Das Megaprojekt zum Bau einer Müllverbrennungsanlage im Zentrum von Sofia, die von der Sofioter mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage hergestellten RDF (Ersatzbrennstoffe) energetisch verwerten sollte, scheiterte, nachdem die öffentliche Auftragsvergabe für den Bau der Verbrennungsanlage eingestellt wurde. Die MVA wird nicht mit EU-Mitteln aus dem Programm "Umwelt" realisiert, sondern es wird nach Fördermitteln aus anderen europäischen Programmen gesucht. Die Fernwärme Sofia beendete das Auswahlverfahren Wochen nach der endgültigen Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts, das die Anweisung erteilte, einen der Teilnehmer zu entfernen. Somit blieb das Verfahren bei nur einem Beteiligten und aus diesem Grund wurde eine begründete Beendigungsentscheidung getroffen. Der Bau einer RDF-Anlage in Sofia wurde im Jänner 2021 öffentlich ausgeschrieben. Die Anlage sollte Ende 2023 fertiggestellt werden. Der Gesamtwert der geplanten Investition lag bei circa 179 Millionen Euro. Davon sollten 90,8 Millionen Euro von der EU gefördert werden und Sofia wollte einen Kredit in Höhe von 67 Millionen Euro bei der Europäischen Investitionsbank aufnehmen. Die Sofioter Bürgermeisterin Jordanka Fandakova (GERB - Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) erklärte, dass sich ein Projekt zum Bau einer Verbindung zwischen der Abfallbehandlungsanlage und dem nationalen Eisenbahnnetz in einer sehr fortgeschrittenen Phase befinde. Der Bau eines Schienennetzes werde es ermöglichen, die produzierten Ersatzbrennstoffe auf ökologisch und finanziell vorteilhafteste Weise zu den Zementwerken zu transportieren, wo sie verbrannt werden können. Die Gemeinde will eine neue Ausschreibung diesbezüglich vorbereiten und Förderung aus dem Modernisierungsfonds und REPowerEU beantragen.