organisierte Protest unter der Regierung von Recht und Gerechtigkeit (PiS). Die schlechte Situation im Bildungswesen hat dazu geführt, dass derzeit in ganz Polen rund 23.000 Lehrer*innen fehlen. Schulleiter*innen von Krakauer Schulen haben dem Magistrat berichtet, dass sie fast 852 offene Stellenausschreibungen für Lehrer*innen haben.