Dass die Herausforderungen, vor denen Städte weltweit derzeit stehen, am besten gemeinsam bewältigt werden, zeigte sich bei den Vienna Science Days in Sarajevo, die am 27. und 28. September stattgefunden haben. Der Beitrag, den Wissenschaft und Forschung dabei leisten können, war ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz. Denn im Mittelpunkt der Bemühungen steht das Ziel, den Stadtbewohner*innen eine möglichst hohe Lebensqualität zu bieten.
Bei der Eröffnung der Konferenz verwies Martin Pospischill, Leiter der Magistratsabteilung 27 – Europäische Angelegenheiten, auf Themen, die für Wien und Sarajevo sowie für viele andere Städte von großer Relevanz sind und für deren Lösung der intellektuelle Input und eine ausgezeichnete Vernetzung eine bedeutende Rolle spielen. Der Sarajevoer Vizebürgermeister Samir Avdić betonte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten bei ihrer urbanen Entwicklung, die auch ein gutes Praxisbeispiel für andere Städte darstellt.
Was für Wien das Projekt "Raus aus Gas" ist, das ist für Sarajevo der Kampf um eine bessere Luftqualität. Beide Städte arbeiten daran, ihren Bürger*innen nachhaltige und zuverlässige Energie zur Verfügung zu stellen und treiben dafür den Ausbau von Geothermie sowie den Einsatz von Wärmepumpen voran und tauschten sich am ersten Konferenztag zu ihren bisherigen Erkenntnissen aus. Auch die wissenschaftlichen Institutionen der beiden Städte wollen in diesem Bereich künftig eine Zusammenarbeit starten und gemeinsame Projekte realisieren, um möglichst schnell Resultate zu erzielen.
Die Lieferkrise durch Covid-19 und den Ukraine-Krieg sowie die Inflation haben kurze Lieferketten, Nachhaltigkeit und lokale Lebensmittelproduktion in den Vordergrund gestellt. Wie sich Städte in diesem Bereich entwickeln können, wie die urbane Landwirtschaft gefördert werden und wie auch die Lebensmittelproduktion zur Nachhaltigkeit beitragen kann, wurde von führenden Wissenschaftler*innen aus Wien und Sarajevo am ersten Konferenztag diskutiert.
Von der hervorragenden Qualität der in Wien und Sarajevo angebauten und geernteten landwirtschaftlichen Produkte konnten sich die Gäste beim Empfang im Historischen Museum der Stadt Sarajevo selbst überzeugen. Honig, Käse, Obst und Wein konnten in regionalen Spezialitäten verkostet werden.
Am zweiten Konferenztag starteten die Mitarbeiter*innen der beiden Stadtverwaltungen mit der Frage, wie die Stadtbewohner*innen rechtzeitig und möglichst einfach in die Stadtplanung und -entwicklung eingebunden werden können. Da die städtischen Services unterschiedliche Anforderungen erfüllen sollen und die Bürger*innen diese am besten kennen, ist ihr Beitrag zur Stadtgestaltung besonders wertvoll und sorgt für zusätzliche Lebensqualität. Durch eine transparente Kommunikation und einen aktiven Dialog zwischen verschiedenen Interessensgruppen kann die Zukunft gewinnbringend für alle gestaltet werden.
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist einer der Meilensteine für die Klimaneutralität. Für die Stadtbewohner *innen muss diese nachhaltige Mobilität attraktiv und praktisch sein. Was dafür benötigt wird, wie etwa Sharing-Stationen für Fahrräder oder E-Scooter, mit denen auch die letzten Meter zur Haustüre umweltfreundlich bewältigt werden können, war ein weiterer Schwerpunkt des zweiten Konferenztages.
Bei den anschließenden Workshops wurden die Möglichkeiten für gemeinsame Projekte erarbeitet und die Ziele der Zusammenarbeit festgelegt.
Bei den Vienna Science Days kommen Vertreter*innen der Stadtverwaltung Wiens und der internationalen Dialogstädte mit renommierten Forscher*innen führender Universitäten zusammen, um aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung zu diskutieren.
Die Stadt Wien arbeitet mit ihren Nachbarstädten in verschiedenen Bereichen zusammen, mit dem Ziel, einen nachhaltigen politischen Dialog sowie gemeinsame Lösungen in einem vernetzten Wirtschaftsraum zu entwickeln. Die Internationalen Büros der Stadt Wien sind seit 1. Jänner 2016 als Unternehmen der Wien Holding für die internationale Positionierung Wiens als europäische Drehscheibe für den Dialog, für „Government2Government“-Projekte sowie für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien in Belgrad, Berlin, Budapest, Krakau, Ljubljana, Prag, Sarajevo, Sofia und Zagreb verantwortlich. Aufgrund der Nähe werden die Verbindungen zu Bratislava direkt von Wien aus gepflegt.
Mag. Ursula Gangl, MA
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