Wegen der Blockade der Schwarzmeerhäfen wird der Großteil der billigen ukrainischen Getreideexporte nach Mitteleuropa umgeleitet, was die heimischen Landwirtschaften der vier Visegrád-Staaten, also der Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn, in eine schwierige Lage bringt. Nachdem das Europäische Komitee Ungarn, der Slowakei und Tschechien keinen Zuschuss für die Behandlung der landwirtschaftlichen Krisensituation zusagte, kündigte Agrarminister János Nagy (Fidesz – Bund Junger Demokraten) am 15. April 2023 an, vorerst kein Getreide und bestimmte andere Lebensmittel mehr aus der Ukraine einzuführen. Die Ausschüsse der Visegrád-Staaten für europäische Angelegenheiten verabschiedeten dann am 17. April 2023 im Budapester Parlament auch eine gemeinsame Stellungnahme, um die EU auf die Herausforderungen der zollfreien Einfuhr von ukrainischem Getreide aufmerksam zu machen. Gleichzeitig verurteilten sie aber auch die russische Aggression auf die Ukraine. Polen hob in der Zwischenzeit den Importstopp aus der Ukraine wieder auf.