Auch Bulgarien will Import von ukrainischen Getreide stoppen

16.4.2023

Am 15. April 2023 hatten Polen und Ungarn beschlossen, die Einfuhr von Getreide und einigen Lebensmitteln aus der Ukraine zu verbieten, nachdem ihre eigenen landwirtschaftlichen Erzeuger*innen starken Druck ausgeübt hatten. Nach Polen und Ungarn bereitet auch Bulgarien ein Importverbot für ukrainisches Getreide vor, wie Landwirtschaftsminister Javor Gechev (BSP – Bulgarische Sozialistische Partei) am 16. April mitteilte. Unterdessen kritisierte ein Sprecher der Europäischen Kommission Warschau und Budapest für ihren Bruch der EU-Linie und bezeichnete ihren Schritt als "nicht akzeptabel". Wenn zwei EU-Länder auf diese Weise reagieren würden, könnten die Anhäufungen ukrainischen Getreides auf bulgarischem Territorium noch größer werden, wenn das Land nicht ähnlich reagieren würde, sagte Gechev. Die bulgarischen Interessen müssen gewahrt werden. Deshalb arbeite die bulgarische Regierung an diesem Thema. Bulgarien hatte die Europäische Kommission bereits im September um eine Stellungnahme zur Einfuhr von ukrainischem Getreide gebeten. Unmittelbar vor den Parlamentswahlen am 2. April haben die bulgarischen Getreideerzeuger dreitägige Proteste organisiert und ein Verbot der Importe aus der Ukraine gefordert. Gechev unterstützte die Proteste enthusiastisch und stieg sogar in einen der Traktoren, die den Verkehr auf der Donaubrücke zwischen Bulgarien und Rumänien blockierten. Für den Transport von ukrainischem Getreide und ukrainischen Lebensmitteln durch sein Hoheitsgebiet hat Bulgarien 16 Millionen Euro Entschädigung erhalten. Das Land hat weitere 51 Millionen Euro als Entschädigung gefordert.

Quelle: Webcafe.bg, Sofia