Die großen Modernisierungsarbeiten an den Fahrbahnen um den Zagreber Jarun-See wurden am vorigen Samstag, den 29. April 2023 fertiggestellt. In die Arbeiten seien rund 3,7 Millionen Euro investiert worden, davon würden 2,4 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds gedeckt sein, erklärte der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's) anlässlich der Präsentation der Matija-Ljubek-Allee. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag besonders auf der Geh- und Radweginfrastruktur. Die Radwege wurden im inneren Ring um den See um eine zweite Spur erweitert, verbessert und optimiert. Die Radtour sowie der Spaziergang werden ferner durch die Verkehrsberuhigung angenehmer. Die Stadt Zagreb setzt sich das Ziel, das Naherholungsgebiet allmählich autofrei zu machen. So wird an jedem letzten Wochenende im Monat der Zugang zum Jarun-See für Autos verboten sein. Die Anzahl der Parkplätze am See wurde reduziert, für die Fahrer*innen wurden jetzt mehr Parkplätze an den drei Eingängen zum See zur Verfügung gestellt. In einem Jahr soll der Autoverkehr vollkommen verboten sein. Nur Autos mit Genehmigung werden künftig in das Gebiet fahren können. Auch eine Buslinie, die rund um den See fährt, wurde eingeführt. Laut verschiedenen Print- und Onlinemedien scheiden sich die Geister bezüglich der Neugestaltung der Fahrbahnen um den Jarun-See. Während Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf ihre Kosten zu kommen scheinen, zeigen sich Autofahrer*innen und Gastwirt*innen unzufrieden. Da der Jarun-See auch öffentliche Grillplätze zur Verfügung stellt, sind Autofahrer*innen skeptisch, wie sie künftig ihr Grillgut zu Fuß befördern sollen. Andererseits befürchten Besitzer*innen von Bars und Restaurants einen Besucher*innenschwund, da viele Gäste früher mit dem Auto gekommen sind. Der Jarun-See war 1987 Austragungsort der Sommeruniversiade, seitdem wurden keine Sanierungsarbeiten an den Fahrbahnen vorgenommen.