Kroatische Regierung gestattet staatlichem Energiekonzern 900 Millionen Euro

30.3.2023

Wegen der russischen Invasion der Ukraine werden in Kroatien seit 1. April 2022 die Energiepreise von der kroatischen Regierung gedeckelt. Da der staatliche Energiekonzern HEP der Hauptzulieferer von Gas, Strom und Fernwärme im Land ist, hat ihn diese Preisbegrenzung hart getroffen. Zwar wurde der Geschäftsbericht für 2022 noch nicht veröffentlicht, es wird aber mit einem Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro gerechnet. Die kroatische Regierung beschloss deswegen am 30. März 2023, dem Konzern, dessen Liquidität nun gefährdet ist, ​auszuhelfen. Auf der Kabinettssitzung wurde beschlossen, dem Konzern 900 Millionen Euro aus dem Budget zuzuschießen. 400 Millionen Euro werden als Direkthilfe ausgezahlt, während 500 Millionen in Form eines Aktionärsdarlehens überwiesen werden. Weil der kroatische Staat der einzige Aktionär des Energiekonzerns ist, bedeutet das praktisch, dass das Darlehen nie zurückgezahlt werden muss. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) dementierte Gerüchte, wonach die Regierung die Privatisierung des Energiekonzerns plane.​

Quelle: Večernji list, Zagreb