Am Donnerstag, den 27. April hat der Hohe Repräsentant
in Bosnien-Herzegowina Christian Schmidt Änderungen an der Verfassung des
Teillandes Föderation vorgenommen, die fast sieben Monate nach den Wahlen nun die
Regierungsbildung ermöglichen sollen. Bisher waren laut Verfassung die
Unterschrift des Präsidenten und der beiden Vizepräsidenten des Teillandes,
welche die drei Völker des Landes (Bosniak*innen, Kroat*innen und Serb*innen)
repräsentieren, notwendig. Zur Blockade kam es durch die Sozialdemokratische
Partei (SDA). Die Kroatische demokratische Union (HDZ) und weitere
acht von der Sozialdemokratischen Partei (SDP)
geführten Parteien wollen keine Koalition mit der SDA bilden und
haben sowohl im Abgeordnetenhaus des Parlaments und im Haus der
Völker eine Mehrheit. Dementsprechend forderte der Vizepräsident der
Bosniak*innen Refik Lendo (SDA) als Bedingung für seine Unterschrift den
Machtantritt seiner Partei und blockierte den Prozess. Nun setze Schmidt
vorübergehend die Verfassung außer Kraft und ermöglichte damit die
Regierungsbildung.