Nach Ablauf des Mietvertrages von einem von drei Prager Zentren für Drogenabhängige Anfang Jänner 2023 sind die zwei restlichen Zentren komplett überfordert. Derzeit haben die ungefähr 10.000 Drogenabhängige in Prag, von denen die meisten auf der Straße wohnen, nur zwei Hotspots zur Verfügung, was bedauerlich wenig sei. Expert*innen zufolge bräuchte die tschechische Hauptstadt mindestens neun solcher Zentren. Die Zentren beschweren sich, dass auf ihre Beschwerden keine Reaktion seitens des Prager Magistrats kämen. Da Prag seit vier Monaten ohne Regierung sei, fühle sich niemand für dieses Problem zuständig. Die Prager NGOs versuchen ihrerseits die Situation zu verbessern, indem sie ihre Dienste auf exponierten Stellen in einem mobilen Rettungswagen anbieten. Die einzige Unterstützung seitens der Stadt, die sie erhalten ist eine Parkgenehmigung für den Rettungswagen, was natürlich als Hilfestellung völlig unzureichend ist. Auch die Gründung einer zuständigen Kommission für Drogenproblematik am Prager Magistrat blieb auf der Strecke. Die zuständige Stadträtin Milena Johnová (PS - Prag für sich) wollte ihre Agenda bereits im Herbst 2022 an ihre*n Nachfolger*in übergeben, dies ist jedoch bislang noch nicht passiert. Die Warnung, dass der Mietvertrag des genannten Zentrums bald ablaufen werde, kam bereits im Juli 2022.