Bulgarien will die geplante Schließung seiner Kohlekraftwerke um etwa zwölf Jahre bis 2038 aufschieben – obwohl dies dem EU-Wiederaufbauplan des Landes zuwiderläuft. Am 12. Jänner 2023 hat das bulgarische Parlament die Regierung beauftragt, mit der Europäischen Kommission zu verhandeln, um die entsprechenden Verpflichtungen zurückzunehmen. Diese sehen vor, dass Kohlendioxidemissionen der Energiewirtschaft bis Ende 2025 um 40 Prozent im Vergleich zu 2019 reduziert werden sollen. Das käme einem Kohleausstieg voraussichtlich im Jahr 2026 gleich. Arbeiter*innen der Kohlekraftwerke und Kohlebergwerke demonstrierten jedoch vor dem Parlament und verlangten eine Aufschiebung der Schließung ihrer Betriebe bis 2038. Sie beklagten, dass die Umsetzung der bisherigen Ziele die Energiesicherheit und viele Arbeitsplätze gefährde. Ein Parlamentsbeschluss fiel schließlich zugunsten der Kohlekraftwerke mit einer Mehrheit von 187 Ja-Stimmen, bei nur zwei Gegenstimmen und neun Enthaltungen aus.