Die Ärzt*inenkammer des Teillandes Föderation warnt vor einem Zusammenbruch der medizinischen Primärversorgung aufgrund des Ärzt*innenmangels. So sei ein*e Hausärzt*in für 2.000 Patient*innen zuständig und würde innerhalb einer Schicht 70 statt 35 bis Kranke versorgen. Zum Problem tragen neben der Abwanderung der Fachkräfte die fehlenden Spezialisierungsprogramme und die Anstellung nach Parteizugehörigkeit bei. Der Gesamtüberblick zeigt, dass es in ganz Bosnien-Herzegowina 746 Allgemeinmediziner*innen gibt. Die Standardvorgabe nach Einwohner*innenzahl wären 1.600 Ärzt*innen, womit laut Kammer 50 Prozent der Hausärzt*innen fehlen. Besonders schlecht sei die Situation in ländlichen Gebieten und kleineren Gemeinden.