LGBTQI*-Filmfest in Sofia von nationalistischer Partei gestört

11.6.2023

Demonstrant*innen der nationalistischen Partei Vazrazhdane drangen am 10. Juni 2023 in ein Kino in Sofia ein und verhinderten eine Filmvorführung im Rahmen des Sofia Pride Film Fests. Nach Angaben der Organisator*innen beleidigten und bedrohten die Demonstrant*innen das Publikum im Foyer des Kinos und hielten Plakate hoch, auf denen sie Pädophilie anprangerten und sich gegen LGBTQI*-Rechte aussprachen. Die anwesenden Polizeibeamten sollen den Demonstrant*innen die Hand geschüttelt und sie ermutigt haben, wie die Festivalveranstalter*innen in einem Facebook-Posting mitteilten. Die Vorführung wurde inzwischen aus Sicherheitsgründen abgesagt. Die Vorführung war Teil des Kulturprogramms der 16. Sofia Pride, die am 17. Juni stattfindet. "Close" ist ein belgischer Film, der den Großen Preis von Cannes gewann und für den Oscar, den Golden Globe und den César als bester fremdsprachiger Film nominiert war. Bulgariens Innenminister Kalin Stojanov (parteilos) sagte, er werde die Angelegenheit überprüfen. Die Polizei behauptet, dass Anhänger*innen einer politischen Partei und eine Gruppe von Bürger*innen, die zu einer Filmvorführung gekommen waren, in eine verbale Konfrontation geraten seien. Die Veranstalter*innen der Vorführung beschlossen, die Auseinandersetzung zu beenden und rückerstatteten das Geld für die Eintrittskarten. Es kam zu keiner körperlichen Gewalt zwischen den beiden Gruppen. Die Partei Vazrazhdane erklärte, dass sie keine Propaganda für Pädophilie und Homosexualität unter Kindern und Erwachsenen zulassen werde.

Quelle: Actualno.com, Sofia