Der jahrelange Streit über die Sperrung der Hauptverkehrsader Friedrichstraße durch Berlin-Mitte geht in die nächste Runde. Nach einer Ankündigung von Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) in der Vorwoche ist seit dem 30. Jänner 2023 ein 500 Meter langer Abschnitt zum zweiten Mal für Autos gesperrt worden. Der Vorstoß sorgt nicht nur für scharfe Kritik aus der Opposition. "Diese Aktion ist nicht im Senat abgestimmt. Ich halte diesen Alleingang auch nicht für durchdacht", erklärte Franziska Giffey (SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands). "Ich stehe weiterhin für eine Gesamtlösung für die Mitte der Stadt, die mit den Gewerbetreibenden in der Friedrichstraße und in den umliegenden Straßen erarbeitet und abgestimmt wird." Für diese Lösung müssten genügend Mittel bereitgestellt werden, damit eine echte, attraktive Flaniermeile Wirklichkeit werden könne. "Das sehe ich hier nicht", sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin. Das Bündnis "Rettet die Friedrichstraße!" kündigte zudem an, dass Anrainer*innen beim Bezirksamt Mitte Widerspruch gegen die Umwidmung der Straße zur Fußgänger*innenzone einlegen werden. Außerdem sind Klagen vor dem Verwaltungsgericht geplant.